Klettern in Absprunghöhe

Boulderfelsen: Kostenloser Kletterspaß für alle Erfahrungsstufen

WEILBACH (drh) – Wer bislang glaubte, klettern sei nur ein Sport, der in die Höhe geht, wurde in Weilbach eines Besseren belehrt. Am Dienstagnachmittag stellte Erster Kreisbeigeordneter Hans-Jürgen Hielscher den neuen Boulderfelsen am Regionalparkportal vor und erklärte, dass beim Bouldern, dem Klettern in Absprunghöhe, Kletterabläufe ohne Seil und Gurt geübt werden können. Selbstverständlich klettern die meisten Sportler lieber am natürlichen Felsen, immer mehr Felsformationen werden jedoch dem Naturschutz unterstellt. Gleichzeitig steige aber das Interesse am Klettersport. 
Laut Reinhold Messner ist das Klettern ein Urtrieb des Menschen. Deshalb ist es für Hielscher auch nachvollziehbar, dass immer mehr Jugendliche Spaß an den verschiedenen Kletterdisziplinen finden. Ein gutes Beispiel für solchen Klettereifer gab am Dienstagnachmittag Timon Lauck ab. Der 16-jährige Flörsheimer kam über die Wickerer Kletterwand am Deponiegebäude zum Klettern und trainiert mittlerweile vier Mal pro Woche. Zudem klettert Lauck fast jedes Wochenende an einem Felsen in der Pfalz oder im Odenwald. „Ich fahre mit einem Hessenticket der Bahn mit meinen Kumpels in den Odenwald und dann sind wir den ganzen Tag am Klettern“, so Lauck, der sich bereits mit dem Titel des Hessenmeisters schmücken darf. In Zukunft könne er aber auch noch ein paar Trainingssequenzen in Weilbach einlegen, biete der Boulderfelsen durchaus auch noch für ihn Trainingsmöglichkeiten. Je nach Leistungsvermögen kann am Boulderfelsen mit Hilfe der montierten Griffen geklettert werden oder eben nur über die handgefertigte Felsstruktur. Insgesamt gilt es in Weilbach 60 Klettermeter zu überwinden. 
Bei der „Felsvorstellung“ waren auch Mitglieder des Deutschen Alpenvereins (DAV) anwesend, die die neue Weilbacher Attraktion besonders begrüßten. Weder in Hessen noch in Rheinland-Pfalz gebe es einen vergleichbaren Boulderfelsen und der Erfolg der Wickerer Wand zeige, wie gefragt doch der Klettersport sei. In Wicker sind derzeit allein 2000 Jahreskarten ausgegeben.
Das Klettern am Boulderfelsen kostet keinen Eintritt und bietet der Klettercommunity wie auch Familien optimale Bedingungen. Monika Gruber, Mitglied im DAV, sieht sogar Möglichkeiten mit ihrer Klettergruppe für behinderte Kinder am Weilbacher Felsen zu üben. Klettern eigne sich als Therapie für Kinder und Jugendliche mit psychomotorischen, neurologischen oder orthopädischen Störungen und verleihe beim Erreichen von Zielen viel Selbstbewusstsein. Weitere Informationen zur Klettertherapie sind auf der Homepage der Frankfurter Sektion des DAV (www.alpenverein-frankfurtmain.de) zu finden. 
Noch keine Bewertungen vorhanden


X