Gelungener Jahresauftakt nach Monaten der Probe

Handharmonika-Spielring eröffnete mit Neujahrskonzert das Bischofsheimer „KulTour“-Jahr

Das 1. Orchester des Handharmonika-Spielrings füllte am Neujahrstag die Bühne des Bürgerhauses, das wiederum mit rund 400 Zuhörern gut gefüllt war.
(gus/Fotos: Steinacker)

BISCHOFSHEIM (gus) – Ein Einstieg in das Jahr 2016 war das Neujahrskonzert des Handharmonika-Spielrings (HHS) im doppelten Sinne: Zum einen übernahmen die Orchester des HHS die Aufgabe, den Bischofsheimern und ihren Gästen eine musikalisch-beschwingte Ankunft im neuen Jahr zu ermöglichen. Zum anderen bildete das Konzert im Bürgerhaus den Auftakt zum „KulTour“-Jahr der Gemeinde, denn Bischofsheim ist 2016 die ausgewählte Kulturkommune des Landkreises Groß-Gerau.

Das Neujahrskonzert ist eine der wenigen Gelegenheiten, alle Musikerinnen und Musiker des Handharmonika-Spielrings bei einer gemeinsamen Veranstaltung auf der Bühne zu sehen. Geboten wurde eine Mischung aus modernen und klassischen Titeln, und eine Besonderheit: die Mitwirkung der Sopranistin Joana Skuppin, bestens bekannt in Bischofsheim seit vier Jahren als Leiterin des Germania-Chores „Happy Voices“.

Das Jugendorchester unter der Leitung von Katja Finkenauer allerdings eröffnete vor rund 400 Zuhörern im Bürgerhaus den Nachmittag mit vier Stücken. Dem „Te Deum“ von Marc-Antonie Charpentier folgte „Rock my Soul II - Oh Happy Day“, arrangiert von Gottfried Hummel. Die „Suite für Minis“ bietet den Titel „Sooo süß“. Und „Voll cool“ als ebenso auf ein jüngeres Publikum zugeschnittenes Abschlussstück des Gospel-Medleys und dieses ersten Konzertteils forderte den stürmischen Applaus der Zuhörer jeden Alters heraus.

Das 1. Orchester des HHS übernahm den zweiten Part und durfte sich einiger Verstärkungen erfreuen. Neben Solistin Joana Skuppin sorgten Schlagzeug und Pauke für den Rhythmus, aber auch Trompete (Erwin Frank), Flöte (Wolfgang Schmidt) und Oboe (Horst Reich) ergänzten den Harmonika-Sound. Die fünf Stücke begannen im 18. Jahrhundert mit Georg Friedrich Händels „La Réjouissance“ und dem „Rejoice Greatly, O Daughter of Zion“, blieben noch ein wenig in der Barockzeit durch Johann Sebastian Bachs „Ex Exsultavit“, ehe das Programm ins 19. Jahrhundert zu Edvard Griegs „Morgenstimmung“ wechselte. Einen Vorgeschmack auf den modernen zweiten Teil bot das Abschlussstück des 1. Orchesters, denn mit Bob Chilcotts „Mid Winter“ aus dem Jahr 1955 schickten Stefan Finkenauer und seine Musiker das Publikum in die Pause.

Hatte der Dirigent schon beim „Mid Winter“ selbst zum Instrument gegriffen, setzte Finkenauer dies nach der Pause im Duett mit Joana Skuppin fort. Das Duo interpretierte nach dem „Plaisir d’amour“ von Jean Paul Egide Martini aus dem Jahr 1784 französische Chansons wie die weltberühmten Lieder „No, je ne regrette rien“ und „Les Champs Elysees“, bei dem das Orchester wieder mit einsetzte.

Nach „Sous le Ciel de Paris“ und dem „Florentiner Marsch“ folgten Musical- und amerikanische Schlagersongs des 20. Jahrhunderts. Beginnend mit einem Medley aus der „West Side Story“ Leonard Bernsteins, kamen „I Dreamed a Dream“ aus „Les Misérables“, Bart Howards „Fly Me to the Moon“, in der Interpretation Frank Sinatras am bekanntesten, sowie zum Abschluss das schwingende „Bei mir bist du schön“ von Sholom Secunda zu Gehör. Den Zuhörern gefiel es, wie die Handharmonika in das ganze Spektrum der Musikgeschichte eintauchen und Stimmungen jeder Art erzeugen kann; besonderen Anklang fand die harmonische Ergänzung durch die Orchestermusiker und Skuppin.

„Wir hatten seit dem vergangenen Frühjahr für das Konzert geprobt und freuen uns, dass sich die Mühe gelohnt hat“, zog Stefan Finkenauer ein positives Resümee des Neujahrskonzerts. Bürgermeisterin Ulrike Steinbach hatte vor dem Beginn in einer kurzen Ansprache auf das Jahr als Kulturgemeinde des Kreises hingewiesen. Der HHS hat seinen Anteil dazu bereits am Neujahrstag geleistet, wird aber unabhängig von dem „KulTour“-Programm seine Auftritte haben.

 

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