Open Air Kerbetanz an Weilbacher Kerb

21 aktive Kerbeborsch und Mädchen sorgen für abwechslungsreiche Unterhaltung

WEILBACH (drh) – Eine Kerb mit Temperaturen so wie man es aus Zeiten der Feierlichkeiten in der Weilbachhalle kannte, ließ die Besucher zu den Abendveranstaltungen unter freiem Himmel nur so strömen. Wegen hochsommerlicher Temperaturen und einem unerträglichem Klima in der Halle waren die Kerbeborsch vor einigen Jahren ins Freie gewichen und luden fortan zum Open Air Kerbetanz am Haus am Weilbach ein. Am heißesten Wochenende des Jahres 2012 sollte sich diese Entscheidung abermals als richtig erwiesen haben, feierten die Kerbbesucher in der warmen Sommernacht am Bach doch ausgiebigst.

 

Das große Team von 21 aktiven Kerbeborsch und vielen ehemaligen Brauchtumsanhängern sorgte mit einem geschmückten Platz am Haus am Weilbach, einem traditionellen Eröffnungsabend, dem Baumstellen und Kerbetanz am Samstag sowie dem ökumenischen Gottesdienst und Frühschoppen am Sonntag für abwechslungsreiche Unterhaltung.
Seit der Gründung der Kerbegesellschaft „6091“ war der Verein von Markus Reif als Vorsitzender geleitet worden. Nach 16 Jahren war es für den Kerbeborsch und jungen Papa aber Zeit, die Vereinsleitung in jüngere Hände abzugeben und so begrüßte erstmalig der 20-jährige Hendrik Schmidt die Weilbacher am Kerbetanz. Mit „Gude, ich bin der Neue“ hatte sich Schmidt bereits im Kerbeheft, das an alle Haushalte verteilt worden war, vorgestellt. Gemeinsam mit dem zweiten Vorsitzenden Christoph Schelm dankte und ehrte Hendrik Schmidt seinen Vorgänger Markus Reif für die geleistete Arbeit der vergangenen Jahre. Im Kerbeheft wurde aber nicht nur der Amtswechsel thematisiert, sondern auch auf die Jubiläumskerbeborsch „Bembelkibber“ hingewiesen.
So wie der Jahrgang des Jahres 1987 schwelgen alljährlich vergangene Kerbeborschjahrgänge in Erinnerungen und alte Anekdoten werden hervorgekramt und tragen zur Erheiterung bei. So klappte der Kerbehammel des Jahres 1987 beim Kerbeumzug beispielsweise zusammen, doch auch 2012 hatte der Hammel schon für Aufregung gesorgt. Bei einem Probespaziergang nach dem Waschen und Kämmen entkam „Pit Bull“ seinem gerissenem Halsband und ließ die Hammelführer stehen. Nachdem der Vierbeiner wieder eingefangen war, wurde ihm ein stabileres Lederhalsband umgelegt und die zufällige Aufschrift „Pit Bull“ gab dem Tier den Namen. Beim großen Auftritt am Samstag zeigte sich „Pit Bull“ aber von seiner ganz braven Seite und ließ Hunderte von Streicheleinheiten über sich ergehen.
Bürgermeister Michael Antenbrink übernahm die Aufgabe des Fassanstiches und beglückwünschte die Weilbacher zu einem schönen Kerbewochenende im Jubiläumsjahr „900 Jahre Weilbach“. Einziger Wermutstropfen der Kerb war der auf wenige Stände zusammengeschrumpfte Kerbeplatz. Autoscooter und Süßwarenstand fehlten, obwohl der Schausteller in der Woche vor dem Kerbwochenende bereits Quartier in der Schulstraße bezogen hatte. Ganz kurzfristig aber packte der Schausteller seine sieben Sachen und ließ den kleinen Kerbeort Weilbach im Stich. Gerade die Jugendlichen trauerten dem Autoscooter nach, denn in der Kürze der Zeit war es der Stadtverwaltung auch nicht möglich für Ersatz zu sorgen. Doch zumindest für die Kinder bot der Kerbeplatz in der Schulstraße mit seinem Kinderkarussell noch eine Attraktion. Manch Kindergartengruppe hatte sogar schon am Freitag einen Ausflug zum Kerbeplatz unternommen, um die Aufbauarbeiten zu bestaunen und einmal einen ersten Blick aufs Karussell zu erhaschen.
Aufgrund des minimalen Angebotes waren viele Juxplatzbesucher der Meinung, dass sich für das einzig verbliebene Karussell wohl auch noch ein Platz im alten Ortskern finden würde und sich dadurch der entlegene Kerbeplatz der Schulstraße erledigt hätte. „Dann wäre die Kerb auch beisammen“, hieß es am Sonntag.
Der große Kerbebaum darf an einer Weilbacher Kerb nicht fehlen. Um 6.30 Uhr waren die Kerbeborsch und Kerbemädchen am Samstag in den Flörsheimer Wald gefahren, um die gerade gewachsene Fichte nach Weilbach zu bringen.
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