Anlage hat Wintermonate gut überstanden

Dampfbahn-Club Rhein-Main eröffnete Saison auf der Ochsenwiese

GUSTAVSBURG (ag) – Die Faszination Eisenbahn lebt, im Kleinen wie im Großen, sowohl für die Kleinen als auch die Großen. Dieser Umstand war beim sogenannten „Andampfen“ des Dampfbahn-Club Rhein-Main e.V. auf der Ochsenwiese am 29. April sehr gut zu beobachten. In den nächsten Monaten wird der Club wieder, immer am letzten Sonntag im Monat, seine Gelände für Besucher öffnen.

 

Der Saisonstart am Sonntag verlief fulminant. Besonders für das junge Publikum war es eine Attraktion, mit einer der zischenden Dampfloks über den Parcours zu fahren. In Scharen standen sie auf dem kleinen Bahnhof und warteten auf den Zug. Zwei Runden sind Standard. Für 50 Cent geht es dann auf die Reise. Für viele gleich zwei oder drei Mal.
Die Wintermonate hat die Anlage gut überstanden. „Die Anlage fahrbereit zu machen war die geringste Arbeit“, sagte Manfred Treber, Vorsitzender des Clubs. Die Schienen wurden vom Laub und abgebrochenen Zweigen befreit. Da es in diesem Jahr kein Hochwasser gab, war nicht allzu viel zu tun.
Die Drehscheibe, die von den Wurzeln der nahe gelegenen Eiche etwas gehoben worden war, wurde neu justiert. „Die Hauptarbeit“, so Treber „lief aber zu Hause ab.“ In diesem Winter habe er die „Gustavsburg“ in Kur genommen. Die alte Dampflok wurde generalüberholt. Die Bremsen wurden gemacht, ausgeschlagene Lager ersetzt, der Dampfkessel ausgebaut und geprüft und natürlich die verkrustete Schmiere entfernt. Wie geleckt ging sie am Sonntag auf die Schiene.
Wer rastet, der rostet, das alte Sprichwort trifft natürlich auch auf Dampfloks zu. So hatte der Techniker Markus Beck, 2. Vorsitzender des Clubs, am Anfang alle Hände voll zu tun. Die alte Lok der 55er-Baujahre machte Zicken. Die „Dampfspeisepumpe“ war verklebt. Eine Kleinigkeit für den gelernten Automechaniker aus Zeilsheim. Ein paar Streicheleinheiten, und dann läuft sie wieder und Beck weiß, von was er spricht, denn im Winter hat er sich ganz seinem Neubau einer 18203 gewidmet.
Eigentlich, so Beck, gibt es nur die 18201 und 2, er nenne seine aber 3, damit er sich nicht ganz so hundertprozentig an das Original halten müsse, das er nach einer Bildvorlage fertigte. Bis sie allerdings in Gustavsburg ihre ersten Kreise ziehen wird, wird es noch ein paar Jahre dauern.
Auch am Tisch der Spur 1-Anlage herrschte reger Betrieb. „Den Winter hat das Material ganz gut überstanden“, erklärte Norbert Schuster, der hier seine F7 laufen lässt. „Auf dieser Anlage können Sie auch mit einer Playmobilbahn fahren“, erklärte er schmunzelnd, da diese auch 45 Millimeter Spurweite habe.
Mit dem 1. Fahrtag zeigte sich Treber sehr zufrieden. Überhaupt, so der Vorsitzende, sei die Stimmung in dem 27 Jahre alten Verein zurzeit prächtig. An Pfingsten, wenn auf dem angrenzenden Festplatz das Burgfest stattfindet, haben die Eisenbahner gleich an zwei Tagen geöffnet. Am Sonntag und Montag wird die Eisenbahn eine zusätzliche Attraktion darstellen und viele Neugierige anlocken. Für das letzte Augustwochenende plant der Club einen Frühschoppen mit Sigi Nachtmann und seinen „Jazzman“ zugunsten der Aktion „Bärenherz“.

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