Wintergäste im Hessischen Ried

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In diesen Tagen und sicherlich noch einige Wochen bis Mitte Februar kann man nahe des Dorfes Hessenaue, einem Ortsteil von Trebur und nur wenige Kilometer hinter Trebur in Richtung Geinsheim gelegen, ein großartiges winterliches Naturschauspiel beobachten: Große Scharen von Gänsen auf den Grünlandäckern und in der Luft. Es sind Grau-, Bläss-, Kanada- und Nilgänse und weitere Arten von Gänsen, die so selten hier zu sehen sind, dass ich sie nicht von den anderen unterscheiden kann.

Die meisten von ihnen kommen aus dem Norden oder Nordosten Europas ins Ried, doch es sind auch Vögel darunter, die in Deutschland, sogar in Hessen nisten und die sich den weit gereisten Artgenossen angeschlossen haben, um mit ihnen bei gutem Futter den Winter in großer und aufmerksamer Gesellschaft zu verbringen.

Auf den abendlichen Flügen von den Futterplätzen zur Nachtruhe auf dem Rhein, auf den Altrheinarmen oder auf Kiesteichen, also auf kurzen Strecken, fliegen die Gänse nur ganz selten in der typischen Keilformation, die sie auf weiten Reisen einnehmen müssen, um Energie für den langen Flug in ihre Brutgebiete zu sparen. Die Blässgänse fliegen in die Sumpfgebiete der arktischen Tundren, ein Großteil der Graugänse verbleibt in Deutschland oder reist in die Gewässer des östlichen Europa, alle, um fern vom Hessischen Ried zu brüten und ihre Jungen aufzuziehen, mit ihnen kommen sie im nächsten Winter wieder hierher. Viele Kanada- und Nilgänse werden an Main und Rhein bleiben und im nächsten Winter sicherlich wiederkommen.

Wer noch mehr Gänse sehen will kann über Geinsheim hinaus bis Erfelden fahren. Auf dem Weg dorthin kann man auch viele Höckerschwäne sehen, auch diese sammeln sich auf den Feldern, manchmal können es mehr als hundert Schwäne sein, die äsen oder ruhen.

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