Dabei stellte Prof. Horst Thomas das Phänomen der vielen Flörsheimer Autoren in einen direkten Zusammenhang mit der besonders reichhaltigen Kulturszene, die es in der Mainstadt schon seit einigen Jahren gibt. „Wir sind nicht die einzigen Buchautoren in unserer Stadt, auch etwa Peter Becker oder Werner Schiele haben schon zu Flörsheimer Themen publiziert“, erklärte Prof. Thomas, „insgesamt gibt es sicher mehr als zwanzig Buchtitel, die sich mit unserer Stadt beschäftigen.“
Nach seiner Ansicht resultiere die Tatsache, dass man in Flörsheim die (nicht nur eigene) Kultur so sehr pflege, daraus, dass man die hier besonders bemerkbare „Kehrseite der Segnungen des Ballungsraumes“ Rhein-Main, die etwa durch den Fluglärm wirklich „hörbar“ und belastend seien, durch ein besonders vielfältiges Kulturangebot ausgleichen möchte. So habe sich in der Stadt am Main ein reichhaltiges Veranstaltungsangebot des städtischen Kulturamtes etabliert, es gebe mit Thomas Reinelt einen herausragenden Vertreter der bildenden Kunst, der auch „Flörsheimerisch“ wirkt, es werde nicht nur von der „Flörsheimer Melange“ und vom „Flörsheimer Salonensemble“ musiziert, das „Flörsheimer Amateur Theater“ (FAT) beschäftige sich ebenfalls, aber nicht nur, mit der Flörsheimer Geschichte, der Grafiker Kurt Wörsdorfer stellte sein apokalyptisches Kunstwerk zur Eröffnung der neuen Start- und Landebahn vor.
Hannelore Sievers (die „Flora“ der Flörsheimer Zeitung), Peter Becker, Prof. Dr. Erich Metzner, Dr. Bernd Blisch, Prof. Horst Thomas, Werner Schiele, Hans Jakob Gall (allen Lesern der Flörsheimer Zeitung als Verfasser der Kolumne „Eiern Honnes“ bekannt) und Dr. Bernhard Thomas halten Vorträge über Flörsheim und seine Geschichte, Hans Dieter Darmstadt bringe bei Stadtführungen den Menschen die Flörsheimer Geschichte näher, mittlerweile habe sich ein „Historischer Arbeitskreis Flörsheim“ gebildet, der wissenschaftlich noch tiefer in die Geschichte der Stadt vordringen möchte. Und natürlich gebe es auch einige Kulturprojekte, bei denen eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen oben genannten allen zugutekommt. „Hier bei uns hat sich – ähnlich wie etwa im schweizerischen Tessin oder im österreichischen Vorarlberg in Bezug auf Architektur – mittlerweile so etwas wie eine ,trotzdem-Kulturzene' herausgebildet, die gemeinsam die vielen Besonderheiten unserer Stadt ihren Nachteilen gegenüberstellen will“, freut sich Prof. Horst Thomas.
Alle Bücher, die sich mit Flörsheim, seiner Geschichte, seinen Örtlichkeiten oder auch seinen Menschen beschäftigen, sind in der Buchhandlung in der Wickerer Straße 13 in Flörsheim zu erhalten. Mit ihrer hochqualitativen Haptik und Optik eignen sie sich sicher besonders gut auch als Osterüberraschung für alle „Flörsheim-Liebhaber“, egal ob sie ihrer Stadt immer treu geblieben sind oder vielleicht irgendwo in der Ferne sich ans Mainufer zurücksehnen. „Wir sind sehr froh, dass es noch eine Buchhandlung in Flörsheim gibt – auch das gehört zur Kultur dazu!“, meint Jürgen Sievers, Mitherausgeber und Verleger der Buchreihe „Geschichte vor Ort“, in der bisher fünf Bände erschienen sind und die demnächst um einen weiteren Band zum Thema „Flörsheim 1656“ erweitert werden wird.