Freude über deutsch-türkische Hochzeit

Flörsheim und Güzelbahce besiegeln nach vielen Jahren ihre Städtepartnerschaft/Beziehung soll weiter vertieft werden

 

FLÖRSHEIM (drh) – „Flörsheim und Güzelbahce waren jahrelang verlobt, nun sind wir verheiratet“, dieser Vergleich stammt vom türkischen Bürgermeister Mustafa Ince und wurde bei der Unterzeichnung der Städtepartnerschaft im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend in der Stadthalle von beiden Seiten als passendes Bild empfunden. 
Am Donnerstagabend wurde die „deutsch-türkische Ehe“ besiegelt. Nach Auffassung des Stadtverordnetenvorstehers Wolfgang Odermatt gelte es jetzt, die Ehe zu vollziehen. Der türkische Bürgermeister Mustafa Ince regte an, in Zukunft Brüderlichkeit und Freundschaft auszubauen, da dies für beide Seiten erheblichen Nutzen mit sich bringe. Er empfinde sich selbst als modern und umweltbewusst und hätte in Flörsheim viele Menschen getroffen, die genauso dächten und handelten. Flörsheim sei eine attraktive Stadt, doch die eigentliche Schönheit würden die Menschen, die in Flörsheim leben, ausmachen. 
Von deutscher Seite sprach SPD-Stadtverordneter Hasan Aggül Worte zur Verschwisterung. Für ihn war es die erste Rede vor einem Parlament, doch er fand als Vertreter beider Kulturen die treffenden Worte, um das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei zu beschreiben. Als er nach Deutschland gekommen sei, sei das Verhältnis noch sehr distanziert gewesen und viele hätten der Türkei abwartend gegenübergestanden und sie als zu oriental und fremd empfunden. Er selbst hätte sich nie träumen lassen, einmal vor einem deutschen Stadtparlament zu sprechen. Doch nicht nur Deutschland habe sich den Türken geöffnet, auch die Türkei sei den Deutschen freundschaftlich entgegengekommen. Die Türkei sei schließlich ein tolerantes, modernes Land, wenngleich es auch noch ein paar Provinzen gebe, bei denen Änderungsbedarf bestünde. „Die Türkei ist auf dem bestem Weg, sich der Welt zu öffnen“, behauptete Hasan Aggül. Die Türken hätten aber nicht nur Döner und die Kopftücher nach Deutschland gebracht, sondern auch Mesut Özil in die Bundesliga und Fatih Akin in die deutschen Kinos. „Die Türken haben zu einem großen Teil auch dazu beigetragen, das Wirtschaftswunder in Deutschland mitzugestalten“, so Aggül. 
Für Bürgermeister Michael Antenbrink ist die Verschwisterung nichts weniger als die logische Folge einer in sich gewachsenen Beziehung. Mit dem Abschluss des Freundschaftvertrages im Jahre 2004 sei das Fundament für die Städtepartnerschaft gelegt worden. Nach all den Jahren sei nun die Freundschaft zur Türkei aus der Stadt nicht mehr wegzudenken. Der Partnerschaftsvertrag erlaube einen konstruktiven Dialog zwischen zwei Kulturkreisen und sei ab sofort Basis für den weiteren Ausbau der Freundschaft. 
Nach Verlesen des Partnerschaftsvertrages gaben alle Stadtverordneten ihre Zustimmung für die Unterzeichnung, sodass von deutscher Seite Bürgermeister Michael Antenbrink sowie Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Odermatt und von türkischer Seite Bürgermeister Mustafa Ince und Stadtverordnetenvorsteher Alparslan Kandemir den Vertrag mit ihren Unterschriften besiegeln konnten. 
Die „Hochzeitsfeierlichkeiten“ setzten sich am Freitagabend mit einem festlichen Empfang in der Stadthalle fort. Wie es bei einer türkischen Hochzeit üblich ist, wurde zum Essen Raki gereicht und anschließend die Tanzfläche im Nu erobert. Zunächst jedoch begrüßte Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Odermatt die rund 100 Festgäste. Bürgermeister Michael Antenbrink erinnerte in seiner Ansprache auch noch einmal an die Probleme, die es im Laufe der Jahre immer wieder gegeben habe. Dem Engagement des Freundeskreisvorsitzenden Anton Geisinger sei es zu verdanken, dass viele Bedenken aus dem Wege geräumt werden konnten. Rund 650.000 Türken seien einst aufgrund des Anwerbeabkommens 1961 nach Deutschland gekommen, mehr als 2,5 Millionen Türken, zum Teil in dritter Generation, würden gegenwärtig in unserem Land leben. „Aus dem Wirtschaftsleben sind sie gar nicht mehr wegzudenken“, meinte Antenbrink, der auch davon überzeugt ist, dass Integration keine Angelegenheit sei, die man mit Gesetzen ordnen könne, es sei vielmehr eine Frage des Verständnisses, was aber nicht nur sprachlich gemeint sei. Zur Erinnerung an den bedeutenden Schritt in der Verschwisterungsgeschichte überreichte Bürgermeister Antenbrink eine Skulptur mit dem Logo der Stadtverwaltung, die ab sofort im Amtszimmer von Bürgermeister Ince ihren Platz finden wird. Im Gegenzug erhielt Antenbrink ein Buch über Mustafa Atatürk, den Begründer der modernen Türkei. Die Freundeskreise Pérols und Pyskowice bekundeten ihre Zustimmung zur dritten Partnerstadt ebenfalls mit Gastgeschenken. Der immer lächelnde Bürgermeister Ince bedankte sich mit sehr einfühlsamen Worten. „Wenn ich nach Hause kehre, fühle ich mich, als würde ich meine Familie hier zurücklassen“, so Ince. Ein weiteres Grußwort sprach Refik Basdere, Vizekonsul des türkischen Generalkonsulats Frankfurt. Er betonte, dass Freundschaften durch menschliches Mitgefühl und Solidarität genährt würden und empfahl, die Beziehungen in vielerlei Hinsicht zu vertiefen. Grüße des Landes Hessen entsendete Dr. Michael Borchmann, Leiter der Abteilung Europa und Internationale Angelegenheiten. Er berichtete von der neuen Partnerschaft Hessens mit der türkischen Provinz Bursa und gab weitere Beispiele für Zusammenarbeitsmöglichkeiten. So hospitiere beispielsweise eine türkische Landesbeamtin in Wiesbaden, die Provinz stelle sich beim nächsten Hessentag vor, zudem plane man einen Wirtschaftstag und den Ausbau von Schul- und Universitätspatenschaften. „In der Popwelt haben wir uns längst angeglichen, da wird es auch in anderen Bereichen gelingen“, zeigte sich der Vertreter Hessens zuversichtlich. 
Am Samstag reiste die türkische Delegation, die am Sonntag in der Heimat ihr traditionelles Opferfest feiern wollte, wieder ab, nicht ohne zuvor jedoch die Flörsheimer Freunde herzlich zu Besuchen nach Güzelbahce einzuladen. 

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Kommentare

Politik für Frapo gegen die die Grundrechte der Bürger

Hermann Schimpf
Eppsteiner Straße 38
65439 Flörsheim 20. November 2011

Hessische Staatskanzlei
Georg-August-Zinn-Straße 1

Offener Brief an Herrn MP Bouffier sowie die Fraktionen des Hessischen Landtages:
CDU, SPD, FDP, Grüne, die Linke

Betr.: Landebahn Nord-West, hier: Krieg gegen die Bürger

Sehr geehrte Damen und Herren,

Größenwahn war noch nie dazu geeignet ein Land zu führen.

Ob „Heute gehört und Deutschland, und morgen die ganze Welt…“ oder „ Fraport, Fraport über alles...“ Es kann nicht funktionieren, weil jeder Größenwahn irgendwo und irgendwann auf seine Grenzen stößt. Bei Fraport sind es die Menschen. Deutschland, insbesondere das Rhein-Main-Gebiet, ist ein dicht besiedeltes Land und kein Wüstenstaat.

Die Hessische Regierung, CDU und FDP, führen Krieg für das Wirtschaftsunternehmen Fraport gegen die eigenen Bürger und deren Grundrechte.

Im letzten Weltkrieg wurden u.a. auch die eigenen Bürger Opfer des Größenwahns der regierenden Macht.
Mein Geburtsort Darmstadt wurde am 11.09.1944 durch Flugangriffe fast völlig zerstört. Wir - ich dreijährig - konnten damals gerade noch rechtzeitig dem Terror entfliehen, bevor das Haus in dem wir lebten nicht mehr vorhanden war.
Verantwortlich dafür waren deutsche Politiker, die von den heute Verantwortlichen zu Recht als Verbrecher bezeichnet werden.

Heute leben wir in einem demokratischen sozialen Rechtsstaat mit christlichen Wurzeln und Werten. Oder?

Frau BK Merkel auf dem Parteitag der CDU am 14. November 2011:

"Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit sind die Grundwerte unserer Partei. Diese Grundwerte prägen unser Gesellschaftsmodell der sozialen Marktwirtschaft"
"Fundament für die CDU ist und bleibt das "christliche Menschenbild“. „So machen wir seit 65 Jahren Politik aus Verantwortung vor Gott und den Menschen."

Aber auch heute müssen Menschen wieder vor Flugzeugen weglaufen, die - wenn sie nicht herunterfallen, oder Dreck abwerfen - zwar keine Häuser und Menschen direkt vernichten, aber den über Jahrhunderte gewachsenen Lebensraum von Menschen für Menschen unbewohnbar machen.

Es geht dabei um den Ausbau eines Flughafens, in einem sehr dicht besiedelten Umfeld.
Ein Moloch, der wie ein wucherndes Krebsgeschwür den Lebensraum der Bevölkerung nach und nach zerstört, indem er seine Flugrouten wir Metastasen ständig nach allen Richtungen in die Wohngebiete der Menschen „streut“.

Auch hier liegt die Schuld bei Politikern, denen anvertraute Menschen nicht so wichtig erscheinen wie die maßlosen Ansprüche nach Wachstum, Größe und Profit von Fraport.
Aber auch der wirtschaftliche Schaden der in der betroffenen Region für die Kommunen langfristig angerichtet wird, findet dabei keine Beachtung.

Artikel 1 (1) GG: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Artikel 2 (2) Satz 1 GG: Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.

Nicht der Mensch und seine von der Verfassung garantierte Würde, sowie das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, ist für die Politik Maßstab. Nein, es geht ausschließlich um Macht und Geld.

Arbeitsplätze sind wichtig, aber nicht um jeden Preis.

Dabei ist es unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten rational nicht nachvollziehbar, dass bei einer schrumpfenden Gesellschaft in Europa, aber insbesondere in Deutschland, eine größere Flugkapazität benötigt werden soll als das heute der Fall ist (oder ist die demografische Entwicklung nur eine politische Lüge um den Bürgern die Renten zu kürzen?).

Artikel 39 der hessischen Verfassung:
Jeder Missbrauch der wirtschaftlichen Freiheit - insbesondere zur monopolitischen Machtzusammenballung und zur politischen Macht - ist untersagt.

Artikel 111 der hessischen Verfassung:
Amtseid des MP: Ich schwöre, dass ich das mir übertragene Amt unparteiisch nach bestem Wissen und Können verwalten sowie Verfassung und Gesetz in demokratischem Geist befolgen und verteidigen werde.

Eid oder Meineid, das ist hier die Frage!

Das derzeitige Nachtflugverbot von 23:00 bis 5:00 Uhr gibt den Menschen noch nicht einmal genug Zeit für den erforderlichen Schlaf, den Menschen nun einmal brauchen um nicht krank zu werden. Wer erst um Mitternacht zur Ruhe kommt, hat eben nur noch 4 Stunden Zeit zum regenerieren, bis er unsanft um 5:00 Uhr in die Realität zurückgezwungen wird. Das sind Foltermethoden.

Die CDU-FDP-Regierung gönnt den Menschen aber noch nicht einmal diese zu kurz bemessene Nachtruhe, von maximal 5 Stunden.
Sie hintertreibt das Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs (VGH) in Kassel, vorerst keine Nachtflüge zwischen 23:00 und 5:00 Uhr zuzulassen, indem sie gegen das Urteil Revision einlegt.

Artikel 1 (3) GG: Die Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

Artikel 20 (4) GG: Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

Die Landebahn Nord-West hätte unter den gegebenen Voraussetzungen nie geplant werden dürfen.
Politiker sind Menschen und können irren. Gute Politiker beharren nicht auf Fehlentscheidungen.

Die Landebahn muss stillgelegt werden. Ein teures Mahnmal als Warnung für zukünftige Politiker, nicht gegen die Vernunft und gegen die Grundrechte der Bürger zu handeln.

Mit freundlichen Grüßen
gez. Hermann Schimpf

Zur Anschauung in YouTupe:

http://www.youtube.com/watch?v=WjdjeN2o4O8
http://www.youtube.com/watch?v=LZ0YFYso0Vs&feature=related



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