Die Pandemie setzt auch dem TVO zu

Sinkende Mitgliederzahlen, Verzögerungen beim Hallenanbau - aber auch ein optimistischer Blick in die Zukunft

Der 1. Vorsitzender Frank Lakomy begrüßte am Freitagabend die Mitglieder zur Versammlung - teils vor Ort unter 2G-Regeln, teils online zugeschaltet.

Bereits zum zweiten Mal wurde die Jahreshauptversammlung des TV Okriftel (TVO) am vergangenen Freitag auch online übertragen. Dies sei mittlerweile "State of the Art", so der 1. Vorsitzende Frank Lakomy zur Begrüßung, und dies solle auch künftig zum Standard werden - am besten künftig mit der Möglichkeit, auch online von seinem Abstimmungsrecht Gebrauch machen zu können.

14 Monate liegt die letzte derartige Versammlung beim TVO nun schon zurück, und damals trug man noch die Hoffnung in sich, dass man die Corona-Pandemie bis zum Herbst 2021 bereits überstanden haben würde. Dies ist leider nicht der Fall. "Die Inzidenz-Zahlen sprechen eine klare und deutliche Sprache", hielt Lakomy fest und zog in Hinblick auf den TVO eine bedauerliche Bilanz: "Corona trifft uns an allen Ecken und Enden". Da wäre zum einen der Mitgliederschwund (von 1.586 auf 1.507 Mitglieder) - eine ungewohnte Situation für den TVO, hatte man doch über die vorangegangenen zehn Jahre stets steigende Mitgliederzahlen zu verzeichnen. Zwar sei die Anzahl der Austritte nicht übermäßig hoch, und nur ein geringer Teil davon sei auf Corona zurückzuführen, so Lakomy. Jedoch kommen während der Pandemie keine neuen Mitglieder hinzu: "Wer tritt ein, wenn der Verein momentan brach liegt?", fragte der 1. Vorsitzend rhetorisch, zeigte sich aber auch guter Dinge, dass man diesen Rückgang an Mitgliedschaften bald wieder aufholen werde, denn der Verein sei mittlerweile in relativ normalem Umfang wieder aktiv und insbesondere aus den Neubaugebieten im Stadtgebiet stammen zahlreiche neue Beitrittsgesuche.

Der als Dankesfest geplante Familienabend musste leider corona-bedingt abgesagt werden. Die Inzidenz machte eine Veranstaltung mit circa 150 Leuten zu diesem Zeitpunkt unmöglich, bedauerte Lakomy, der betonte, dass man als TVO ein solches Risiko nicht eingehen will. Man habe als Verein auch eine Verantwortung gegenüber den Mitgliedern und deren Familien und will auf keinen Fall Gefahr laufen, zum Corona-Hotspot zu werden.

Auch die Skifreizeit 2022 wird der Pandemie zum Opfer fallen. Die Planung sei einfach zu schwierig: Man kann die Busreise kaum planen, ebenso den Hotelaufenthalt, und die potenziell hohe Fluktuation der Teilnehmerzahl in diesen Zeiten erschwert alles noch zusätzlich.

Viel Arbeit - auch ohne Sport

Auch wenn zeitweise überhaupt kein Sport stattfand, war und ist die Arbeitsbelastung für Ehrenamtler während der Pandemie besonders hoch, berichtete Frank Lakomy. Hunderte von E-Mails müssen geschrieben werden, Konzepte werden entwickelt, man befindet sich im intensiven Austausch mit der Stadt, in den Kursen muss der Impfstatus überprüft werden. Diese mache häufig "keinen Spaß" mehr, Lakomy bezeichnete das zwangsläufige Mehr an Arbeit auch als zuweilen "grenzwertig" - umso dankbarer ist er daher aber auch den Übungs- und Abteilungsleitern des TVO dafür, dass diese so tolle Arbeit leisten und alles so "relativ geräuschlos" läuft.

Baustopp für den Hallenanbau

Vor dem ambitionierten Hallenanbau machte die Pandemie ebenfalls nicht Halt. "Dieser Bau kostet Nerven", räumte Lakomy unverblümt ein. Die Bauunternehmen sind zum großen Teil ausgebucht, selten hat man die Wahl aus einer angemessenen Anzahl an Angeboten. Für die Zimmerarbeiten für das Grundgerüst des Gebäudes hat man eine Ausschreibung durchgeführt und auch tatsächlich einen Auftrag erteilt - doch als man dem Unternehmen das Startsignal gegeben hatte, wollte dieses plötzlich 14.000 Euro mehr für den Bau haben. Auf die Nachfrage, wie es zu diesem Preisanstieg komme, kam nur noch die Info, dass das Unternehmen zwei Mitarbeiter verloren habe und den Auftrag nun gar nicht mehr erledigen will. "Damit war monatelange Arbeit dahin", so das ernüchternde Fazit von Frank Lakomy.

Zwischenzeitlich sind die Holzpreise zu allem Überfluss auch noch enorm gestiegen, alle Gewerke wurden wesentlich teurer - die Kalkulation ist förmlich explodiert.

Der Vorstand beschäftigte sich daraufhin mit der Frage, ob man besser doch nicht mit Holz bauen und stattdessen mauern sollte, aber auch dies erwies sich als zu teuer. Deshalb hat man nun erst einmal einen Baustopp eingelegt. Man wird den Markt beobachten, schon jetzt sei der Holzpreis wieder rückläufig und man hofft, dass man wieder zu "vernünftigen Preisen kommen" wird. Lakomy stellte in Aussicht, dass man mit dem Bau womöglich schon im ersten Quartal 2022 beginnen kann und diesen dann auch zügig durchführen wird.

Diverse Wahlen

Auch einige Wahlen standen diesmal auf der Tagesordnung: Neue Jugendwartin ist Clara Roth, sie tritt die Nachfolge von Yanneck Schotte an. Armin Klingler wurde als Zeugwart wiedergewählt, ebenso Rainer Böhm als Hallenwart. Petra Lakomy wird weiterhin als Veranstaltungswartin und 1. stellvertretende Kassenwartin aktiv sein, Gerdi Hessemer als 2. Stellvertreterin in dieser Rolle. Susanne Ludwig macht weiter als stellvertretende Schriftführerin. Matthias Bernhard wird für weitere zwei Jahre das Amt als stellvertretender Veranstaltungswart übernehmen, Mary Wurm wird weiterhin als Presse-und Werbewartin tätig sein. Georg Paul, Christian Seelmann und Willi Göttlinger bleiben auch weiterhin Beisitzer.

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