Lebensfreude und tiefe Melancholie

„Moll’s Gap“ brachte irisches Flair in die katholische Kirche

BISCHOFSHEIM (ag) – „Wenn ich an St. Patricks Day nicht in Irland sein kann, dann hole ich mir eben Irland hier her“, sagte Birgitt Stumpf-Schmidt zu Beginn des Konzertes der Gruppe „Moll’s Gap“ in der Katholischen Kirche in Bischofsheim.

 

Der grünen Insel und deren Musik gehört die Leidenschaft der engagierten Musikerin, und so nahm sie den Nationalfeiertag der Iren gerne zum Anlass für das ungewöhnliche Konzert in der Kirche. Nach der „Irischen Nacht“ im Adlersaal und „Folk trifft Orgel“ ist das nun ein weiteres Angebot an die Fangemeinde, die „Moll‘s Gap“, in den vier Jahren ihres Bestehens mittlerweile gewonnen hat. 
„Step it out Mary“ mit dem zutiefst traurigen Liebesdrama eröffnete die Gruppe ihr Konzert. Es war keine Musiksession, wie man sie in Irland gerne in den Pubs erlebt, die Arrangements wurden vom Blatt gespielt. Dennoch verstanden es die Musiker, Daniel Hörner (Gitarre, Mandoline und Gesang), Wolfgang Schmidt (Akkordeon, Whistles und Flöten), Anja Hardt (Flöte und Gesang) sowie Martin Krolla (Gitarre) und Birgitt Stumpf-Schmidt (Gesang) es, die Lebensfreude aber auch die tiefe Melancholie, die oft in den Texten und Melodien zu finden ist spürbar und hörbar zu machen.
Die Flöten-, Gitarren- und Akkordeonklänge lagen zeitweise im Raum wie die zarten Nebelschleier über den saftig grünen Hügeln und Weiden von Irland. „Thousands are sailing“, ein Lied über die Emigration der Iren nach Amerika, vermittelte musikalisch die Aufbruchsstimmung und Fröhlichkeit, aber auch den Schmerz und die Trauer des Abschieds der Auswanderer. Nach fast zwei Stunden endete ein großartiges Konzert, dem man bis tief in die Nacht hätte zuhören können. 
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