„Im letzten Jahr fand ich die Stelen, die im Garten des Schulkinder-Hauses für die Entente Florale bemalt und aufgestellt worden waren, so schön, dass ich dachte, die Idee könnte man doch auch hier für die Siedlungsgärten gut übernehmen und auch so farbenfrohe Stelen als Schmuck aufstellen“, erzählte Heike Bülter, wie es dazu kam, dass sie zusammen mit ihrem Kollegen Eberhardt Roth vom Stadtteilbüro Holz, Farben und Pinsel organisierten, um Kinder zum Gestalten von Gartenkunstwerken einzuladen. Dass aus der Idee so eine schöne Aktion wurde, freute alle Beteiligten sehr, denn ganz offensichtlich hatten alle jungen Künstler – bei schönstem Frühlingswetter – sehr viel Spaß daran, die von Eberhardt Roth zum späteren Einstecken in den Gartenboden angespitzten Holzstäbe und Latten zu bemalen. „Wir haben den Kindern als Anstoß zur Findung von eigenen Ideen zunächst ein paar Vorlagen gezeigt – aber gleich betont, dass wir gar nicht so ,perfekte' Ergebnisse wollen, sondern dass jeder nach seinen eigenen Möglichkeiten frei in der Gestaltung ist. Aber ein Junge war dabei, der hat gleich bei einem besonders schön bemalten Vorbild gesagt: ,So soll meine aussehen!' Und wir sind alle ganz baff – er hat das tatsächlich so hingekriegt“, staunte Heike Bülter angesichts der tollen Stelen, die am Ende der Veranstaltung präsentiert werden konnten.
Aufgrund der Ankündigung über das Programm der Kulturregion FrankfurtRheinMain hatten sich nicht nur Hattersheimer Kinder beteiligt, es waren auch etwa junge Künstlerinnen aus Zeilsheim zum Malen in die Hattersheimer Siedlung gekommen. „So schön habt ihr das bemalt – das tut mir ein bisschen in der Seele weh, dass diese schönen Teile jetzt nach Zeilsheim gehen“, fand Heike Bülter angesichts der Werke der beiden Mädchen. Aber für den „Interessenkonflikt“, dass die Veranstalter die schönen Stelen am liebsten alle in den Siedlungsgärten aufgestellt hätten, die Kinder aber natürlich ihre Kunstwerke im eigenen Garten zu Hause sehen wollten, fand man eine einvernehmliche Lösung – die jungen Künstler fertigten mit Eifer zwei bunte Stäbe; einen nahmen sie mit, der andere schmückt nun die Hattersheimer Siedlungsgärten.
Die junge Hattersheimerin Namra hatte das Problem nicht, sich für eines ihrer Werke entscheiden zu müssen, denn ihre Familie bewirtschaftet einen der kleinen Gärten der „Essbaren Siedlung“ zwischen den Häusern dort, sie selbst hilft da manchmal gerne ihrer Mama bei der Gartenarbeit, etwa beim Graben oder auch beim Pflanzen. „Im letzten Jahr hatten wir dort Tomaten und Pfefferminz und auch was Scharfes angepflanzt – dieses Jahr bekommen wir vielleicht ja auch Blumen“, freut sie sich schon auf die diesjährige „Ernte“ in ihrem Siedlungsgarten. Ihre in den Farben Türkis und Weiß fantasievoll gestaltete Stele bekommt natürlich einen Platz am Rande des eigenen Familiengartens. Am Ende der Aktion blieb kein „rohes Holz“ übrig, sogar Erwachsene ließen sich vom Mal-Eifer der jugendlichen Teilnehmer anstecken und gestalteten Gartenschmuck für die Siedlungsgärten. „Das ist so schön- die malen alle wie die Wilden“, freute sich Heike Bülter sehr über die gelungene Veranstaltung.Bis in den Gärten der „Essbaren Siedlung“ in Hattersheim die Blumen noch üppiger blühen, machen nun als Farbtupfer auf jeden Fall schon viele schöne, von den Kindern gestaltete Stelen die Siedlungsgärten wunderbar bunt.