Im Ernstfall die Rettungskräfte unterstützen

Künftige Wasserwehrhelfer erhielten auf dem Bauhofgelände und am Rheindeich Schulung

GINSHEIM-GUSTAVSBURG (pm) – Eine engagierte Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern aus Ginsheim-Gustavsburg ließ sich am vergangenen Wochenende in die Aufgaben der örtlichen Wasserwehr einweisen. Der Lehrgang ist Teil eines Gesamtprogramms, das sich an alle Personen richtet, die sich bei der Gemeindeverwaltung als Mitglied der zu gründenden Wasserwehr eingetragen haben. Insgesamt haben sich bisher rund 60 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gemeldet. Die erste Schulungsgruppe konnte sich jetzt auf dem Gelände des Servicebetrieb Bauhof einen Eindruck davon verschaffen, was Hochwasser für die Gemeinde bedeuten kann und welchen Einsatz eine solche Katastrophe erfordert.

 

Nach einer Begrüßung und Einführung durch den Ersten Beigeordneten, Franz Birle sowie den Fachbereichsleiter der Gemeindeverwaltung, Edmund Heidl, informierten Michael Kühn und Rudolf Keller, die als Referenten und Fachberater unter anderem bei der Akademie Hochwasserschutz in Wiesbaden tätig sind, über die Entstehung und Arten von Hochwasser, Maßnahmen der Deichverteidigung und mobile Hochwasserschutzsysteme.
Sie machten deutlich, dass Ginsheim-Gustavsburg aufgrund der Lage an Rhein und Main einer besonderen Hochwassergefahr ausgesetzt ist. Die Schulungsteilnehmer verfolgten die Ausführungen mit großer Aufmerksamkeit und stellten den fachkundigen Referenten viele Fragen. Diese wiederum lobten das Engagement der freiwilligen Helfer und zeigten sich erfreut darüber, dass viele Bürgerinnen und Bürger in Ginsheim-Gustavsburg bereit sind, ehrenamtliche Arbeit bei der Wasserwehr zu leisten.
Die Mitglieder konnten sich durch praktische Übungen mit den konkreten Aufgaben der Wasserwehr vertraut machen. Mit Unterstützung durch Mitarbeiter des Servicebetrieb Bauhof wurden Sandsäcke gefüllt und vernäht, auf Paletten geladen und zu dem nahegelegenen Rheindeich transportiert. Dort übten die Mitglieder den Deich mit Sandsäcken zu erhöhen und stellten zudem eine „Quellkade“ her, die bei punktuellen Wasseraustritten durch Sandsäcke errichtet werden muss. Abschließend erhielten alle Teilnehmer eine Urkunde als Bescheinigung ihrer Teilnahme.
Die Mitglieder sollen künftig weiter geschult werden, um im Ernstfall in der Lage zu sein, die Rettungskräfte und die Gemeindeverwaltung zu unterstützen. „Hochwassergefährdete Gemeinden, wie Ginsheim-Gustavsburg sind nach dem Hessischen Wassergesetz verpflichtet, eine Wasserwehr zu halten“, erläuterte Edmund Heidl. Der Einsatz erfolge beispielsweise dann, wenn zu erwarten sei, dass das Wasser den Deichfuß erreicht. Wann es das nächste Mal wieder so weit kommt, weiß niemand, jedoch will die Gemeinde für einen solchen Fall bestmöglich vorbereitet sein. Deshalb werden noch weitere ehrenamtliche Mitglieder für die Wasserwehr gesucht. Grundsätzlich können sich alle volljährigen Einwohner engagieren, die sich körperlich dazu in der Lage fühlen. Anmeldungen nimmt bei der Gemeindeverwaltung, Agce Aksu, Telefon 06134/ 585-371, E-Mail: bks[at]gigu[dot]de, entgegen.

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