Chancen und Perspektiven aufzeigen

Berufsinformationsmesse an den weiterführenden Schulen unterstützt bei der beruflichen Orientierung

Begehrter Arbeitgeber, der Verantwortung und Abwechslung garantiert: Jugendliche stehen Schlange am Info-Stand der Bundespolizei.

In jedem Jahr stehen Jugendliche vor der Frage: Was machen nach dem Schulabschluss? Die Vielfältigkeit der Ausbildungs- und Studienangebote, aber auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt vereinfachen die Beantwortung dieser Frage nicht. Deshalb begleiten die beiden Flörsheimer Schulen die Schülerinnen und Schüler intensiv in ihrem Prozess der beruflichen Orientierung. Unter dem Motto „Synergien schaffen“ führten die Sophie-Scholl-Schule und das Graf-Stauffenberg-Gymnasium am Freitag vergangener Woche den lange bewährten Berufsorientierungstag in der Flörsheimer Stadthalle auch in diesem Jahr wieder gemeinsam durch. In Zusammenarbeit mit Firmen und Studienanbietern sollten persönliche Chancen aufgezeigt und Fehlentscheidungen verhindert werden.

Der Vorteil für beide Parteien liegt auf der Hand: Unternehmen und Studienanbietern bietet sich die Möglichkeit, über 300 SchülerInnen der Vorabgangsklassen (8H, 9R und 11G) über die jeweiligen Ausbildungs- und Studienangebote zu informieren. Direkt vor Ort konnten persönliche Kontakte geknüpft und zukünftige Auszubildende und Studierende angeworben werden. SchülerInnen und LehrerInnen nutzten die Möglichkeit, sich intensiv über Berufe und Karrierechancen zu informieren.

Außerdem konnten sich SchülerInnen der Abschlussklassen mit ihren Bewerbungsmappen bei den Anbietern vorstellen und dabei gleichzeitig um noch freie Ausbildungsplätze bewerben. Zusätzlich hatten die Praktikumsjahrgänge 8,9 und 11 die Möglichkeit, sich für berufsorientierende Praktika zu bewerben. Auch Eltern nahmen die Möglichkeit wahr, gemeinsam mit ihren Kindern an dieser Berufsinformationsmesse teilzunehmen.

Ob Au Pair oder Bachelor, von der Autobranche über Steuerfachkraft bis zur Luftfahrt oder Bundeswehr – unzählige Möglichkeiten der Ausbildung und des Studiums machten den Jugendlichen die Entscheidung nicht gerade leicht. Auch sehr moderne Berufe wie Grafikdesign und visuelle Kommunikation, klassisch, dual oder mit IHK-Abschluss, waren im überwältigenden Angebot zu finden.

Am Info-Stand der Bundespolizei bildete sich stets eine lange Schlange interessierter Jugendlicher. „Für Unternehmen gilt es, herauszufinden, wie die Jugend von heute tickt, sie wollen Abwechslung im Beruf, Entwicklungsmöglichkeiten und nach Möglichkeit auch Einsätze im Ausland“, resümierte Stefan Junk, PHK bei der Bundespolizei, „und bei der Polizei beeindruckt natürlich auch das Tragen einer Uniform“.

Das Handwerk und die Pflegedienstleister hatten hingegen weniger Zulauf, sie bewegen sich in puncto Ausbildung von Fachkräften eher an der Schmerzgrenze. Pflegedienstleiterin Iris Regolie sieht den Grund darin, „ dass das Image der Pflege eher schlecht bestellt ist, dabei gibt es auch in diesem Bereich unendlich viele Möglichkeiten der Ausbildung“. Großunternehmen wie Ernst & Young oder Procter & Gamble warben mit den Möglichkeiten, im Ausland zu arbeiten, guten Aufstiegschancen und internationaler Vernetzung.

Am Stand des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes versicherte Marc Adam: „Jeder ausgebildete Koch hat extrem gute Möglichkeiten in der weiteren Berufslaufbahn. Deutsche Köche sind überall in der Welt gefragt. Man lernt andere Kulturen kennen, verdient gut und außerdem ist ein Auslandsaufenthalt im Lebenslauf immer von Vorteil.“ Auch das Finanzamt Hofheim stellte sich keineswegs unattraktiv dar: 60 Azubis absolvieren derzeit in Hofheim ihre zweijährige Ausbildung, befinden sich von Anfang an im Beamtenstatus.

Mit dem überwältigenden Angebot der über 40 Messeaussteller konnten auch in diesem Jahr wieder viele gute Beratungsgespräche geführt werden und erste Schritte für Praktika, Ausbildung oder das spätere Studium geplant werden.

Im Schulfach „Arbeitslehre“ hatten sich die SchülerInnen schon im Vorfeld mit dem Thema Beruf auseinandergesetzt und einen Fragenkatalog mit zehn Fragen erstellt. Darin ging es um Ausbildungsdauer, welche Fähigkeiten für welchen Beruf gefordert sind, Weiterbildungsmöglichkeiten und vieles mehr.

Antje Werlitz vom Graf-Stauffenberg Gymnasium und Sabine Rudel, Konrektorin der Sophie-Scholl Schule, investieren viel Herzblut und Freizeit, um den Jugendlichen eine solch Veranstaltung bieten zu können: „Dass so viele Firmen nach Flörsheim kommen, zeigt, dass ein großes Interesse an den Flörsheimer Schulabgängern besteht. Natürlich ist da eine Hemmschwelle für die Schülerinnen und Schüler, auf die Chefs der großen Firmen zuzugehen, doch im Bereich Arbeitslehre hat die Berufsorientierung einen hohen Stellenwert. Wir wollen unsere Kinder auf das Leben gut vorbereiten. Die Vor- und Nachbereitung der Info-Messe bringt Wirksamkeit.“ Auch Partizipation ist ein Thema: SchülerInnen der Abschlussklassen helfen beim Auf- und Abbau der Stände.

Viele positive Rückmeldungen der Firmen und Institutionen sind schon eingegangen und zeigen, dass die Schüler/innen gut vorbereitet und sehr interessiert an der Messe teilgenommen haben

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