Hommage an Potsdam

Ausstellung „ansichtaussichtabsicht“ im Nassauer Hof eröffnet

 

HATTERSHEIM (idl) – Am vergangenen Freitag wurde in der Galerie des Nassauer Hofes die Ausstellung „ansichtaussichtabsicht“ mit Werken des Potsdamer Künstlers Christian Heinze eröffnet. Bürgermeisterin Antje Köster durfte zahlreiche Gäste zur Vernissage begrüßen, Günter Rieger, Historiker, Verleger und Autor aus Neuruppin, hielt die Eröffnungsrede.

„22 Jahre nach dem Ende der (systembedingt) unterschiedlichen künstlerischen Entwicklung in den damals bestehenden zwei deutschen Staaten ist eine Angleichung und Vermischung erfolgt, und es wäre wohl auch höchst verwunderlich, wenn dies nicht so wäre“, stellte Rieger zu Beginn seiner Ausführungen fest. Kunst definiert der ehemalige stellvertretende Direktor des „Zentrums für Kunstausstellungen der DDR in Berlin“ als ein „Vehikel zum Begreifen von Zeit“. Bereits 2009, anlässlich des 20. Jahrestages des Mauerfalls, war Günter Rieger schon einmal in Hattersheim zu Gast und beeindruckte mit einem Vortrag zur Kunst in der DDR. 

 

Die Ausstellung ist eine Hommage des Künstlers Christian Heinze an seine Wahlheimat Potsdam.
„Der Werdegang des Künstlers ist eng mit der Entwicklung Potsdams verknüpft“, erläuterte Rieger den kulturhistorischen Hintergrund. „Christian Heinze arbeitet auf, reflektiert und setzt sich dabei kritisch, ja zeitweilig sogar auf ironische Weise, mit der Geschichte ‚seiner’ Stadt auseinander.“ Dabei will und sucht Heinze die unmittelbare Anschauung, für Abstraktionen ist er nicht zu haben. Trotzdem sind seine Städteansichten keine schieren Abbildungen, in seinen Momentaufnahmen spiegelt sich Geschichte und Werdegang, finden sich immer wieder Anspielungen oder auch unmittelbare Bezüge zur Historie. Nicht umsonst hat er seiner Werkschau den Titel „ansichtaussichtabsicht“ gegeben.
Neben dem Blick auf die Schönheiten der Natur sind es die Wege in Potsdams Vergangenheit, die er mit seinen Werken beschreitet. „In meinen Arbeiten findet man häufig die Sicht auf Vergangenes. Die Auseinandersetzung mit dieser Thematik basiert auf dem Hinterfragen und Verstehen historischer Zusammenhänge“, erklärte Heinze dazu. Der Siebzigjährige hat einen interessanten künstlerischen Werdegang, der vom Kunstbetrieb der DDR über die Wendezeit bis in die bundesrepublikanische Gegenwart führt.
Die Ausstellung von Christian Heinze in der Galerie im Nassauer Hof in Hattersheim ist bis zum 1. April 2012 zu sehen. Geöffnet ist sie samstags und sonntags von 16 Uhr bis 19 Uhr. Führungen sind auf Anfrage (Telefon: 06190/937711) möglich.
Ein Besuch ist absolut zu empfehlen.
Noch keine Bewertungen vorhanden


X