Karl Heinz Spengler neuer Erster Stadtrat

Der Stadtverordnete der FWG tritt die Nachfolge von Karin Schnick an

Der neue Erste Stadtrat Karl Heinz Spengler (2.v.r.) nimmt die Glückwünsche von Bürgermeister Klaus Schindling entgegen.
(Fotos: M. Krause)

HATTERSHEIM (mpk) – Das Haus der Vereine in Okriftel entpuppte sich in den Abendstunden des Donnerstag, 19. Januar, als wahrer Publikumsmagnet. Grund hierfür war eine besondere Stadtverordnetenversammlung: Der neue Erste Stadtrat wurde gewählt. Schnell waren im teils schon fastnachtlich geschmückten Saal alle Stühle besetzt, fleißige Helfer holten laufend neue Sitzgelegenheiten für die interessierten Bürgerinnen und Bürger herbei.

Drei Kandidaten standen zur Wahl, jeder bekam eine Redezeit von zehn Minuten zugesprochen. Gemäß alphabetischer Reihenfolge kam zunächst der Kandidat der SPD zu Wort, Ralf Meik. Der 58-jährige ist als langjähriger Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses und ehemaliger Fraktions- und Parteivorsitzender der Hattersheimer SPD wahrlich kein Unbekannter im Stadtparlament. Als „Senior Infrastructure Manager“ ist er für einen Energiedienstleister in Eschborn beruflich tätig. Meik gilt als über die Parteigrenzen hinaus anerkannter potentieller Konsenskandidat. Aufgrund der aktuellen Mehrheitsverhältnisse im Stadtparlament nahm er dennoch nur eine Außenseiterrolle bei der Stadtratswahl ein.

Als Kandidat Nummer Zwei stellte sich mit Sören Tegt eine parteilose Alternative vor. Tegt ist 38 Jahre alt und lebt seit dreieinhalb Jahren in Hattersheim. Mangels parteipolitischer Erfahrung warf er seine fachliche Kompetenz in die Waagschale: Tegt studierte Raum- und Umweltplanung, war für die Stadt Oberursel in der Stadtplanung tätig, war Bereichsleiter bei der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft und arbeitet momentan für die Kreisstadt Dietzenbach in der Abteilung Stadtentwicklung. Tegt ist gelernter Mediator, und das merkte man auch an seiner eigenen Präsentation: Gekonnt schlug er einen rhetorischen Bogen von den aktuellen Verhältnissen über seine eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen hin in eine gute Zukunft für die ganze Stadt. Sein Sinnbild vom „Schiff Hattersheim“ zog sich wie ein roter Faden durch seine Vorstellung.

Schließlich kam auch der dritte Kandidat, Karl Heinz Spengler von der Freien Wählergemeinschaft (FWG), zu Wort. Der Kandidat des Dreierbündnisses – bestehend aus CDU, FDP und FWG – trat im vergangenen Jahr als Bürgermeisterkandidaten für die FWG in Hattersheim an. Der geborene Okrifteler ist Maschinenbaumeister und seit vielen Jahren kommunalpolitisch aktiv. Seit über 20 Jahren sitzt er als Stadtverordneter im Hattersheimer Stadtparlament, und seit über zehn Jahren ist Spengler Kreistagsabgeordneter. Auch in der Regionalversammlung Südhessen war er bereits vertreten. Der Schwerpunkt seiner politischen Arbeit liegt im Bereich Jugendhilfe, und dort sieht er auch seine vorrangigen Ziele: Die Schaffung neuer Kita-Plätze in Hattersheim und die Besetzung aller offenen Stellen mit Erzieherinnen. Außerdem rückte er die Reaktivierung der Stadthalle in den Vordergrund.

Nach der Vorstellung der Kandidaten folgte die Aussprache, die schon einen Vorgeschmack auf den Wahlausgang lieferte: Mitglieder aller Fraktionen rührten für ihren jeweils favorisierten Kandidaten noch einmal kräftig die Werbetrommel und ließen so mehr oder weniger direkt durchblicken, wie sie abstimmen werden. Aber auch ohne dieses „Sneak Preview“ war das endgültige Wahlergebnis angesichts der herrschenden Verhältnisse in der Stadtverordnetenversammlung letztendlich wenig überraschend: Ralf Meik erhielt 16 Stimmen und konnte damit wohl die 13 Stimmen der SPD und die drei Stimmen von Bündnis 90 / Die Grünen im Stadtparlament für sich verbuchen. Sören Tegt ging mit null Stimmen leer aus, und Karl Heinz Spengler wurde mit den meisten Stimmen bedacht: 20 Stadtverordnete votierten für ihn.

Damit ist Karl Heinz Spengler von der FWG der neue Erste Stadtrat der Stadt Hattersheim am Main. Er wird die Nachfolge der bisherigen Ersten Stadträtin Karin Schnick (Bündnis 90 / Die Grünen) antreten, die zum 31.3. aus ihrem Amt ausscheiden wird. Sie hatte sich nicht mehr zur Wahl gestellt.

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