Objektive Daten zum Fluglärm

Station auf Paul-Maar-Schule installiert – Fraport und Land in der Pflicht

 

FLÖRSHEIM (pm) – Auf der Flörsheimer Paul-Maar-Schule wird ab sofort der Fluglärm gemessen. Landrat Michael Cyriax und der Flörsheimer Erste Stadtrat Markus Ochs überzeugten sich bei einem Besuch auf dem Dach der Schule von der Funktionsfähigkeit des Mikrophons, dessen Daten in einem Computer im Gebäude aufgezeichnet werden.
Wie Cyriax sagte, wolle der Main-Taunus-Kreis damit einen „realitätsnahen Beitrag zur Fluglärmdiskussion leisten“. Der Kreis führe Gespräche mit dem Flughafenbetreiber Fraport wegen eines besseren Lärmschutzes im Schulgebäude. Das aber nütze den Kindern nichts, wenn sie sich auf dem Schulhof oder dem Spielplatz aufhielten: „Hier müssen die Fraport, die Deutsche Flugsicherung und das Land Hessen die Anflugrouten und -höhen optimieren, damit die Lage für alle Generationen wenigstens halbwegs erträglich wird“.
Ochs zufolge werden die Daten auf der Paul-Maar-Schule „ein objektives Bild über die tatsächliche Belastung der Schulkinder bieten“. Finanziert wird die Station je zur Hälfte vom Kreis als Schulträger und von der Stadt, wobei der Verein „Für Flörsheim“ 500 Euro für das Projekt zur Verfügung stellte.
Ochs, zugleich Dezernent für die Betreuungseinrichtungen in Flörsheim, sieht nach eigenem Bekunden auch über die Paul-Maar-Schule hinaus Probleme: Auch die Kinder im angrenzenden Ilse-Kahn-Haus mit der Schulkinderbetreuung und im Kindergarten „Villa Kunterbunt“ hätten unter dem Lärm zu leiden. Wegen des Fluglärms habe die Stadt Pläne für eine weitere Einrichtung für Kinder unter drei Jahren an diesem Standort erst einmal zu den Akten gelegt.
Wie Cyriax erläutert, will die Fraport Ende Januar mitteilen, welche Kosten für Lärmschutz-Einbauten sie an der Paul-Maar-Schule übernehme. Ochs forderte ein Schallschutzprogramm auch für die anderen vom Lärm betroffenen Betreuungseinrichtungen in Flörsheim. Er sei deshalb mit der Fraport im Gespräch. Das Unternehmen habe ihm bereits Zusagen zur Finanzierung von zusätzlichen Belüftungsanlagen in städtischen Betreuungseinrichtungen gemacht. Würden diese installiert, könnten die Fenster bei Ostwetterlage und damit starkem Fluglärm geschlossen bleiben.
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