Die letzten Eier sind gefunden

Traditionelle Suche nach den „verlorenen Osternestern“ beim „Andampfen“ der ESV-Großbahner

Nach welchen Holzeiern sie auf dem Gelände im Hintergrund suchen sollen, erfuhren die Kinder bei der „Suche nach den verlorenen Osternestern“ auf den großen Eiern, die sie bei der Registrierung erhielten.
(gus/Fotos: Steinacker)

BISCHOFSHEIM (gus) – Die ESV-Großbahner lieben offenbar den Einstieg ins Fahrjahr in Form eines Großkampftages. Nicht nur, dass am Sonntag, 2. April, erstmals nach der Winterpause wieder die Loks und Züge der Abteilung und Vereinsmitglieder bei einer öffentlichen Veranstaltung zu sehen waren. Auch das Osterfest vom vorigen Wochenende hatte wie schon gewohnt eine Nachwirkung beim „Andampfen“ auf dem Gelände des Vereins am Schindberg. Denn gesucht wurden wieder die „verlorenen Osternester“.

Bewerben muss die ESV-Abteilung diese Veranstaltung für Kinder nicht, die 400 zu vergebenden Plätze gehen nach Meldebeginn weg, ehe man sich versieht. Zusammen mit den begleitenden Verwandten besuchten diesmal weit über 1000 Menschen das Gelände Am Schindberg. Dass Großbahn-Abteilungsleiter Siegfried Wulle am Sonntag am Rad drehte, hatte allerdings nichts mit dem sechs Stunden anhaltenden Gewusel auf dem Vereinsgelände zu tun. Vielmehr hatte der Großbahner-Chef seine Tagesaufgabe am Glücksrad gefunden.

Das hatte den Vorteil, dass er bei der Gelegenheit gleich die Begrüßung der Besucher abarbeiten konnte, denn das Rad mit seinen verheißungsvollen Gewinnen lockte dort: ein Gummibärchentütchen, ein Fahrticket für die Großbahn oder aber auch ein Gläschen Sekt gab es zu gewinnen. Womit auch geklärt wäre, warum jeder Besucher nur einmal drehen durfte.

Die angemeldeten Kinder erhielten am Eingang des Osternest-Suchfeldes Plättchen mit vier Zahlen darauf, deren Pendants sie auf dem abgesteckten Areal suchen mussten. Die fanden sich unter einem der Kunstbäumchen versteckt, die den Platz zierten, aber doch so unübersehbar waren, dass keines der verlorenen Eier jetzt immer noch verloren wäre. Vielen Eltern war das vom ESV ausgelobte Päckchen für die fleißigen Sucher wohl nicht Lohn genug, sie brachten eigene Geschenkpakete mit, die sich nun ob ihrer Größe gar nicht vernünftig verstecken ließen.

Großer Andrang herrschte am ersten Fahrtag auch auf dem Bahnhof „Schindberg“. Der ESV schickte auf die Bahnen, was nur ging, hatte am Mittag allerdings einen kleinen Schienenschaden zu beklagen. Kohle nachschütten, befeuern, Kessel unter Dampf setzten und losfahren, lautete die Aufgabe für die Kapitäne auf den Loks, und das durch die gespannt am Bahnsteig wartenden Passagiere praktisch ohne jede Pause.

Die Länge des Schienensystems hat sich im Winter nicht erweitert, weiterhin sind 2,2 Kilometer Schienen verlegt, der Weg zu den angepeilten fünf Kilometern ist noch lang. Der Vorrang lag in den vergangenen Monaten bei der Pflege der Loks und der bestehenden Schienenanlage. Aber es gibt noch andere Projekte auf dem Gelände. Die LKW-Gruppe etwa, deren Mitglieder sich am Sonntag auch nicht über mangelndes Interesse an ihren Fahrzeugen beschweren konnten, bekommt ihr eigenes Refugium auf dem Gelände, so dass sie bald nicht mehr zwischen den Schienen neben dem Bahnhof baggern, verladen und abtransportieren muss.

Stabil blieb der Ticketpreis von einem Euro für die achtminütige Rundstrecke, eine Haupteinnahmequelle der Großbahner für die Finanzierung ihrer nicht ganz billig zu unterhaltenden Anlage. Gesucht werden weiterhin Unterstützer für die „Spendenlok“, bei der sich Geldgeber auf einer Tafel namentlich verewigen lassen können. Die nächsten Fahrtage beim ESV bleiben im Rhythmus, finden also immer am ersten Sonntag eines Monats statt, das nächste Mal also am 1. Mai, gefolgt vom 5. Juni und 3. Juli. Sonderveranstaltungen sind die Nachtfahrt am Samstag, 6. August, ab 17 Uhr, und nach einem weiteren regulären Fahrtag am 7. August der Kuscheltier-Fahrtag am 4. September. Dem Abdampfen am 2. Oktober folgt noch die Nikolausfahrt am 3. Dezember – und dann ist das Großbahnerjahr auch schon wieder um.

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