Großzügige Schenkung für die Kunstsammlung

Die Stadt Hochheim übernahm zum 1. Januar Teile der Privatsammlung des Ehepaares Rosteck

 Bürgermeister Dirk Westedt (l.) und Erster Stadtrat Hans Mohr (r.) durften von Liane und Hermann Rosteck kurz vor Weihnachten ein wertvolles Geschenk für die Kunstsammlung entgegennehmen.(Foto: Stadt Hochheim am Main)

HOCHHEIM (pm) – Passend zur Jahreszeit erhält die Stadt Hochheim am Main kurz vor Weihnachten ein Geschenk der besonderen Art. Das Wiesbadener Ehepaar Liane und Hermann Rosteck ist seit Jahren mit der Stadt Hochheim verbunden. Nun wurde ein Teil der Kunstwerke aus der Privatsammlung des Ehepaares der Stadt geschenkt. Der Vertrag hierzu wurde Mitte Dezember unterzeichnet.

Insgesamt 608 Werke des 20. und 21. Jahrhunderts umfasst die Sammlung, darunter Bilder und Skulpturen von Wolf Vostell, Joan Miró, Pablo Picasso, Max Ernst und Joseph Beuys. Das Ehepaar Rosteck sammelte seit mehreren Jahrzehnten Kunstwerke und kannte einige der Künstler, wie Wolf Vostell, persönlich. Seit dem 30. Dezember 1999 befand sich ein Großteil der Sammlung als Dauerleihgabe in der Obhut der Stadt Hochheim am Main. Im Jahr 2002 wurden die Werke dann in der Villa Burgeff ausgestellt bzw. in einem Kunstdepot aufbewahrt.
Die Kunstsammlung und das Rahmenprogramm haben sich mit den Jahren immer weiterentwickelt. Gerade in den vergangenen sechs Jahren hat sich hier einiges getan. In der Kunstsammlung selbst finden an allen Öffnungstagen Kurzführungen durch zwei Studentinnen der Kunstgeschichte statt. Einmal im Monat wird eine KinderKunstWerkstatt veranstaltet. Zusätzlich werden immer wieder Angebote mit Kooperationspartnern für diese Altersgruppe entwickelt, da dies eines der Hauptziele der Museumspädagogik ist. Mittlerweile einmal im Jahr findet der sogenannte „Szenenwechsel“ statt. So wurden im Raum für Sonderausstellungen in den vergangenen Jahren verschiedene Themenschwerpunkte wie Tibetische Thangkas, Sinnlichkeit in der Kunst des 20. Jahrhunderts oder wie aktuell die Ausstellung „Punkt, Punkt, Komma, Strich“ präsentiert.
Ein wichtiger Baustein ist auch die städtische Leiterin der Kunstsammlung im Sachgebiet Kultur. Mit einem Stundenumfang von 20 Stunden sorgt diese Stelle für die Koordination der gesamten Aktivitäten. Der Freundeskreis Kunstsammlung ist dabei ein äußerst wichtiger Partner. Der vor einigen Jahren gegründete Freundeskreis sorgt nicht nur mit großzügigen Spenden für die Umsetzung von außergewöhnlichen Projekten oder der Anschaffung von nötigen Materialien, sondern ist selbst aktiver Programmgestalter in der Kunstsammlung. Somit hat sich in den letzten Jahren ein vielfältiges Angebot entwickelt, das gezielt verbessert wird.
Der Schenkungsvertrag wurde vom Ehepaar Rosteck, Bürgermeister Dirk Westedt und dem Ersten Stadtrat Hans Mohr im Alten Rathaus unterschrieben. Für Hermann Rosteck war es „ein besonderer Tag, der sich dennoch richtig anfühlt“, und Bürgermeister Dirk Westedt bedankte sich „herzlich beim Ehepaar Rosteck für das entgegengebrachte Vertrauen“ und betonte wie „wertvoll die Sammlung für die Kultur der Stadt Hochheim“ sei.
Somit ging die Kunstsammlung zum 1. Januar 2019 in den Besitz der Stadt Hochheim am Main über. Damit verpflichtet sich die Stadt, die Sammlung im Sinne des Ehepaars Rosteck in Ehren zu halten und die Kunstwerke auch in den nächsten Jahrzehnten in angemessener Form der Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Schenkungsvertrag kam auf Wunsch Liane Rostecks zustande, die aufgrund ihres Alters die Zukunft ihres persönlichen Lebenswerkes gesichert wissen wollten.
Der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung stimmten in den letzten Sitzungen des Jahres dem gemeinsam erarbeiteten Vertrag zu. Bei der Vertragsunterzeichnung ebenfalls anwesend war der ehemalige Erste Stadtrat Bert Haus, in dessen Amtszeit der erste Vertrag gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Harald Schindler, der terminlich leider verhindert war, geschlossen wurde.

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