Sternsingeraktion in Hattersheim 2017

44 jugendliche Königinnen und Könige in allen drei Stadtteilen unterwegs

„Gruppenbild mit Bürgermeister“ der Sternsinger aus allen drei Hattersheimer Stadtteilen im Innenhof des Nassauer Hofes.
(Fotos: A. Kreusch)

HATTERSHEIM (ak) – „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit!“ hieß das diesjährige Leitwort der 59. Aktion Dreikönigssingen. Seit 1959 hat sich das Dreikönigssingen zur weltweit größten Solidaritätsaktion entwickelt, bei der sich Kinder für Kinder in Not engagieren. Die Aktion wird getragen vom Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Jährlich können mit den gesammelten Spenden mehr als 1.500 Projekte für Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt werden.

Aus allen drei Hattersheimer Stadtteilen waren am vergangenen Freitag insgesamt 44 junge Königinnen und Könige zusammen mit ihren Betreuern in den Festsaal des Nassauer Hofes gekommen: Bürgermeister Schindling hatte sie der Hattersheimer Tradition gemäß zu heißem Kakao und Neujahrswecken eingeladen.

Sternsinger bringen Segen in die Welt
Dr. Sebastian Schneider, der Sternsinger-Koordinator in Hattersheims St. Martinus, erzählte davon, dass er und alle Hattersheimer Sternsinger im Rahmen der diesjährigen Aktion zusammen einen beeindruckenden Film aus Kenia gesehen haben. „In Kenias Nordwesten gibt es einen See, der durch die Klimaveränderung langsam austrocknet und immer kleiner wird. Die Fischer dort verlieren ihre Existenz – wohl auch verursacht durch unsere Lebensweise hier. Das zu sehen war für uns alle sehr eindrücklich. Unsere Sternsinger bringen mit ihrer Sammelaktion ein bisschen Segen auch dorthin.“

Im Festsaal des Nassauer Hofes wurde zunächst gemeinsam gesungen, und die Sternsinger aus den drei Stadtteilen sagten ihre Segenssprüche. Bürgermeister Klaus Schindling sang kräftig mit, bevor er die Spendendosen der Sternsinger mit Fünf-Euro-Scheinen „fütterte“. Er erzählte den Kindern, dass er selbst früher auch gerne als Sternsinger unterwegs war. „Wir haben damals auch gesungen – nur die Texte sind heute ein klein bisschen anderes“, erklärte er. „Es ist toll, das Ihr Euch gerade bei dieser Kälte heute hier so einsetzt, Ihr bringt sicher ein bisschen Frieden und Glanz in jedes Haus, das Ihr besucht. Die Sternsinger sind die weltweit größte Jugendhilfsorganisation – und ihr tragt in unserer Stadt dazu bei. Wir sind stolz auf euch!“

Seine eigentlich rhetorische gedachte Frage, ob sich die Kinder – bevor sie sich nun auf den Weg in die kalten Straßen Hattersheims machen – mit heißem Kakao und Neujahrswecken stärken wollten, wurde mit einem spontanen und ziemlich lauten „Jaaa!“ ganz eindeutig beantwortet. Klaus Schindling selbst brachte ihnen darauf die Tassen mit dem heißen Kakao an die Tische.

Singen bei frostigen Temperaturen
Selbstverständlich war das Hattersheimer Rathaus am Morgen des 6. Januar das erste Haus, an dem die Jungen und Mädchen in den Gewändern der Heiligen Drei Könige die Kreidezeichen „20*C+M+B+17“ (sie stehen für die lateinischen Worte von „Christus segne dieses Haus“) anbrachten. Insgesamt waren sie in diesem Jahr vom 5. bis 7. Januar in Hattersheim, vom 6. bis 8. Januar in Okriftel und am 7. Januar in Eddersheim unterwegs und sammelten singend für Not leidende Kinder in Kenia und in aller Welt. Insgesamt waren etwa 75 Personen bei der Aktion in allen drei Kirchorten im Einsatz, sei es als Sternsinger, als Begleiter oder als Koch. Bei einer Durchschnittstemperatur von –5° C haben die Kinder und Jugendlichen in den drei Tagen weite Wege zurückgelegt und manche Strapaze gemeistert (und das in den Ferien), um den Segen in die Häuser zu bringen und um Spenden für Kinder in den armen Ländern zu bitten.

Dr. Sebastian Schneider freute sich darüber, dass gerade am 6. Januar der Tagesablauf der Hattersheimer Sternsinger in diesem Jahr besonders dem, was die „Magier aus dem Osten“ taten, glich: „Morgens waren die Sternsinger aus allen drei Kirchorten bei Bürgermeister Schindling im Rathaus zu Gast, wurden festlich bewirtet, erhielten eine Spende und schrieben ihren Segen an die Rathaustür. Dann zogen sie weiter und gelangten am Abend bei der heiligen Messe in Hattersheim zum Jesuskind in der Krippe im Stall.“ Dass es manchmal nur zwei und keine drei „Heiligen Könige“ waren, die bei den Menschen, die sie eingeladen hatten, anklopften, kann er gut begründen: „Die Antwort ist einfach: Wir waren froh über jedes Kind, das mitgemacht hat, und in Mt 2,1–12 wird ja auch nicht gesagt, wie viele Könige es waren, noch wie sie hießen.“

Grundsätzlich sind nicht nur katholische, sondern auch evangelische Kinder willkommen, sich an der Sternsingertradition in Hattersheim zu beteiligen. „Wir machen zwar keine extra Reklame dafür, weil wir immer sehen müssen, das auch genügend Betreuer für alle Kinder da sind – aber selbstverständlich dürfen alle Kinder gerne mitmachen“, erklärt Sebastian Schneider und erhält gleich Zustimmung von Oliver: „Ja, das geht, ich bin auch evangelisch und ich bin an allen drei Tagen dabei“, bestätigte der junge „König“ im prächtigen Gewand stolz. 

 

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