„Ingrid Marie“, dunkelrot und begehrt

Parkplatznot beim gut besuchten 21. Apfelmarkt am Naturschutzhaus

WEILBACH (ak) – Wer nicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Weilbacher Naturschutzhaus gekommen war, musste erst mal eine Weile nach einem Parkplatz suchen – der 21. „Apfelmarkt“ bei schönstem Herbstwetter am letzten Sonntag beim Regionalpark-Portal in Weilbach war außerordentlich gut besucht.

 

Es wurde den Besuchern auch viel geboten: Neben Apfelverkauf, Apfelsorten-Ausstellung, frisch gepresstem Süßen, Apfel- (und vielen anderen!) Kuchen, frischen Waffeln, „Kartoffelpannekuche mit Äppelbrei“ und anderen kulinarischen Leckereien zogen auch Stände mit Kunsthandwerk, Informationen vom BUND, ein Schaukochen mit Michael Beck unter dem Motto „hessische Klassiker“, eine Pilzberatung und die Apfelsortenbestimmung die Besucher an.
Ein besonders viel gefragter Mann beim Apfelmarkt war der Pomologe Werner Nussbaum aus Schöneck, der auch in diesem Jahr wieder fachkundig Auskunft dazu gab, welche Apfelsorten an den Bäumen der Ratsuchenden wachsen, wie sie heißen, wann sie zu ernten sind und wie man sie lagern muss. Erhard Kohl war aus Dreieich zum Weilbacher Naturschutzhaus gekommen, um sich von Werner Nussbaumer Rat zu holen. „Extra wegen dem Mann komme ich von so weit hierher!“, betonte er, als er seine neun Tüten mit verschiedenen Äpfeln von seiner Streuobstwiese nach und nach dem Fachmann vorlegte. Und Werner Nussbaumer freute sich offenbar über die Apfelsorten, die ihm da von Erhard Kohl gezeigt wurden – waren doch auch zum Beispiel kleine, fast birnenförmige „Erbacher Mostäpfel“ und große, sehr ungewöhnlich dunkelrote „Ingrid Marie“ dabei. „Die lässt du mir auch mal da!“, forderte er den darüber sogar erfreuten Streuobstwiesenbesitzer auf, der selbstverständlich sofort die Tüte mit den dunkelroten Prachtstücken an ihn weiterreichte. Auch Sorten wie „Danziger Kant“, „Landsberger Reinette“, „Goldparmäne“, „Gelber Edel“ und „Ontario“ wurden von Nussbaumer zuverlässig bestimmt, manch einen Tipp zur Sorte gab es noch dazu: „Den Ontario lässt du bis Mitte Oktober hängen, der hält sich dann ewig, fast bis es wieder die ersten frühen Äpfel gibt!“ Bei vielen Apfelsorten reichte der bloße Anblick und der Pomologe wusste Bescheid, „schwierigere“ Fälle wurden aufgeschnitten, das Kerngehäuse in Augenschein genommen oder auch schon mal probiert.
Angesichts der vielen verschiedenen heimischen Apfelsorten bekam offenbar der eine oder andere Apfelmarktbesucher auch Lust darauf, selbst solche schmackhaften Prachtexemplare zu ernten. „Wo kriegen wir denn einen Apfelbaum hier aus der Gegend her?“, fragte Miriana Prag den Apfelexperten. „Am besten fragst du da bei Barbara Helling vom Streuobstwiesenverein“, war die Auskunft, „sie ist auch hier auf dem Markt unterwegs, bestimmt kommt sie nachher auch noch mal hier vorbei!“
Informationen zu weiteren Veranstaltungen im Naturschutzhaus der Weilbacher Kiesgruben finden Interessierte unter www.weilbacher-kiesgruben.de
Der Streuobstwiesenverein ist im Internet unter www.streuobst-mtk.de zu finden.
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