Nicht nur „laut“ und offensichtlich „gern“ sangen am letzten Sonntag die Mitglieder des Evangelischen Kirchenchores Hattersheim und des Cäcilienchores Frankfurt, sondern auch wunderschön. Sie füllten damit zwar nicht den „Bauch des Wales“, aber den Hallenbau der Evangelischen Kirche in Hattersheim und brachten damit einmal wieder die wunderbare Akustik dieser Kirche zum Tönen und Klingen. Auch ohne technische Unterstützung durch Mikrofone war der Chorgesang in der Kirchenhalle ein Erlebnis mit „Gänsehaut-Faktor“. Auch das glasklare, virtuose Querflötenspiel von Monika Ohly-Nehren von der Empore herab kam durch den besonderen „Klangraum“ sehr schön und ergreifend zur Geltung. Selbst das kraftvoll, die Kirche füllende Spiel des Evangelischen Posaunenchores, konnte sicher von der Akustik des Raumes profitieren.
Anlässlich des Jubiläums wurde in der Evangelischen Kirche in Hattersheim nicht nur musiziert, es wurde auch ein Grußwort vom Vorsitzenden des Verbandes Evangelischer Chöre in Hessen, Prof. i.R. Rolf Niemz, an die aktiven Sänger gerichtet sowie Ehrenurkunden und mehrere silberne und eine goldene Ehrennadel des Verbandes für langjährige Mitgliedschaften im Chor verliehen. Silberne Ehrennadeln verleiht der Verband ab 25 Jahre Chor-Mitgliedschaft – die hier geehrten und im folgenden genannten Sängerinnen und Sänger sind alle jedoch schon mehr als 32 Jahre im Evangelischen Kirchenchor Hattersheim aktiv: Gertrud Brendle, Reinhold Scheer, Elfriede Schairer, Hiltrud Wulf, Renate Otto, Hannelore und Wolfgang Gropp, Christa Pohlisch und Werner Krause. Brigitte Kuttke ist gar schon seit 52 Jahren im Chor aktiv, sie wurde dafür mit der Goldenen Ehrennadel geehrt.
Offensichtlich sehr stolz auf das schöne Konzert „ihres“ Chores verabschiedete Pfarrerin Kutscher-Döring die Sänger mit den Worten: „Wenn ein Kirchenchor 85 Jahre wird, dann kann es so schön sein – aber mit warmen Worten soll es nicht getan sein, unser Dank soll auch in Materie übergehen!“ Damit überreichte sie den Leitern der Chöre, Barbara Öhler und Christian Kabitz, der Leiterin des Posaunenchores, Kristin Dreyfürst, sowie der Querflöten- Solistin Monika Ohly-Nehrens und den die Chöre an Klavier und Orgel begleitenden Otto Honeck und Bernhard Zosel, jeweils ein Präsent. Pfarrer Döring griff ihre Worte schmunzeln auf: „Es gibt nicht nur warme Worte, sondern auch in der Unterkirche eine warme Suppe!“, lud er alle zum Empfang im Anschluss an das Konzert ein.
Wie gut den Besuchern des Konzertes die Musik dieses Nachmittages gefallen hat, konnte man an den Kommentaren am Ausgang der Kirche hören, mit denen sich auch das Spendenkörbchen stetig klingelnd füllte: „Sehr schön gesungen!“, „Es war wunderbar, vielen Dank!“, „Das Flötenspiel war auch ganz toll!“, war dort zu hören.
Im Anschluss an das Konzert hatten die Kirchenvorsteher der Evangelischen Kirche Hattersheim seinem Chor und den Gästen in der Unterkirche noch ein kleines Fest ausgerichtet. Dort konnte man sich bei jahreszeitlich passender, leckerer Kürbissuppe, einem Glas Wein, Kaffee und Kuchen noch zum Plaudern zusammen finden.
„Eigentlich wäre es schön, wenn unser Kirchenchor öfter auch im Gottesdienst zu hören wäre – vielleicht so alle vier Wochen einmal!“, sinnierte eine Besucherin, „das würde unseren Gottesdienst sicher attraktiver machen und wäre doch auch für den Chor immer ein schönes Erlebnis, öfter solche positive Beachtung zu finden.“ Vielleicht hat sie Recht – könnte es realisiert werden, wäre es bestimmt eine Bereicherung für die Gottesdienste in der Evangelischen Kirche in Hattersheim.b