Anfällige Technik und gelegentlich ausfällige Nutzer

Häufig defekte Fahrstühle im Bischofsheimer Bahnhof sollen besser in Schuss gehalten werden

Klaus Treiber, Leiter des Bauamts, prüft die Funktionstüchtigkeit der Fahrstühle im Bischofsheimer Bahnhof.?(Foto: Gemeinde)

 

BISCHOFSHEIM (pm) – Der Fahrstuhl bewegt sich auf Knopfdruck nach oben, öffnet aber seine Türen zunächst nicht. Der Bischofsheimer Bahnhof mit seinen zwei Fahrstühlen, die vom gläsernen Steg auf die Bahnsteige führen, beschäftigt Petra Schröfel von der Gemeindeverwaltung inzwischen fast täglich.

 

„Die Technik ist leider sehr anfällig. Dazu kommt der Vandalismus“, erklärt sie, warum die Fahrstühle oft außer Betrieb sind. Gemeinsam mit dem Leiter der Abteilung „Bauen, Soziales und Kultur“, Klaus Treiber, prüft sie bei einem von vielen Ortsterminen die Funktionstüchtigkeit der Technik. „Gerade heute bekam ich wieder zwei Rechnungen auf meinen Schreibtisch“, sagt Schröfel.
Die Kosten für Wartung, allgemeine Reparaturen und die Beseitigung von Vandalismusschäden belaufen sich in diesem Jahr schon auf insgesamt 38.000 Euro. Größter Posten war der Einbau einer neuen Glasscheibe, die die Gemeinde rund 6.500 Euro gekostet hat. Die mutwillig zerstörte Scheibe führte dazu, dass der Fahrstuhl sechs Wochen außer Betrieb war. So lange dauerte es, bis das Spezialglas geliefert und die danach vorgeschriebene TÜV-Prüfung durchgeführt war. Gleis 1 und 2 konnten in dieser Zeit nur über die Treppe erreicht werden. Insbesondere für Rollstuhlfahrer ein unüberwindbares Hindernis!
„Der Bahnhof wird sehr stark frequentiert. Leider ist er deshalb für uns ein teures Pflaster mit hohen Instandhaltungskosten“, sagt Treiber. Für eine Mark kaufte die Gemeinde Bischofsheim das Gebäude von der Deutschen Bahn. Im Jahr 2004 komplett saniert, präsentiert sich die Empfangshalle samt gläsernem Steg insgesamt in einem guten Zustand. Für die inzwischen zehn Jahre alten Fahr-stühle kündigte die Herstellerfirma zum Jahreswechsel 2013/14 den Wartungsvertrag. Seitdem schnellen die Kosten für die Gemeinde in die Höhe, weil die neue Wartungsfirma nicht die gleichen Leistungen anbietet. Zusätzlich sei die mutwillige Zerstörung angestiegen, erklärt Schröfel. Das beginne beim vergleichsweise harmlosen gemeinsamen Hopsen von Schülern im Fahrstuhl. Eine andere Nummer sei das gewaltsame Aufdrücken der Türen, das Zerstören der Bedienungseinheit und das Einschlagen von Glasscheiben.
„Wir versuchen immer, den Schaden schnell zu beheben, sind aber auch auf Fehlermeldungen der Bahnhofsbesucher angewiesen“, sagt Schröfel. Deshalb bittet sie darum, dass neu aufgetretene Defekte unter der Telefonnummer 06144/40429 der Gemeindeverwaltung mitgeteilt werden. „Bei der Beobachtung von Vandalismus rufen Sie bitte sofort die Polizei“, hofft Treiber ebenfalls auf Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger. 
Das Problem der überempfindlichen Technik, die besonders auf Hitzeeinwirkung im Sommer reagiert, soll ebenfalls in Angriff genommen werden. Kostenvoranschläge für eine neue Bedienungseinheit, aber auch für komplett neue, robustere Fahr-stühle holt das Bauamt derzeit ein. Auf seine Anfrage bei der Deutschen Bahn, bezüglich einer Beteiligung bei den Anschaffungs- oder Unterhaltungskosten, habe er bisher leider keine Reaktion erhalten, bedauert Treiber. „Die Nutzer der Fahrstühle sind die Bahnkunden“, betont er.

 

 

 

 

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