Die Stadt bietet nahezu jede Dienstleistung

Die erste Gewerbeschau in Ginsheim-Gustavsburg seit acht Jahren zeigt das breite Spektrum der Unternehmen

Rund 80 Aussteller füllten das Foyer der IGS und die Nebenräume sowie die Flächen des Außengeländes und präsentierten zwei Tage lang ihre Angebote.
(gus/Fotos: Steinacker)

GINSHEIM (gus) – Es war eine Veranstaltung, die an keine Erfahrungen anknüpfen konnte: Neuer Standort, andere Größenordnung, höhere Erwartungen als bei der Schau vor acht Jahren, die ein anderer Vorstand seinerzeit für das Ginsheimer Bürgerhaus konzipiert hatte, gaben dem Ginsheim-Gustavsburger Gewerbeverein für sein Projekt eine knifflige Aufgabe auf den Weg. Am Wochenende (16./17. April) konnte sich das Ergebnis der mit anderthalbjährigen Vorlaufzeit auf die Beine gestellten Gewerbeschau in und an der IGS Mainspitze sehen lassen: 81 Betriebe präsentierten sich und ihre Dienstleistungen auf der zweitägigen Veranstaltung, die mit reichlich Rahmenprogramm und Attraktionen gespickt war.

Als der neue Vorstand um Peter Nikoley im Herbst 2014 den Beschluss zu einer Gewerbeschau fasste und alle Mitgliedsbetriebe einlud, sich daran zu beteiligen, war diese eigentlich für den Herbst 2015 vorgesehen, „aber da haben wir einfach keinen Termin gefunden“, schilderte Nikoley, wie es zur Verlegung in den Frühling kam. Umso besser vorbereitet konnten die Veranstalter nun zu Werke gehen.

IGS-Schulleiterin Elisabeth Mudersbach, nicht unerfahren damit, dass in „ihrem“ Gebäude Ausstellungen aufgebaut werden, staunte über das Tempo, mit dem sich das Schulareal in den beiden Tagen vor der Schau zum Messegelände wandelte. Eher erfreut war Nikoley, wie gut die Schule kooperierte und übergab der Rektorin bei der Eröffnung als Dankeschön einen Scheck über 500 Euro, der dem Förderverein der Schule zugutekommt.

Die Betriebe, die auf dem Außengelände aufbauten, hatten am Samstagvormittag Pech mit den regnerischen Wolken, die sich aber pünktlich zum Start der Schau verzogen und phasenweise frühlingshaftem Wetter wichen. Dennoch hatten es die Betriebe, die im Gebäude untergekommen waren, etwas einfacher, sie konnten ihre Präsentation ohne Rücksicht auf die Wetterfestigkeit auswählen.
Auffällig war beim Rundgang, dass die Stadt eigentlich für alles und jedes, was mit einem Hausbau und der Pflege der Immobilie zu tun hat, ein Unternehmen als potenziellen Ansprechpartner bereithält. Beginnend bei der Planung und Finanzierung über alle denkbaren Gewerke bishin zum Bewässerungsservice für den fertigen Garten können die Ginsheimer und Gustavsburger sich der Fachkompetenz der ortsansässigen Unternehmen bedienen. Auch das klassische Handwerk lebt in der Stadt also und hält sich offensichtlich gegen überregionale Billigkonkurrenz.

Auch die Anzahl der kunsthandwerklichen und künstlerischen Betriebe und Einzelunternehmer ist in der Stadt beachtlich, viele von ihnen zeigten sich auf der Schau. Zu einem funktionierenden Gemeinwesen zählen aber auch Hilfsorganisationen wie das DRK und die Feuerwehr, die nichts zu verkaufen haben, aber die Gelegenheit der Veranstaltung nutzten, einem breiten Publikum ihre zumeist ehrenamtlich geleistete Arbeit zu präsentieren. Das Technologie- und Gründerzentrum (TIGZ) sorgte an seinem Standort in der Schulcafeteria „Tasskaff“ mit Talkrunden dafür, dass die Situation der hiesigen Betriebe und Wirtschaft auch in einer Diskussion beleuchtet wurde.

Das Rahmenprogramm wurde vor allem im Aulabereich mit seiner Bühne geboten, auf der sich Ensembles der Musikschule Maier, eine Jazzgruppe um Sigi Nachtmann zum Sonntags-Frühschoppen und die Chorgemeinschaft zeigten. Die nächste Gewerbeschau wird es nach diesem Erfolg sicherlich geben, aber nicht so schnell. Ein jährlicher Rhythmus macht wenig Sinn, schließlich muss immer auch Neues geboten werden anstatt nur Wiederholung. Sollte sich für die Gewerbeschau ein Turnus einstellen, dürfte der bei mindestens zwei, eher drei oder vier Jahren Abstand liegen – aber sicher nicht mehr acht. Neue Betriebe dürfte es in den kommenden Jahren in der Stadt allemal geben. Bürgermeister Richard von Neumann verwies bei der Eröffnung in der Aula auf das bereitstehende Potenzial dazu, angesichts derzeit 70.000 Quadratmeter in der Vermarktung stehenden Gewerbegeländes.

 

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