15. Siedlungsfest trotzt Unwetter

„Wir sind unverbesserliche Optimisten!“

So ein bisschen Regen hält die „Sachsenhäuser“ nicht vom Feiern ab – für was gibt es schließlich Schirme?
(Fotos: A. Kreusch)

 

HATTERSHEIM (ak) – Auf ihr Siedlungsfest in jedem Sommer sind die Hattersheimer „Sachsenhäuser“ zu Recht stolz: Hier wird in jedem Jahr die bunte kulturelle und auch kulinarische Vielfalt ihrer Siedlung präsentiert und gefeiert, nicht nur die Bewohner, auch viele Gäste genießen immer gerne die schöne Atmosphäre und die Gemeinschaft auf dem Platz der Begegnung mitten in der Siedlung. Das lässt man sich doch in „Sachsenhausen“ nicht von schlechten Wetterprognosen, die von Regen und viel Wind erzählen, „einfach so“ vermiesen, schon gar nicht, wenn mit dem 15. Siedlungsfest am Samstag, 25. Juli, fast so etwas wie ein Jubiläum gefeiert werden sollte!

Wer das nicht sowieso schon geahnt hatte, bekam auf Nachfrage, ob das Fest wirklich stattfindet, von Heike Bülter eine klare Antwort: „Es ist schon alles aufgebaut – wir sind eben unverbesserliche Optimisten!“ Vor Ort war dann der Kommentar zum Wetter doch eher ein bisschen kleinlauter: „Wir haben wirklich irgendwie bis zuletzt gedacht, die Wolken ziehen weg und die Sonne kommt raus!“ Aber auch wenn das nicht gleich passierte, wurde trotzdem gefeiert, unter den Zeltdächern rückte man eben ein wenig enger zusammen, für den Weg auf die andere Seite der gesperrten Straße zum Kuchenstand des „Runden Tisches“ nahm man halt kurzerhand den Schirm.
Und die Hartnäckigkeit der Sachsenhäuser wurde belohnt, nach ein paar wenigen Schauern und Windböen stabilisierte sich das Wetter tatsächlich, die Spielgeräte auf der Wiese konnten doch noch aufgebaut werden und die Luftballons des jährlichen Wettbewerbes starteten in blaue „Himmelslöcher“, die der Wind immer wieder zwischen die Wolken pustete. Während auf der Bühne viele Hattersheimer Vereine wie der Hattersheimer Karate Club, die Tänzerinnen und Tänzer des Spanischen Elternvereins und der Griechischen Gemeinde, „Haste Töne“ vom CCM, die Hattersheimer Chorgemeinschaft und der Chor L’esperance und am Abend dann auch die Life-Band „Wiesfeld“ mit tanzbarer Musik die Aufmerksamkeit der Festbesucher fesselten, wurde auch rundherum so einiges geboten. Der Hattersheimer Schachverein hatte ein Schachturnier ausgelobt, die „Spielgruppen Hattersheim“ boten Kinderunterhaltung, bei der Hattersheimer CDU konnten Kinder Steine bunt bemalen, die SPD lockte mit einem Glücksrad, auch die FDP und die Grünen waren mit jeweils einem Stand vertreten. An einem großen Tisch der Regenbogenschule wurden Kindergesichter fantasievoll geschminkt, verschiedene Outdoor-Spiele und eine große Hüpfburg standen bereit, die bunte Arena des „Bullriding“ lockte die mutigen Kinder zu einem „Ritt“ auf dem „elektrischen Stier“. Für die ältere Generation hatte zum ersten Mal auf dem Siedlungsfest der VDK einen Infostand aufgebaut, auch der Hattersheimer Tierpark präsentierte sich mit vielen Bildern und Informationen.
So international wie die Bewohner der Siedlung war auch das Speisen- und Getränkeangebot am Samstagmittag in „Sachsenhausen“: Spanische Garnelen oder Calamares, griechische Souflaki, afghanische Grillspieße und natürlich deutsche Wurst und Pommes boten für jeden Geschmack das Richtige, auch das Angebot der Kuchentheke war wieder unübertroffen lecker.
Seit dem Beginn der „Festzeit-Rechnung“ in der Siedlung, nämlich auch seit 15 Jahren (mit nur einer Unterbrechung) moderiert Ralf Maik das Hattersheimer Siedlungsfest. Sein ganz persönlicher Triumph war, dass ihm das Hemd, welches er beim ersten Mal auf dem „Sachsenhäuser Fest“ trug, in diesem Jahr wieder passte – und mit seinem Hawaii-Blumenmuster auch gar nicht altmodisch aussah. Maik fand zu allen Darbietungen die richtigen flotten Worte, platzende Luftballons oder umfallende Schirme konnten weder ihn bremsen noch die Gäste vom Feiern abhalten.
Bürgermeisterin Antje Köster freute sich in ihrer Festansprache, dass sich das Siedlungsfest so gut etabliert hat. „Das finde ich großartig, dass die Siedlung miteinander feiert, ganz egal was ist – es ist toll, dass so viele Vereine und Organisationen, in diesem Jahr sogar einige neue, hier vertreten sind!“, bekräftigte sie. Holger Kazzer, Geschäftsführer der Hattersheimer Wohnungsbaugesellschaft (Hawobau), spannte einen Bogen von seinem Besuch in Leipzig in sein Hattersheim: „In Leipzig hatte man zur 1000-Jahr-Feier das Motto ,Wir sind die Stadt'. Hier können wir alle zusammen sagen: Wir sind das Fest!“ Nachdem die Festgäste auf seine Aufforderung hin diesen Slogan drei Mal intoniert hatten, prophezeite er schmunzelnd: „Die nächste kulturelle Wende geht von Hattersheim aus – hier von der Siedlung!“

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