Die Livemusik war der große Magnet

Einen Abend, einen ganzen Tag und einen Vormittag bot der OGV auf dem Ebert-Platz Programm

Hoch gehandelte Musiker vereint die Frankfurter Formation „Urban Club Band“, die in wechselnder Besetzung auf den Bühnen der Republik zu sehen ist. Mit ihrem Auftritt füllte sich am Freitagabend erstmals der Platz bei „Bischemerleben“.?(gus/Fotos: Steinacker)

 

BISCHOFSHEIM (gus) – Es war ein Experiment, es war etwa Neues – es war hoffentlich nicht einmalig. Der Ortsgewerbeverein hatte sein Drei-Tage-Event „Bischemerleben“ auf dem Friedrich-Ebert-Platz als Auftakt zu einem größeren Engagement der Bischofsheimer Unternehmen für das kulturelle und Partyangebot in der Gemeinde angekündigt.
Der Begriff „Bischemerleben“, in das blaue Logo gegossen, soll bleiben. An eine Etablierung des Festes vom Wochenende ist dagegen nicht gedacht, da lässt sich Ulrich Kühlburg auch angesichts des zumeist guten Zuspruchs zu den diversen Angeboten nichts Neues entlocken.

 

„Nächstes Jahr wird es so etwas mit Sicherheit jedenfalls nicht geben“, stellt der OGV-Vorsitzende klar. Bei allem Erfolg, den man dem Fest bescheinigen darf: Es war von vornherein klar, dass die 24 beteiligten Bischofsheimer Unternehmen drauflegen werden an diesem Wochenende, zumal auch festgelegt war, dass die Verkaufserlöse der Verpflegungsstände dem Spielplatzverein und dem Förderverein der Mangoldschule als Spende zugeführt werden.
Was für die Initiativen herausspringt, wird derzeit von Kühlburg noch ermittelt. Aber auch die beteiligten Gewerbetreibenden hatten durch die Aktion einen Gewinn, wenn auch weniger finanzieller Natur. „Für uns war es ein Näherkommen, denn die Geschäftsleute haben in der Regel nicht so viel miteinander zu tun“, sagt Kühlburg.
Und da standen die Firmenchefs und -mitarbeiter nun, in Schichten aufgeteilt und blauen Hemden gewandet, gemeinsam an den Verkaufsständen und sollten als Team auftreten. „Das mit dem Personaleinsatz war für uns eine Premiere, aber es ist sehr gut gelaufen, alle haben sich bestens vertragen und mitgeholfen“, resümierte der OGV-Chef.
Ganz nach Plan lief es natürlich nicht. Der geplante Fußballtalk auf der Bühne am Samstagvormittag musste abgesagt werden, weil der OGV die Gesprächsrunde ohne einen Vertreter des Lokalmatadoren Mainz 05 nicht für sinnvoll hielt. Die 05er fanden zu spät noch jemanden, der – einen Tag vor dem Abflug der Mannschaft samt Tross ins Trainingslager – den Termin in Bischofsheim hätte wahrnehmen können. Aber da hatte der OGV den bereitstehenden Vertretern des FSV Frankfurt und Darmstadt 98 bereits abgesagt.
Ärger gab es zudem mit dem Darmstädter Bierproduzenten, der kurzfristig bekanntgab, dass er doch keinen Kühlwagen am Wochenende zur Verfügung habe. So wechselte der OGV gezwungenermaßen schnell noch das Lager und schenkte eben ein überregional bekanntes Produkt aus.
Auch der Zuschauerzuspruch hatte seine Höhen und Tiefen. „Der Freitag lief sehr schleppend an“, berichtete Kühlburg. Aber als dann die ersten Töne vom ersten Musikgig des Wochenendes die Lautsprecheranlage verließen, füllte sich die Tanzfläche vor der Bühne zusehends. Die Frankfurter „Urban Club Band“ musste das etwas schüchterne Bischofsheimer Publikum allerdings auffordern, näher an die Bühne zu rücken.
Ein Abend für Jugendliche und junge Erwachsene; die in ständig wechselnder Besetzung auftretende Band bedient die Wünsche der Zuhörer nach Interpretationen aktueller Hits wie Pop-Klassikern, die der Soulecke zugeordnet werden können.
Schwächer besucht als gedacht war vor allem der Kindernachmittag am Samstag. Oliver Mager musste sich, wohl auch wegen der brütenden Hitze am Nachmittag, mit gerade einem guten Dutzend kleiner Zuhörerinnen und Zuhörer zufrieden geben. Für ihn als dauerfröhlichen Unterhaltungsprofi war es freilich kein Problem, dennoch beste Laune zu verbreiten. Zum Rest des Wochenendes wurde es dann allerdings auf den Bänken und an den Tischen so voll, wie man es sich nur wünschen konnte seitens der Organisatoren.
Da der Samstagabend mit „Trick Bag“ vor allem etwas für die älteren Bischemer bot und die Schellack-Solisten am Sonntag für die noch älteren, sah Kühlburg das Gesamtpaket des Unterhaltungsprogramms als sehr ausgewogen an.
Angesichts der Debatte um die Musik-Sperrstunde bei der Kerb interessant: Die Musikbeschallung bis spät in die beiden Abende hinein führte zu keinerlei Konflikten mit den Anwohnern, obwohl der Friedrich-Ebert-Platz von drei Seiten von Wohnhäusern eingegrenzt ist. „Die Bischemer feiern eben nur so laut wie erlaubt“, sagte Kühlburg. Die Livemusik war bis 23 Uhr genehmigt, und daran hielten sich die Bühnenbands auch (vielleicht mit wenigen Minuten Abweichung).
Um 24 Uhr schlossen pünktlich die (nicht vorhandenen) Tore, und auch von der nicht immer leichten Aufgabe, solch einen Platz leer zu bekommen, werden keine Konflikte gemeldet. „Die Polizei war am Wochenende nicht bei uns “, stellte der OGV-Chef klar. 
Das Organisationsteam von „Bischemerleben“ wird sich zu einer Nachbesprechung treffen und sich auch bei den Helferinnen und Helfer mit einer Einladung bedanken, nach den Ferien natürlich, weil sonst wohl zu viele fehlen.
Es folgt auch noch die Spendenübergabe an die beiden Vereine – und dann wird es spannend, was der OGV sich an künftigen Aktionen und Unterstützungen für die Bischofsheimer Feierkultur einfallen lässt.

 

 

 

 

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