Blick über den Tellerrand

Was dem Schulabschluss folgen kann – Orientierungstage am Graf-Stauffenberg-Gymnasium

„Durchbeißen und Dranbleiben“ – Julia Dienst, Svenja Pauly und Johannes Weiffenbach berichteten als ehemalige GSG-Schüler von ihren Erlebnissen in der Studienzeit.?(Foto: R. Dörhöfer)

 

FLÖRSHEIM (drh) – Die Frage, was nach der Schule kommt, beschäftigt viele Schüler über Jahre, und so bot das Graf-Stauffenberg-Gymnasium der Jahrgangsstufe 10 die Möglichkeit, sich in der vergangenen Woche an sogenannten Orientierungstagen erste Gedanken zum Thema Berufs- und Studienwahl zu machen.

 

Lehrerin Anja Werlitz informierte die Schüler am Freitagmorgen beispielsweise über die Möglichkeiten, eines von über 800 Stipendien-Angeboten zu ergattern. Die Zahl an Stipendien wachse in Deutschland kontinuierlich: 2005 habe das Bundesbildungsministerium nur 13.000 Stipendien vergeben, heute seien es 40.000 und hinzu kämen viele Angebote von weiteren Stiftungen und Institutionen. „Deutschland ist auf dem Weg in eine Stipendienkultur“, so Werlitz.
Auch haben sich die Vorbereitungs- und Informationsmöglichkeiten im Laufe der letzten Jahre am Gymnasium extrem gewandelt. Neben den Orientierungstagen werden die Schüler mit Bewerbungstrainings, Berufsmessen und Universitätsbesuchstagen Stück für Stück auf das Leben nach der Schule vorbereitet. „Auch Freistellungen für Besuche an Universitäten oder für Bewerbungen sind in der Regel kein Problem“, so Werlitz.
Die ehemaligen Schülerinnen Julia Dienst und Svenja Pauly, beide Abiturjahrgang 2010, berichteten am Freitagmorgen von ihren Erfahrungen im Wechsel von Schule zum Studium und meinten, dass eine bessere Vorbereitung auf das Studentenleben durchaus hilfreich gewesen wäre. „Es hat sich aber schon viel getan. Wenn ich die Vorbereitungen gehabt hätte, die mein Bruder heute als Abiturient erfährt, wäre mir vieles sicher leichter gefallen“, so Svenja Pauly, die Politikwissenschaften und Publizistik studiert und auch Auslandsaufenthalte und ein längeres Praktikum in ihre Berufsausbildungszeit integriert hat. „Das Wichtigste sind Selbstdisziplin und Eigenverantwortung“, so die beiden jungen Frauen. Julia Dienst hat gerade ihr Studium zur Grundschullehrerin abgeschlossen und wartet nun auf einen Referendariatsplatz.
Johannes Weiffenbach hat 2013 Abitur am Graf-Stauffenberg-Gymnasium gemacht und studiert nun Politik- und Wirtschaftswissenschaften in Mainz. „Man muss lernen, seine Freiheiten einzuteilen. Wenn man alle Freiheiten des Studentenlebens nutzt, packt man das Semester nicht“, so Weiffenbach, der den Schülern der Stufe 10 vor allem zum „Durchbeißen und Dranbleiben“ riet.
In ihren Klassen hatten sich die Schüler im Rahmen der Orientierungstage auch viele Gedanken zum Thema Selbst- und Fremdeinschätzung gemacht. „Da gab es für alle viele neue Erkenntnisse“, so Lehrerin Christiane Jörlemann, die die Orientierungstage organisierte. Besonders beeindruckt seien die Schüler aber stets auch vom Ehrenamtstag, an dem sich Institutionen wie beispielsweise der Hospizverein, Amnesty International oder die Freiwillige Feuerwehr vorstellen. Einzelne fänden an diesem Tag sogar die Motivation, sich ehrenamtlich zu betätigen. „Solch ein Engagement kann bei einem Stipendium den Ausschlag geben“, so Anja Werlitz, die den Schülern rät, ruhig öfter über den Tellerrand der Schule hinauszublicken.

 

 

 

 

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