Eine Stunde voller Harmonie

Einmütige Beschlüsse bei der konstituierenden Sitzung des Stadtparlaments

Seit 25 Jahren im Amt: Silvia Maeder wurde in der konstituierenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung wieder zur Stadtverordnetenvorsteherin gewählt. Bürgermeisterin Antje Köster gratulierte mit einem dicken Blumenstrauß.  (al/Foto: Schneider)

HATTERSHEIM (al) – In ungewohnter Eintracht bewältigte die neu gewählte Stadtverordnetenversammlung ihre konstituierende Sitzung. Stadtverordnetenvorsteherin Silvia Maeder, die nachher von einer „Stunde voller Harmonie“ sprach, wurde einstimmig wieder in das Amt gewählt.

Sie kündigte an, die Bürger mehr und vor allem früh an kommunalen Entscheidungen zu beteiligen, ohne das Parlament zu schwächen.

Lediglich die Wahl der ehrenamtlichen Stadträtinnen und Stadträte sorgte für ein wenig Spannung, weil sie geheim war. Doch das Ergebnis entsprach den Fraktionsstärken in der Stadtverordnetenversammlung. Für die gemeinsame Liste von SPD (14 Sitze) und Grünen (6 Sitze) gab es 20 Stimmen; auf den Vorschlag der CDU (13 Sitze) entfielen 13 Stimmen und auf die Liste von FDP und FWG (je zwei Sitze) 4 Stimmen. Die beiden kleinen Fraktionen teilen sich einen Sitz im Magistrat – nach der Hälfte der Wahlperiode will ihn die FDP an die FWG abgeben. Man wollte einen Losentscheid vermeiden, mit dem eine von beiden in den nächsten fünf Jahren gänzlich von der Arbeit im Magistrat ausgeschlossen worden wäre. Die Koalition hat im ehrenamtlichen Magistrat eine Mehrheit von 5:4. Hinzu kommen die beiden Hauptamtlichen, Bürgermeisterin Antje Köster und Erste Stadträtin Karin Schnick.

Womöglich hatte die Harmonie des ersten Sitzungstages auch mit dem Wahlergebnis zu tun. Die Konfliktfreude der Opposition ist von den Wählern getrübt worden. Ansprüche auf Ämter und die damit verbundenen Würden machten nur die Grünen geltend, die einzigen Wahlsieger. Sie stellen künftig einen stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteher und wohl auch einen Ausschussvorsitzenden. Die FWG als „kleiner“ Gewinner freut sich auf die zweieinhalb Jahre im Magistrat und darüber, in den Ausschüssen wieder stimmberechtigt zu sein.

Bürgermeisterin Köster eröffnete die Premierensitzung mit einem Dank an die Verwaltung und die ehrenamtlichen Wahlhelfer. Hattersheim hatte als erste Stadt im Main-Taunus-Kreis und als eine der zehn schnellsten in Hessen das Wahlergebnis ermittelt, worauf man im Rathaus ein wenig stolz ist. Die Bürgermeisterin appellierte an die Parlamentarier, sachorientiert zu arbeiten und ein faires Miteiander zu praktizieren, auch dann, wenn man leidenschaftlich streite.

Die Griechen Hessens?

Als Alterspräsident musste dann Freidemokrat Dietrich Muth die Sitzungsleitung übernehmen. Er befand erfreulich, ein Drittel „parlamentarische Neulinge“ oder „Wiedereinsteiger“ begrüßen zu können. Muth selber ist zum 9. Mal in die Stadtverordnetenversammlung gewählt worden und kündigte seinen Rückzug an: Vom 1977er Parlament seien jetzt nur noch Christdemokrat Wolfgang Kollmeier und er selber dabei. Wenn Kollmeier auch 2016 wieder antrete, müsste dann der den Altersvorsitz übernehmen.

Auch Dietrich Muth bat um Fairneß und Anstand im kommunalpolitischen Wettstreit, für den er sich als FDP-Mann bessere Aussichten gewünscht hatte. Doch die Wahlergebnisse auch in Hattersheim seien von den Ereignissen in Japan überschattet worden.

Als drängende Hattersheimer Aufgaben gab der Alterspräsident den Ausbau der Betreuung für unter Dreijährige vor, die Bewältigung der Verkehrsprobleme in den Stadtteilen Eddedrsheim und Okriftel und vor allem die Sanierung des Hattersheimer Haushalts, „sonst gehen wir als die Griechen Hessens in die Geschichte ein“. Es gelte außerdem, Politik anders zu gestalten, damit sie für Bürger wieder attraktiver werde.

Reputation

Bei der Wahl der alten und neuen Stadtverordnetenvorsteherin würdigte SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Philipp Neuhaus deren Fähigkeiten und Intellekt. Silvia Maeder hätte durchaus Bürgermeisterin werden können, habe aber eine Reihe von Kandidaturen ausgeschlagen. Sie betreibe Politik als Hobby und leite das Parlament routiniert, souverän und mit viel Charme. Vor allem dank Maeder seien die Hattersheimer Kinder- und Jugendparlamente vorbildlich. Die Reputation der Sozialdemokratin, die 30 Jahre im Parlament und 25 Jahre Stadtverordnetenvorsteherin ist, las Dr. Neuhaus auch am Wahlergebnis ab. Silvia Maeder habe durchaus mit Abstand die meisten Stimmen aller Kandidatinnen und Kanididaten bekommen.

Nach der einstimmigen und im Vorfeld auch einmütigen Wiederwahl dankte Maeder mit dem Verweis darauf, dass die Arbeit ihr immer noch viel Spaß mache. Vor allem gehe es darum, gemeinsam Gestaltungsmöglichkeiten zu finden. Die verstärkte Beteiligung der Bürger will die Stadtverordnetenvorsteherin mit „gezielten Einladungen“ erreichen, etwa an Senioren oder die Heinrich-Böll-Schüler. Hattersheim müsse große Aufgaben in einem engen (finanziellen) Rahmen bewältigen. Dafür brauche es Kreativität, Mut und Weitblick.

Okrifteler Mehrheit

Zu stellvertretenden Stadtverordnetenvorstehern wurden Ursula Worms (CDU), Gisela Litzinger (SPD) und Reinhard Odey (Grüne) gewählt. Sie führten die Liste an, die alle Fraktionen gemeinsam aufgestellt hatten. Gemeinsam hoben sie auch die Zahl der Sitze in den Parlamentsausschüssen von 11 auf 13 an. Ziel war, dass auch FDP und FWG in den Ausschüssen vertreten sind, ohne teilen zu müssen.

In den Magistrat gewählt wurden Ellen Beutel, Gabriele Sellmann, Helena Neumann-Dreyling, Wolfgang Jakobi (alle SPD), Margarete Schmitt-Reinhart (Grüne), Günter Tannenberger, Alexander Tillmann, Ingrid Unger (alle CDU) und Hans-Jürgen Sengstock (FDP). Er soll nach der Hälfte der Wahlperiode von Dr. Klaus-Michael Schmitt (FWG) abgelöst werden.

Im ehrenamtlichen Magistrat ist Okriftel überrepräsentiert. Fünf Mitglieder kommen aus diesem Stadtteil, „nur“ je zwei aus Hattersheim und Eddersheim.

Frühmorgens ins kühle Nass

Hattersheimer Freibad seit dem 1. Mai geöffnet

HATTERSHEIM (idl) – Die beinahe schon sommerlichen Temperaturen des Osterwochenendes sind zwar passe, doch langsam aber sicher beginnt unabänderlich und freudig erwartet die Open Air Saison. Da macht auch das Hattersheimer Freibad keine Ausnahme. Seit dem 1. Mai ist das Spiel- und Spaßbad wieder geöffnet. Und Schwimmmeisterin Silke Schwenn hofft, dass in der Badesaison 2011 mal wieder die Marke von 100.000 Besuchern geknackt werden kann.

Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, die Meteorologen landauf, landab prognostizieren einen schönen Sommer mit reichlich Sonnentagen. Geöffnet ist das Freibad montags von 10 bis 20 Uhr, dienstags und freitags können Frühschwimmer schon ab 6.15 Uhr ins kühle Nass, um 20 Uhr schließt das Freibad an den vorgenannten Tagen.

Wer abends eine Runde im Becken drehen will, sollte sich den Mittwoch im Kalender vormerken. Denn in der Wochenmitte ist das Schwimmbad bis 21 Uhr geöffnet. Donnerstags, samstags, sonntags und an Feiertagen öffnet das Freibad um 8 Uhr und schließt um 20 Uhr. Neu im Angebot ist die Verbundkarte. Gegen einen Aufpreis können Saisonkarteninhaber ihre Karte zu einer Verbundkarte erweitern lassen. Mit der Verbundkarte können das Freibad Hattersheim und das Krifteler Parkbad über die gesamte Saison genutzt werden. Die Erweiterungsoption können auch Einzelpersonen der Familienkarte nutzen – dann ist der Aufpreis freilich pro Person zu entrichten.

Weitere Informationen über Preise, Tickets und Kombitarife gibt es bei der Stadt unter der Telefonnummer 06190/9700 oder direkt im Schwimmbad, 06190/891530.

Der Schulhof wird zur Laufarena

Schüler der Albert-Schweitzer-Grundschule laufen für einen schöneren Schulhof

OKRIFTEL (pm) - Seit gut einem Jahr bekommt der Schulhof der Albert-Schweitzer-Grundschule in Okriftel (Albert-Schweitzer-Straße 10) ein neues Gesicht. Am kommenden Freitag, 6. Mai 2011, greifen die Schüler der Grundschule selbst ins Geschehen ein. „Alle Klassenstufen werden an diesem Vormittag einzeln auf dem Schulsportplatz versuchen, möglichst viele 200-Meter-Runden zurückzulegen.“ sagt Thomas Herglotz, Vorsitzender des Fördervereins der Albert-Schweitzer-Schule Okriftel (FASSO). In den letzten Wochen war es gelungen viele Firmen als Klassensponsoren zu gewinnen. „Jetzt wäre es super, wenn jedes Kind noch mindestens einen privaten Sponsor hätte, der die Kinder pro gelaufener Runde mit einer kleinen Spende unterstützt“, sagt Udo Schoeler, Schuleiter der Albert-Schweitzer-Grundschule, „egal ob Eltern, Oma oder Tante.“ Start des Sponsorenlaufs ist am kommenden Freitag ab 8 Uhr und dauert bis etwa 13 Uhr. Dann hat jede Klassenstufe 45 Minuten Zeit so viele Runden wie möglich zu laufen. Das neu gestaltete Außengelände der Schule soll dann, so Thomas Herglotz nicht nur als Pausenhof, sondern auch als Klassenzimmer genutzt werden. In den vergangenen Monaten waren durch viele Aktionen zum Beispiel Kuchenverkauf bei den Bürgermeister- und Kommunalwahlen, einer Spende der evangelischen Matthäusgemeinde viel Geld zusammengekommen.

„Wir freuen uns auf den Freitag und hoffen, dass der Sponsorenlauf ein voller Erfolg wird“, so Thomas Herglotz „und dass bei hoffentlich schönem Wetter eine Menge für das neue Gesicht des Schulhofs getan werden kann.“  

Der Zweck des Fördervereins der Albert-Schweitzer-Schule Okriftel, kurz FASSO, ist die ideelle und materielle Unterstützung der Grundschule mit eingegliederter Eingangsstufe in Okriftel. Die Schule kann von Kindern ab 5 Jahren besucht werden.

Außerdem haben sich die FASSO-Eltern die Förderung von Bildung und Erziehung im Sinne des gemeinsamen Lernens zum Ziel gemacht. Den FASSO gibt es seit 2004.

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