Begegnung der beeindruckenden Art

Galerie Hawobau: Christine Steyer und Ralph Barie präsentieren ihre Werke

HATTERSHEIM (idl) – Am vergangenen Freitag wurde in der Galerie der Hattersheimer Wohnungsbaugesellschaft eine Ausstellung ganz besonderer Güte eröffnet. Unter dem Titel „Begegnung“ zeigen Christine Steyer und Ralph Barie eine mehr als beeindruckende Werkschau.

Was sich da in einer Ausstellung begegnet, sieht sich im Berufsalltag tagtäglich. Denn beide Künstler unterrichten an der Hattersheimer Heinrich-Böll-Schule und waren in dieser Eigenschaft bereits einige Male bei der Hattersheimer Wohnungsbaugesellschaft (Hawobau) zu Gast, als Arbeiten ihrer Schülerinnen und Schüler präsentiert wurden.
Die gebürtige Frankfurterin Christine Steyer unterrichtet seit 1977 an der Heinrich-Böll-Schule. Den Impuls zu ihrer Arbeit gab ihr eine eher flüchtige Beobachtung von tanzenden, blauweißen Lichtreflexen an einer Häuserwand, die von einer farbigen Plane herrührten. Sie waren klar und intensiv, still verharrend im einen Augenblick, dann, angetrieben vom Wind, in schneller und diffuser Bewegung. Waren eben noch fließende Übergänge zu erkennen, waren die Lichter plötzlich wieder klar umrissen und voneinander abgegrenzt. Lichtzeichnungen machen einen Teil ihrer Ausstellung aus, bei der sich die Künstlerin einem Verfahren aus der frühen Zeit der Fotografie bedient, der Cyanotypie. Beim sogenannten Blaudruck handelt es sich um eine alte, beinahe in Vergessenheit geratene, monochrome Fototechnik. Christine Steyer belegt mit ihren rundum beeindruckenden Arbeiten die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten einer alten Technik in neuzeitlicher Interpretation.
Schwerpunkt der Werkschau von Kollege Ralph Barie bilden Montagen, die im Rahmen seiner künstlerischen Examensarbeit entstanden. Er leistet vorzügliches Handwerk, was ebenso für die zwischen 1980 und 2004 entstandenen Arbeiten gilt. Wuchtige Lokomotiven oder auch große Schiffe gehören zu seinen Motiven. Die von Ralph Barie bevorzugte Technik der Montage ermöglicht die Verbindung von Grafik, Malerei, Fotografie und verschiedener Drucktechniken sowie die Kombination verschiedener Perspektiven und Blickwinkel auf einer Bildfläche. Die Gäste der Vernissage zeigten sich beeindruckt, ja begeistert.
Wer sich einen eigenen Eindruck verschaffen möchte, dem sei ein Besuch der Ausstellung dringend empfohlen. Die Galerie der Hawobau in der Friedenstraße 1 ist montags bis donnerstags von 10 bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 15.30 Uhr geöffnet.
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