Unerschütterlich neutral seit 25 Jahren

Ehrenmedaille für Stadtverordnetenvorsteherin Sylvia Maeder 

 

HATTERSHEIM (ak) – Am 4. Dezember 1986 wurde sie das erste Mal in das höchste Amt der Stadt gewählt: Sylvia Maeder ist seit genau einem Vierteljahrhundert nun Hattersheims erste Repräsentantin und leitet seitdem die Sitzungen des Stadtparlamentes. Mit einer Feierstunde im Alten Posthof, in deren Rahmen Sylvia Maeder die Ehrenmedaille der Stadt Hattersheim für ihr ehrenamtliches Engagement in der Kommunalpolitik verliehen wurde, wurde dieses Jubiläum auf den Tag genau 25 Jahre später gewürdigt.
 Die in Gießen geborene Sylvia Maeder lebt seit 1973 in Hattersheim, seit 1981 ist sie als SPD-Mitglied ehrenamtliche Stadtverordnete und war von 1981 bis 1986 schon stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin. Die Hattersheimer Bürgermeisterin Antje Köster konnte zu der Feier zahlreiche Vertreter aus der Kommunalpolitik auf Kreis- und Gemeindeebene ebenso begrüßen wie ihre Vorgänger Hans Franssen und Adi Schubert, die beide natürlich auch schon Stadtparlamenten unter dem Vorsitz von Sylvia Maeder angehört hatten. Hans Franssen hielt eine sehr persönliche Laudatio, in der er nicht nur die hervorragenden Eigenschaften von Sylvia Maeder als Vorsitzende des Stadtparlamentes hervorhob, sondern auch die sich im Laufe der Zusammenarbeit entwickelte persönliche Freundschaft zwischen ihnen ansprach. So zeichnete er ein Bild von Sylvia Maeder als unerschütterlich neutrale und souveräne Parlamentsvorsitzende, die mit Charme und Strenge die Sitzungen leite und mit großem Engagement für demokratische und politische Bildung schon bei den jungen Bürgern der Stadt eintrete. Er erinnerte daran, dass Frau Maeder sich von Anfang an sehr für die Gleichstellung der Frauen eingesetzt habe, wie engagiert sie „wider das Vergessen“ angehe, wie sehr ihr die Kinder-, Schüler- und Jugendparlamente der Stadt am Herzen lägen. In Hattersheim sind diese Mitsprache-Modelle für Jugendliche seit 1996 etabliert, andere Gemeinden orientieren sich schon einige Jahre lang gerne an den Erfahrungen von Sylvia Maeder.
Antje Köster sagte, sie habe vor zehn Jahren Sylvia Maeder bei einem Vortrag im Hochheimer Stadtparlament über diese „politische Jugendarbeit“ das erste Mal gesehen und schon damals ihren besonderen Einsatz für diese Sache bewundert. So wie Hans Franssen zu dem Schluss kam, dass Sylvia Maeder zu Recht die Erste Bürgerin der Stadt Hattersheim sei, könne auch sie sich keine bessere Besetzung für das Amt der Stadtverordnetenvorsteherin vorstellen. Sie freue sich besonders darüber, dass sie als Bürgermeisterin erstmals einer Frau die Ehrenmedaille der Stadt Hattersheim verleihen dürfe.
Auch der Kreistagsvorsitzende des Main Taunus Kreises, Wolfgang Männer, sei nach eigenem Bekunden gerne zur Feierstunde für Sylvia Maeder gekommen, sei sie doch die dienstälteste Stadtverordnetenvorsteherin im MTK. Er würdigte sie als stetige, verlässliche Größe in einem Zeitalter der „Kurzzeitpolitiker“ und hob hervor, dass ein Parlamentsvorsteher die schwierige Aufgabe habe, in seinem Amt stets eine neutrale Position einnehmen zu müssen, um aus einer überparteilichen Distanz in den Sitzungen für Ordnung garantieren zu können. Wie gut Sylvia Maeder das mache, habe ihm eine Befragung der Opposition in Hattersheim gezeigt, bei der ihm gesagt worden sei: „Och, die macht das eigentlich ganz gut.“ Die von ihm nach Frau Maeder gefragten Hattersheimer Bürger würden sie sogar unumwunden für eine „Zierde der Stadt“ halten. Das seien zwei „Gütesiegel“, die für sich sprächen.
Sylvia Maeder bedankte sich für all die netten Worte in der ihr eigenen, offenen und unverkrampften Art. Sie machte darauf aufmerksam, dass vor 25 Jahren wohl noch keiner damit gerechnet habe, dass heute drei Frauen – neben Antje Köster und ihr selbst auch Karin Schnick – an der Spitze der Stadt stehen würden und fände dabei, dass die weibliche Hand der Stadt keineswegs geschadet, sondern im Gegenteil ganz gut getan habe. Ihre Neugier auf die Menschen der Stadt habe sie sicher zu ihrem Engagement in der Kommunalpolitik gebracht, sie habe sich all die Jahre immer über Begegnungen mit Bürgern und Einladungen von Vereinen gefreut. Sie würde sich aber auch sehr darüber freuen, wenn die Bürger auch einmal zu den Sitzungen des Stadtparlamentes kommen würden – das Erreichen dieses Ziels stehe noch auf ihrer „to do-Liste“.
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