Kein Hinweis auf Ärztemangel Magistrat sieht ärztliche Versorgung gewährleistet / Gespräche mit Interessenten für Ärztehaus

Magistrat sieht ärztliche Versorgung gewährleistet / Gespräche mit Interessenten für Ärztehaus

Sieben Fragen zum Thema "Ärzteversorgung in Hattersheim" hatte die SPD-Fraktion dem Magistrat im Vorfeld der Stadtverordnetenversammlung vom 29. August gestellt, um in jener Sitzung denn auch sieben Antworten zu erhalten. Die Sozialdemokraten hatten nichtsdestotrotz Gesprächsbedarf angemeldet, die Anfrage nebst Beantwortung wurde auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ausschusses für Soziales, Kultur und Sport (SKS) gesetzt. Knapp zwei Monate später, nämlich letzte Woche Mittwoch, wurde das Thema also erneut aufgerufen.

Wie sich herausstellen sollte, hatte der Magistrat nichts wesentlich Neues zu berichten. Demnach ist, so lautet die Kurzfassung, die ärztliche Versorgung in der Stadt gegenwärtig und perspektivisch gewährleistet.

Die SPD-Fraktion indes hatte in ihrer Anfrage davon gesprochen, dass ihr "wiederholt von Bürgern berichtet" worden sei, "dass es bei einigen Ärzten in Hattersheim lange Wartezeiten für Termine gibt". Dies könne, so die Sozialdemokraten, darauf hindeuten, dass es in der Stadt an Ärzten fehlt. Daher wollten sie wissen, wie der Magistrat die derzeitige Ärzteversorgung in Hattersheim beurteilt und ob "aktuell Vakanzen im Stadtgebiet" bestehen. Der Magistrat schickte seiner Antwort voraus, dass es "einen bundeseinheitlichen und verbindlichen Rahmen" gebe, der die "Anzahl von Ärzten, die für eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung benötigt werden" bestimmt. Mit der Aufstellung eines entsprechenden Bedarfsplans und der Beurteilung der ärztlichen Versorgung in Hattersheim sei die Kassenärztliche Vereinigung betraut, teilte der Magistrat mit. Im Bedarfsplan wiederum werden die hausärztliche sowie die allgemeine, die spezialisierte und die gesonderte fachärztliche Versorgung als Kriterien berücksichtigt. Seitens der Kassenärztlichen Vereinigung habe es bislang weder einen Hinweis auf einen Ärztemangel noch auf unbesetzte Praxen gegeben. Aus Sicht des Magistrats ist die ärztliche Versorgung in der Stadt daher zufriedenstellend.

Mit Blick auf jene Ärzte, die sich in naher Zukunft zur Ruhe setzen wollen, fragte die SPD außerdem nach dem Engagement der Stadt in Sachen Nachfolgeregelung. Die städtische Wirtschaftsförderung unterstütze Ärzte, die nach geeigneten Räumlichkeiten für ihre Praxis suchen, so der Magistrat. Ansonsten sei ebenfalls die Kassenärztliche Vereinigung für die Nachfolgeregelung und die mit ihr verbundenen Maßnahmen zuständig.

Die Kassenärztliche Vereinigung – und nicht, wie von der SPD vorausgesetzt, der Magistrat – habe angesichts des Bevölkerungswachstums in Hattersheim auch den höheren Bedarf an Ärzten zu berücksichtigen und demgemäß zu planen. Die Stadt werde, sofern benötigt, die Kassenärztliche Vereinigung hierbei unterstützen, so der Magistrat.

Die Sozialdemokraten fragten zudem, wie die ärztliche Versorgung in den Hattersheimer Seniorenheimen organisiert ist. Vielfach würden Senioren von Hausärzten ihrer Wahl besucht, stellte der Magistrat hierzu fest. "In akuten Fällen werden in Seniorenheimen der ärztliche Bereitschaftsdienst oder der Notarzt gerufen."

Schließlich erkundigte sich die SPD nach dem Entwicklungsstand eines neuen Ärztehauses in Hattersheim: "Wann konkretisiert sich die Planung? Welches Unternehmen ist hier mit der Konzeptionierung beauftragt?" Der Magistrat hatte sich in der schriftlichen Beantwortung, die dem Stadtparlament Ende August vorgelegt worden war, zurückhaltend geäußert. Zurzeit würden "die Möglichkeiten der Realisierung eines Ärztehauses in Hattersheim betrachtet". "In diesem Zusammenhang gibt es die Überlegung, eine Liegenschaft der Hattersheimer Wohnungsbaugesellschaft (Hawobau) für ein etwaiges Ärztehaus zu nutzen", so der Magistrat weiter. Dementsprechend sei bei diesem Vorhaben, das im Ausschuss fraktionsübergreifend begrüßt wurde, die städtische Tochter Hawobau federführend. "Die Stadt wird aber ganz sicher kein Mitbetreiber eines Ärztezentrums sein können", betonte Bürgermeister Klaus Schindling im Ausschuss. Gespräche mit interessierten Ärzten würden bereits geführt.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X