Schon zu Beginn des Konzertes zeigten sich alle 130 mitwirkenden Sängerinnen und Sänger gemeinsam auf der Bühne und gaben mit dem Song „Die Deutsche Welle“ das Motto das Konzertprogramms vor. Der folgende Auftritt des Männerchores machte sogleich deutlich, dass die beiden Dirigenten des Vereins, Hans-Kaspar Scharf und Ralf Venino, das übliche Chorsatz-Genre bewusst verlassen und passend zum Motto peppige Arrangements deutscher Evergreens gewählt hatten. So sang der Männerchor zunächst zwei Stücke der „Comedian Harmonists“, bevor sie mit „Merci Cherie“ erfreuten. Die Nachwuchstanzgruppe „Mini Freaks“ zeigte tänzerisch, dass ihr Herz für die Sängerlust schlägt, bevor der Jugendchor, der aus der Fastnachtsgruppe „SixPack“ erwachsen ist, mit aktuellen Hits wie „Lieblingsmensch“ und „80 Millionen“ begeisterte. Den Mitwirkenden im Jugendchor stand die Freude am Singen ins Gesicht geschrieben. Locker und lässig wiegten sich die Jugendlichen im Takt und bewiesen, dass Singen keineswegs mit einem verstaubten, altbackenen Image daherkommen muss. Auch der Gemischte Chor hatte zu modernem Liedgut gegriffen und sang „Wunder gescheh‘n“, „Tage wie diese“ und den Helene Fischer-Schlager „Fehlerfrei“.
Nach der Pause eröffnete die Musical-Gruppe der Sängerlust mit ihrem Asia-Tanz, bevor auch die Stammtisch-Sänger der Sängerlust mit „Drei weiße Tauben“ und „Theater, Theater“ unweigerlich an die nahende Kampagne erinnerten. Ina‘s Tanz-Café ließ die wilden sechziger Jahre aufleben, bevor der Projektchor seinen großen Auftritt hatte. Aktuelle Radiosongs wie „Applaus, Applaus“ der Sportfreunde Stiller oder „Bauch und Kopf“ von Marc Forster gehörten zum Repertoire. „Alle Chorstimmen konnten besetzt werden und allen Mitwirkenden hatten viel Freude am Projekt“, meinte Ulrich Schmidt, der das Sängerlust-Konzert moderierte und zugleich auch im Projektchor mitsang.
Zum Abschluss versammelten sich noch einmal alle 130 Sängerinnnen und Sänger gemeinsam auf der Bühne und sangen einen Song der „Toten Hosen“ mit einem Text von Gudrun Eberlein.
„Hier standen Sängerinnen und Sänger zwischen 10 und 80 Jahren auf der Bühne. Ein tolles Gefühl“, lobte Ulrich Schmidt die Atmosphäre. Für den Vorsitzenden Reinhold Bolz war das Projekt ein Versuch, die festen Traditionen des Gesangsvereins etwas aufzubrechen. „Ob wir dauerhaft weitere Menschen an den Verein binden können, bleibt abzuwarten. Noch wissen die Mitwirkenden des Projektchores nicht, ob die Gruppe weiterhin Bestand hat.“, sagte Bolz.
Die Sängerinnen und Sänger verabschiedeten sich mit einer Ballade von Andreas Gabalier als Zugabe und setzten dem an sich so fröhlichen Konzert einen melancholischen Abschluss.