Leinen los! – Vorsicht Tretminen!

Am 2. Juni erreichte die Redaktion diese Zuschrift über freilaufende Hunde und ihre Hinterlassenschaften im Hattersheimer Keltenpark und im Stadtpark am Weiher:

Trotz Hinweisschildern in den Parks, dass Hunde an der Leine zu führen und deren Hinterlassenschaften in die seitens der Stadt Hattersheim kostenfrei bereitgestellten Hundekotbeutel zu entsorgen sind, dass ein Hundeverbot auf dem Spielplatz gilt, halten sich leider nicht alle „Gassigeher“ daran! Die Parks sollen der Erholung aller Hattersheimer, egal, ob mit oder ohne Kind und mit oder ohne Hund, dienen. Es sollen sich dort alle Besucher wohlfühlen. Für Kinder und Eltern ein Ort zum Spielen und Toben, zum Picknicken auf der Wiese und zum Plaudern. Für die Senioren aus der EVIM ein netter Spazierweg. Die Schüler(innen) nutzen den Keltenpark, um in die HBS zu gelangen. Joggen, Radfahren, Walking. Mütter mit Kinderwagen. Die Kleinen üben auf ihren Laufrädern. Und wir Hundebesitzer dürfen mit unseren geliebten Vierbeinern hier Gassi gehen.

Nachdem ich heute Morgen bei der Gassirunde im Keltenpark mal wieder um ein Haar in einem riesigen Hundehaufen stand und noch im letzten Augenblick zur Seite treten konnte, war mir klar, dass ein weiterer Leserbrief fällig ist! Pfui Teufel, ist das eklig! Ein dicker Haufen direkt neben dem Mülleimer platziert. Der Spaziergang führt uns weiter durch den Park und ein weiteres Häufchen lugt ganz frech im tiefen Gras hervor: „Bitte hineintreten“ – außer verdrecktem Schuhwerk und sich darüber ärgern kostet es nichts. Na, und als Gärtner möchte ich in diesen Grünanlagen nicht arbeiten müssen!

Eine Unsitte ist auch, die Hunde ohne Leine laufen zu lassen. Spricht man die Hundehalter darauf an, dass im Park Leinenpflicht herrscht und hier auch kleine Kinder spielen, kommt die obligatorische Antwort: „Der tut nichts! Er ist ganz lieb!“ Ganz ehrlich: Weiß der Hund das auch, dass er nichts tut? Ich arbeite dreimal pro Woche im Familientreff Grünes Haus. Am Spielplatz angekommen, spielen zwei freilaufende Hunde im Sand vor der großen Rutschbahn. Frauchen steht ungerührt dabei und zieht irgendwann mit beiden von dannen. Die beiden Leinen wurden sicher zu Hause vergessen! Auf der Wiese vor dem Haus schmort seit vielen Tagen ein größerer Hundehaufen in der glühenden Sonne. Auf der großen Wiese neben dem Weiher tollen spielende Hunde, holen Bällchen oder raufen miteinander. Auf dem Fuß-/Radweg kommt plötzlich ein Hund aus dem Gebüsch, keine Spur von seinem Begleiter.
Vor vielen Jahren malten die Grundschulkinder für die Stadtparkbesucher große bunte Schilder. Darauf steht zu lesen, dass auf der Wiese und dem Spielplatz kein Platz für Hundehäufchen ist und die Hunde an der Leine zu führen sind. Ich frage mich, wie erwachsene Personen dermaßen ignorant sein und sich nicht an die Regeln halten können? Schade, die Unbelehrbaren sterben nicht aus!

Der Stadt Hattersheim möchte ich unbedingt ein weiteres Mal ans Herz legen, die Ordnungspolizei wesentlich regelmäßiger und verstärkt in den beiden Parks Streife laufen zu lassen. Und zwar vor allem am Nachmittag, wenn viele Kinder auf dem Spiel- und Bolzplatz toben und die Hundehalter dort unterwegs sind. Ein saftiges, direkt vollstrecktes Bußgeld bei Nichtbeachtung der Regeln zeigt sicher alsbald seine Wirkung.

Mittlerweile meide ich weitgehend die Parkanlagen in Hattersheim und fahre dafür in die Nachbargemeinde Kriftel zu erholsamen, tretminenfreien Spaziergängen im Hochfeld, obwohl die zwei erwähnten Parks quasi vor unserer Haustür liegen. Übrigens gilt zu bestimmten Zeiten auch im Hochfeld Anleinpflicht, außerdem stellt die Krifteler Gemeinde ebenfalls kostenfrei Hundekotbeutel zur Verfügung. Es gilt also sowohl hier als auch da nicht die Ausrede, man habe zuhause die Tüten vergessen und könne deshalb das „große Geschäft“ nicht entsorgen!

Rita Becker mit Hund „Hägar“, Hattersheim

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Kommentare

wie wahr, wie wahr..

Dem LB kann ich nur zustimmen.
So oft beobachtet man freilaufende Vierbeiner, die genüsslich Ihr Revier im Sandkasten im Keltenpark markieren und Ihre Blase entleeren.
Es ist total eklig, wenn wir dann mit unserem Kind zu den Sandkästen gehen.
Vor dem Spielen wird der Sand erst mal nach Hundekot abgesucht, damit der nicht aus Versehen mit einer Ladung Sand im Spieleimer oder gar im Mund landet.
Den Hundeurin kann man ja leider nicht sehen, der wäscht sich aber auch laut den Freilauf-Hundebesitzern mit dem Regen wieder raus und ein bischen Dreck härtet ja bekanntlich ab.

Den Spruch "Der tut ja nichts" kenne ich zu gut. Mag ja sein, dass der vielleicht nichts tut, aber er pieselt trotzdem in den Spielsand.
Auch gerade deswegen herrscht ja unter Anderem auch Leinenpflicht.

Es gibt Hundebesitzer, die nehmen dann Ihren Vierbeiner wenigstens an die Leine, wenn Sie Kinder umherlaufen sehen. Andere sind einfach nur ignorant.

Beim Daraufhinweisen, dass Hunde doch bitte anzuleinen sind, erntet man nur ein gleichgültiges Grinsen und freche Sprüche. Links rein, rechts raus.

Ich hoffe, dass wenigstens ein paar Frauchen/Herrchen diesen Brief hier lesen und sich beim nächsten Parkspaziergang Gedanken darüber machen,
wie es sich denn anfühlt, wenn die eigenen Kinder im Pipisand spielen oder einen "Cevapcici" ähnliche Wurst in Händen halten.
Nicht lecker, oder?



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