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Vier Tage beherrschte das Weinfest die Hochheimer Altstadt – nur am Sonntag störte das Wetter

Nützliches, Schmackhaftes und auch ein guter Tropfen: In der Kirchstraße vereint sich beim Hochheimer Weinfest das ganze Angebot der Traditionsveranstaltung auf wenigen Metern.
(gus/Fotos: Steinacker)

HOCHHEIM (gus) – Erst war es majestätisch, dann viel los, aber ein bisschen zu warm, schließlich etwas feucht und zum Schluss bunt und laut: Die Hochheimer haben bei ihrem 66. Weinfest vom 10. bis 13. Juli in den Gassen der historischen Altstadt wieder ausgiebig genießen können. Die Formalitäten erledigten sie dabei schon zur Eröffnung am Freitagabend auf der Mainova-Bühne, indem die bisherige Weinmajestät Janine Preis und ihre Prinzessinnen Selina Feldmann und Jenny Bach ihre Regentschaft an ein neues Trio übergaben.

Die neue Königin Ann-Kathrin Hambuch und ihre Prinzessinnen Rebecca Hambuch und Laura Weilbächer werden fortan den Hochheimer Wein bei einer Reihe Veranstaltungen repräsentieren. Preis hat übrigens eine neue Aufgabe in der Branche im Auge: Sie will den nächsten Schritt machen und sich um den Titel der Rheingauer Weinkönigin bemühen.
Aber auch weltliche Herrscher haben beim Weinfest durchaus etwas zu melden. Bürgermeister Dirk Westedt war es erstmals vorbehalten, das Fest von der Bühne aus für eröffnet zu erklären. An den drei Nachmittagen und vier Abenden wurde den wieder rund 60.000 Besuchern, die die Angebote der rund 130 Stände erkunden, aber natürlich längst nicht überall zugreifen und genießen konnten, eine größere Vielfalt geboten als je zuvor.
Zwischen den Weinbergen, wo sich ein besonders uriges Ambiente für die Erkundung der Tropfen anbot, und dem Trubel am anderen Ende des Festgebietes rund um die Madonna Am Plan wurden ganz unterschiedliche Erlebniswelten geboten. Angesichts der erhöhten Anzahl der Bühnen – deren sieben wurden erstmals aufgebaut – konzentrierte sich in den frühen Abendstunden das Publikum an diesen Standorten zwar jeweils etwas, aber auch in den Gassen und Höfen herrschte dann immer noch reger Betrieb.
Besonders beliebt sind beim Weinfest die geöffneten Winzerhöfe, die in Hochheim von den Besitzern mit viel Liebe zu Einkehrstätten in äußerst nettem Ambiente ausgestaltet sind. Eine Premiere war in diesem Jahr die Verlängerung der Öffnung der Künstlermarktstände auf den Montag. Die Künstlermarktstände waren hauptsächlich, wenn auch nicht nur, in der Hintergasse platziert. Diese bildete, abgesehen vom Platz Alte Malzfabrik, die östliche Begrenzung des Festgebietes. Sie wurde aber nicht unbedingt von jedem als Alternative zur Kirchstraße genutzt, der zum oberen Bereich am Plan strebt.
Ob sich die Ausweitung der Standöffnung gelohnt hat, wird jeder Anbieter für sich bilanzieren. Einen Versuch war es allemal wert, durch diese Änderungen dem Weinfest seinen vollen Angebotsumfang bis zum letzten Tag zu erhalten. Während es am Samstag eigentlich schon wieder zu warm war, um sich in größere Menschenmengen zu begeben, tröpfelte es am Sonntag und regnete am frühen Abend gar kurzzeitig etwas heftiger.
Das Wetter spielte also nach der Weinfesthalbzeit nicht mehr ganz so gut mit, aber davon ließen sich die Hochheimer selbst selbstverständlich weniger abschrecken als vielleicht der eine oder andere Auswärtige, der angesichts der Wolken von der Fahrt nach Hochheim absah. Alle zusammen durften am Montagabend bei trockenem Wetter ein üppiges Feuerwerk in den Weinbergen genießen, das die letzte Stunde des Weinfestes 2015 einläutete. Das übrigens erneut von den Problemen, die andernorts die örtlichen Feste auslösen, weitgehend verschont wurde. Alkoholbedingte Ausfälligkeiten gab es kaum, Polizei und Rotes Kreuz hatten ein relativ ruhiges Wochenende. Gemeldet wurden allerdings einige Standaufbrüche in den Nachtstunden, deren Verursacher wohl kaum unter den Festgästen zu suchen sein dürften.

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