Die Fassungslosigkeit und der Ärger über die Silvesterknallerei sitzt bei mir immer noch tief. Ich kann nicht begreifen, dass man seine eigene Atemluft und die ganze Umwelt so vergiften kann. Ich habe gesehen, wie Menschen übervolle Einkaufswagen, nur mit Böllern und Raketen beladen, aus Supermärkten abgeschleppt haben. In der Silvesternacht konnte ich wegen des erzeugten Nebels, der nach Schwefel stank und mir Schmerzen in der Lunge verursacht hatte, kaum mehr als 50 Meter weit sehen. Selbst in meiner Wohnung war die Geruchsbelästigung groß. Ich wohne in einem Fachwerkhaus. Ängstlich beobachtete ich die Raketen, die von der Straße auf mein Haus zugeflogen kamen. In meiner Kindheit hat es gegenüber im damaligen Schlockerhof (heute Nassauer Hof) an Silvester gebrannt. So etwas möchte ich nicht noch einmal erleben.
Wie viele Silvesterbrände, Verletzungen bei Menschen durch Feuerwerkskörper hat es wieder gegeben? Und das in einem Land, das für fast alles Regelungen hat. Warum nicht für Feuerwerke, die die Umwelt massiv schädigen, die hohen Sachschaden anrichten können und die Tierwelt rücksichtslos erschreckt und Vögel tötet. Dieses Silvesterfeuerwerk ist so nicht mehr hinzunehmen. Mir ist unverständlich, dass Politiker dem keinen Riegel vorschieben. Mich wundert, dass bei diesem Umweltfrevel und der fahrlässigen Brandstiftungen und Körperverletzungen von den Grünen kein Wort zu hören ist. Nehmen wir uns ein Beispiel an anderen Ländern, wo es in den Städten ein kontrolliertes Feuerwerk gibt. Man trifft sich zentral und hat gemeinsam Spaß.
Gudula Stein, Hattersheim