Kritisch bis ablehnend

GALF: Viele Weilbacher wollen den vierzig Meter hohen Leuchtturm im Kiesgrubengelände nicht

WEILBACH (al) – Weilbach wehrt sich – jetzt wohl auch gegen den von der Regionalparkgesellschaft und der Kiesgrubengesellschaft geplanten 40 Meter hohen Leucht- und Aussichtsturm im Kiesgrubengelände. Den örtlichen Protest bringt der GALF-Ortsbeirat Hans-Ulrich Dreisbach zum Ausdruck.

Er reklamiert auch, dass die städtischen Gremien und insbesondere die Weilbacher Stadtteilvertretung über das Projekt nicht informiert worden sind. Die Stadt sei aber an beiden Gesellschaften beteiligt, moniert Dreisbach.

Nach Gesprächen mit Einwohnern ist der Grünalternative überzeugt, dass „weite Teile der Weilbacher Bevölkerung“ der Errichtung des Turms „kritisch bis ablehnend gegenüberstehen“. Sie seien in den Planungsprozess nicht miteinbezogen worden. Und sie wollten die Mittel für das Projekt (eine halbe Million Euro) „sinnvoller investiert wissen“.

Außerdem befürchten die Bürger laut Dreisbach, dass der Aussichts- und Leuchtturm zusätzliche „Besucherströme“ anzieht und damit der Durchgangsverkehr in Weilbach noch weiter zunimmt.

Im Namen der GALF-Vertretung im Ortsbeirat hat Hans-Ulrich Dreisbach daher eine Reihe von Fragen an den Magistrat gerichtet und um eine schriftliche Beantwortung gebeten. Im Einzelnen:

Ist der geplante Bau des Aussichtsturms auf dem GRKW-Gelände in einem Bebauungsplan der Stadt Flörsheim enthalten? Wenn nein: Auf welcher rechtlichen Grundlage soll der Bau des Aussichtsturms auf dem GRKW-Gelände erfolgen?

Durch wen wurde der Bau des Aussichtsturms auf dem GRKW-Gelände wann genehmigt?

Inwieweit wurden die Anforderungen aus § 35 des Baugesetzbuches beachtet (sofern einschlägig)? In welcher Weise, durch wen und mit welchem Ergebnis erfolgte die Prüfung, ob der Bau des Aussichtsturms auf dem GRKW-Gelände öffentlichen Belangen entgegen steht?

Wieso wurden der Ortsbeirat und die städtischen Gremien bisher nicht über die geplante Maßnahme unterrichtet bzw. in die Planungen einbezogen?

Mit dem Bau des Aussichtsturms sollen weitere Besucher angesprochen werden. Von welcher zusätzlichen Belastung des Ortsteil Weilbach durch den Aussichtsturm geht der Magistrat aus?

Erfolgte eine Überprüfung der ökologischen Auswirkung des geplanten Aussichtsturms auf dem GRKW-Gelände? Wenn ja: durch wen, wann und mit welchem Ergebnis? Wurden bei der Überprüfung der ökologischen Auswirkungen insbesondere die durch die geplante nächtliche Anstrahlung erzeugte Wirkung auf standortfeste Vögel (insbesondere Eulen und Greifvögel) sowie Zugvögel berücksichtigt?

Wie stellt sich der Magistrat der Stadt Flörsheim dazu, dass bei der derzeit desolaten Haushaltssituation der Stadt Flörsheim sowie bei fehlenden eigenen und öffentlichen Mitteln für den Bau einer Kleinen Umgehung für den Ortsteil Weilbach durch von der öffentlichen Hand gehaltene Unternehmen 340.000 Euro in einen Aussichtsturm auf dem GRKW-Gelände investiert werden?

Welche zusätzlichen (Wartungs-)Kosten kommen durch den Bau des Aussichtsturms auf dem GRKW-Gelände auf die Stadt Flörsheim zu, da die Stadt Flörsheim an der GRKW direkt und an der Regionalpark-Ballungsraum-Gesellschaft indirekt beteiligt ist?

Wie beurteilt der Magistrat der Stadt Flörsheim die beschriebene Notwendigkeit des Aussichtsturms auf dem GRKW-Gelände, um auf das Regionalpark-Portal aufmerksam zu machen?

Wie beurteilt der Magistrat die Veränderung des Landschaftsbildes durch die Errichtung des Aussichtsturms auf dem GRKW-Gelände?

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