In vier Wochen zum Leseführerschein

Vorschulkinder lernen Gemeindebücherei kennen – 600 Medien zur Ausleihe

WEILBACH (drh) – Mit einem großen Abschlussfest beendeten die Vorschulkinder der Kindertagesstätte Maria Himmelfahrt am Samstag ihr Bücherei-Projekt. Vier Wochen lang hatten sich die 30 angehenden Schulkinder mit dem Aufbau und den Ausleihpraktiken einer Bücherei beschäftigt und selbst erste Ausleihen getätigt. „Der Geschmack der Kinder war sehr unterschiedlich. Sachbücher waren ebenso gefragt wie Bilderbücher“, so die Beobachtungen von Monique Seidel, Erzieherin. In vier Schritten wurden die Kinder ans Büchereiwesen herangeführt und so stand das erste Treffen unter der Überschrift: „Aussuchen und Ausleihen“. Beim zweiten Treffen drehten sich die Inhalte um „Vorlesen, Zuhören, Malen“ und Runde drei war mit dem Titel „Erzählen und Wissen“ überschrieben. Hier standen Tiersachbücher im Mittelpunkt. In der vierten Projektwoche nahmen die Kinder an einer Büchereiführung der kleinen Gemeindebibliothek teil und erfuhren so, was es für Bücher gibt und wo sie zu finden sind.

 

Bestimmt hätten einige Kinder beim Abschlussfest gerne ihren Eltern die Gemeindebücherei einmal persönlich gezeigt, doch wegen eines Einbruchs am Vorabend, wobei die Bücherei-Kasse geplündert worden war, war die Polizei mit der Spurensuche beschäftigt, sodass die Räumlichkeiten gesperrt waren.
Insgesamt stehen in der Bücherei rund 600 Medien zur Ausleihe parat. Drei ehrenamtlich tätige Frauen öffnen einmal wöchentlich, mittwochs von 16.30 bis 18 Uhr, die Bibliothek, um vor allem Kindern und vielen älteren Weilbachern die Ausleihe zu ermöglichen. Ein großes Budget hat die Bücherei nicht, denn nur einmal im Jahr, wird eine Sonntagskollekte des Bistums für die Unterhaltung aller Gemeindebüchereien verwendet. Zudem erwirtschaften sich die Bücherfreunde noch einen kleinen Obolus über den Buchverkauf zur Weihnachtszeit. Dennoch möchte die kleine Bücherei vor allem in Kinderbilderbücher und auch Hörbücher investieren. „Durch das Projekt der Leseführerscheine im Kindergarten haben wir sehr viel kleine Kundschaft. Und viele Ältere wünschen sich wegen nachlassender Sehkraft mittlerweile lieber ein Hörbuch“, erklärt Marga Mehler, die gern noch weitere Ausleihtage anbieten würde, wenn sich denn noch einige helfende Hände fänden. „Die Bücherei steht jedem offen. Das ist gelebte Ökumene“, versicherte Marga Mehler.
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