95 Jugendliche im Großeinsatz

Feuerwehr- und Rotkreuzjugend absolvieren 24-Stunden-Übung

Bei der Jugendfeuerwehrübung stand das Retten von Verletzten und die Brandbekämpfung im Vordergrund.    ?(Foto: R. Dörhöfer)

 

KERAMAG-FALKENBERG (drh) – Eine Großschadenslage mit 15 Verletzten erforderten ein Hochaufgebot an Feuerwehr- und Rotkreuzeinsatzkräften am Samstagnachmittag. Anlass war aber kein Ernstfall, sondern eine Jugendfeuerwehrübung der Städte und Ortsteile Flörsheim, Wicker, Weilbach, Eddersheim, Okriftel, Hochheim und Massenheim. 95 Jugendliche übten die ihnen aus den Trainingsstunden bekannten Lösch- und Rettungsabläufe und hatten sich dabei mit vielfältigsten Schadenslagen auseinanderzusetzen.

 

Das Szenario gab vor, dass es auf dem Gelände der Firma Dyckerhoff-Beton eine Verpuffung im Mischerhaus durch Staubaufwirbelung beim Mischen von Beton gegeben habe. Dadurch wurden im Mischerhaus selbst sowie in einer angrenzenden Lagerhalle Brände ausgelöst mit jeweils mehreren Verletzten. Zudem hätten sich Mitarbeiter auf dem Betriebshof dermaßen erschreckt, dass sie zum einen mit einem Gabelstapler vor eine Wand gefahren seien und dass zum anderen ein Bagger ein mit Gefahrgut beladenen Laster gerammt habe. Auch hier gab es jeweils Verletzte. 25 Betreuer kannten die einzelnen Einsatzschwerpunkte und halfen den Jugendlichen bei der Erkundung der Lage. Letztendlich sollten die Kids aber selbst versuchen, den Überblick zu behalten.
„Das muss aber alles schneller ablaufen“, meinte Nicole Triner vom Roten Kreuz, als sie das Arbeitstempo der Jugendlichen beim Zeltaufbau beobachtete. Tatsächlich galt es keine Zeit zu verlieren, denn kaum war das Zelt hergerichtet, brachten die Wehrkräfte einen Verletzten nach dem anderen, sodass sogar ein Trag-Engpass entstand. Ein Feuerwehrtrupp kümmerte sich ausschließlich um den Aufbau einer Wasserversorgung vom nahe gelegenen Hafen und musste dafür immerhin 25 Schläuche aneinander schließen. Andere wiederum simulierten die Brandbekämpfung in den durch Nebel verrauchten Hallen oder kümmerten sich um das angeblich auslaufende Aceton. Die Kids fragten die Gefahrstoffdaten bei der Leitstelle ab, studierten die Frachtpapiere und begannen zunächst mit dem Auffangen der auslaufenden Flüssigkeit. „Wenn die Jugendfeuerwehrkräfte wissen, um welchen Gefahrstoff es sich handelt, werden sie die aufsteigenden Dämpfe mit einem Sprühnebel niederschlagen“, prophezeite Betreuer Thorsten Orlik.
Alle Kräfte waren mit Ernst und Eifer bei der Sache und bemühten sich beispielsweise auch bei der Rettung der Verletzten um eine höfliche Ansprache: „Was tut Ihnen weh? Kann ich den Fuß so herausziehen?“, fragten die Nachwuchskräfte den verletzten LKW-Fahrer. Alle Verletztendarsteller waren ebenfalls Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Für die Weilbacher Jugendfeuerwehrkräfte fand die Übung im Rahmen einer 24-Stunden-Übung statt. Die Kids tummelten sich 24 Stunden im und ums Weilbacher Feuerwehrgerätehaus und simulierten dabei den Dienst in einer Berufsfeuerwehr. Die Einsatzübung im Betonwerk war dabei nur ein Szenario von vielen. Die geplante Nachtübung musste allerdings aufgrund eines realen Einsatzes der Erwachsenen, ein Waschmaschinenbrand in einem Weilbacher Wohnhaus, entfallen.

 

 

 

 

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