Zweieinhalb Jahre immer die Kamera dabei

Neuer Bildband von Ludwig Gützkow mit 360 Grad-Sicht auf Bischofsheim

Der Bildband „Bischofsheim 3600“ zeigt einen Ort mit vielen Facetten. Ludwig Gützkow präsentiert hier eine Fotomontage des unter Denkmalschutz stehenden Wohngebiets „Jerusalem“.?(Foto: Gemeinde Bischofsheim)

 

BISCHOFSHEIM (pm) – Sein Blick auf Bischofsheim erstaunt den Betrachter. „Wo ist das aufgenommen?“, diese Frage hört Ludwig Gützkow immer wieder. Ab sofort ist sein Bildband „Bischofsheim 3600“erhältlich. Auf rund 290 Fotos zeigt er bekannte und entdeckenswerte Seiten einer Gemeinde, die sehr viel mehr ist als ein Wohn-, Einkaufs- und Eisenbahnerort.

 

Gützkow, der seit 1951 in Bischofsheim lebt, ist nicht nur von der Industriekultur und den historischen Häusern fasziniert. Zweieinhalb Jahre nahm er seine Kamera im Taschenformat bei jedem Gang aus dem Haus mit und dokumentierte seine Eindrücke. Irmgard Ludwig und andere Unterstützer steuerten weitere Aufnahmen bei. Die Fotos verschmolz er auf Doppelseiten des Bildbands. Damit entstand seine besondere Sicht auf Bischofsheim. 
Thematisch vereint, bieten sich dem Betrachter erstaunliche Perspektiven: Da trifft ein neue Lärmschutzwand auf den historischen Wasserturm, Rundlokschuppen und andere Bahnhofsgebäude. Die beiden Kirchen, Ortsansichten mit Fachwerkhäusern und ländlichem Flair treffen auf Wohngebiete, wie „Jerusalem“, „Im Klinker“ und Böckler-Siedlung. Winterbilder wechseln sich mit Sommerlandschaften ab. Dazu kombiniert Gützkow liebevolle Detailaufnahmen mit mancher Skurrilität.
„Er hat alle Themen abgelichtet, die Bischofsheim ausmachen. Es ist ein schönes Geschenk und gleichzeitig ein Dokument für die Nachwelt“, erklärt Bernd Schiffler von der Kulturverwaltung Deshalb habe sich die Gemeinde zum ersten Mal entschlossen bei einem Buch als alleiniger Herausgeber zu fungieren. Das Werk, die erste Auflage umfasst 500 Exemplare, wird zum Selbstkostenpreis von 29,80 Euro angeboten. 
„Sein ehrenamtliches Engagement ist enorm, wenn es in Bischofsheim etwas zu gestalten gibt“, lobt Schiffler den inzwischen 70-Jährigen. Innenarchitekt Gützkow war einer der Macher von „Gangart“, der Kunstausstellung im öffentlichen Raum von Bischofsheim. Er plante im Palazzo die Ausstattung des Sitzungssaals. Teile des Innenlebens der Bücherei stammen von ihm und auch die Skulptur auf dem Bahnhofsvorplatz trägt seine Handschrift. Das von Gützkow gezeichnete große Wandbild im Palazzo zeigt, dass er sich schon 1994 damit auseinandergesetzt hat, was Bischofsheim ausmacht. Der Bildband ist eine fotografische Weiterentwicklung dieses Themas.
„Wer sich dieses Buch angeschaut hat, der geht mit anderen Augen durch Bischofsheim“, verspricht Schiffler dem Betrachter einen neuen Blick auf die Gemeinde.

 

 

 

 

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