Der Tag danach

Rigoroses Eingreifen der Polizei: mehr Platzverweise, dafür weniger Krawall

FLÖRSHEIM (ak) – Während anderenorts am Rosenmontag die Narrenzüge noch ihre Runde drehen, zieht man in Flörsheim schon ein Resümee zu den Folgen des Fastnachtszuges am Sonntag.

 

In diesem Jahr kann man wohl sagen, dass nicht ganz so viele Zuschauer den Zug gesehen haben wie in den vergangenen Jahren. Aber immerhin etwa 25000 Zuschauer, so schätzt die Polizei, haben mit den 3500 Zugteilnehmern gefeiert und geschunkelt. Möglicherweise waren weniger Besucher als im Jahr zuvor gekommen, weil die Wettervorhersagen „launisches Aprilwetter“ angekündigt hatten – diejenigen, die sich trotzdem auf den Weg nach Flörsheim machten, wurden aber entgegen den Vorhersagen mit überwiegend gutem Wetter, mit besonders guter Stimmung und mit jeder Menge „Wurfgeschosse“ aus den Motto-Wagen der Fassenachter belohnt. 
Zu besonders schwerwiegenden Vorfällen oder gar Unfällen kam es während des Zuges und auch danach nicht, die Einsätze von Polizei und DRK hielten sich im erwarteten Rahmen. Es gab wie in jedem Jahr einige Leute, die wegen ihres extremen Alkohol-Konsums behandelt werden mussten, andere Betrunkene meinten sich als Streithähne hervortun zu müssen. Allerdings hatte die Polizei ein besonderes Einsatz-Konzept auf ihrem Plan: durch die Präsenz von 40 Beamten und Beamtinnen und durch deren rigoroses frühzeitiges Eingreifen konnte sicher manche Streit-Eskalation im Keim erstickt werden. Dadurch gab es zwar etwa 80 ausgesprochene Platzverweise – und damit deutlich mehr als im vergangenen Jahr – aber keine sich ausbreitenden handgreiflich ausgetragenen Gruppen-Konflikte. Die Zahl der aufgenommen Körperverletzungsdelikte blieb bei unter zehn, welche davon schließlich auch zu Anzeigen führen werden, ist noch offen. Die meisten der Vorkommnisse ereigneten sich auch nicht während des Zuges, der bis zu den üblichen Engstellen zum Beispiel am „Joffche“ gut und ohne Stocken seine Runde drehte, sondern auf der „After-Zug-Party“ an der Galluskirche, wo noch bis 22 Uhr gefeiert werden konnte. Leider ist vor allem bei jungen alkoholisierten Party-Besuchern wohl oft die Neigung vorhanden, selbst die Polizisten nicht mehr als Respektspersonen anzusehen und Dinge zu tun, die in Menschenansammlungen gefährlich werden können. So wurden auch in diesem Jahr wieder einige Feuerwerkskörper von den Beamten eingezogen, obwohl das Zünden solcher Explosionsartikel beim Fastnachtszug ausdrücklich von der Zugleitung untersagt worden war.
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