Die als Abschlusstest im Mannschaftsboot für die in drei Wochen stattfindenden Deutschen Jugendmeisterschaften geplante Regatta, verlief für Seidenfaden jedoch nicht wie geplant. Kurz vor dem ersten Start im Doppelzweier musste sein Partner Wolf Eckhardt von der RG Wetzlar verletzungsbedingt zurückziehen und das Boot abmelden. Da Eckhardt auch im Team Hessen Leichtgewicht Junior-B Doppelvierer mit Steuermann fährt, musste hierfür Reimund Schulz von der Frankfurter RG Germania (FRGG) einspringen. Trotz des Ausfalls konnte die Mannschaft, die durch die Ruderer Lennart Schweigert (FRGG), Moritz Schönfeld (Weilburger RV) und Steuerfrau Mona Heftrich (FRGG) komplettiert wird und überdies auch noch in einem Ersatzboot antreten musste, auf Platz 2 fahren. Am Sonntag erreichte das hessische Team im Finallauf einen respektablen 6. Platz. Im Junior-B Achter belegte das Team Hessen mit dem Flörsheimer Ruderer Platz 4.
Im April konnte der 16-jährige Janis Seidenfaden die vom Hessischen Ruder Verband durchgeführte Kleinbootüberprüfung im leichten Junior-B Einer über die 1500-Meter-Strecke für sich entscheiden. Er präsentierte sich bereits hier in Bestform und siegte eindrucksvoll gegen die angereiste hessische Konkurrenz.
Im Mai standen die DRV Junioren-Regatten auf der Olympiabahn in München und der Regattastrecke Köln Fühlinger See auf dem Plan. In München konnte die hessische Renngemeinschaft im Doppelvierer, die zu diesem Zeitpunkt erst dreimal gemeinsam trainieren konnte, Rang 3 belegen. Nur zwei Stunden später musste Seidenfaden im leichten Junior-B Einer über die gleiche Distanz antreten. Die Startphase konnten die starken Gegner aus Aschaffenburg und Villach (Österreich) für sich entscheiden und somit lag der Flörsheimer nach 500 Metern auf Rang 3. Mit einem fulminanten Zwischenspurt konnte sich Janis an das Führungsduo herankämpfen und übernahm bei der 1000-Meter-Marke erstmals die Führung. Er gewannt sein Debüt bei einer international besetzten Regatta in der Gesamtzeit von 5:41,28 Minuten mit 1,11 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Österreicher.
Am ersten Wettkampftag in Köln startete der FRV'ler zunächst im Einer. Es gelang ihm bereits kurz nach dem Start, sich vom sechsköpfigen Feld abzusetzen und seine Führung bis zur Streckenhälfte auf fast zwei Bootslängen auszubauen. Den bereits sicher erwarteten Start-Ziel-Sieg verschenkte er, als er sich mit seinem Backbord-Skull an einer Boje der Bahnbegrenzung verfing und sein Boot abstoppen musste. Nun war es für den bis dahin Zweitplatzierten ein Leichtes, am Flörsheimer vorbeizuziehen und die Führung zu übernehmen. Janis konnte das Rennen trotz des Missgeschicks als Zweiter beenden.
Am späten Nachmittag stand der Doppelvierer mit Steuermann auf dem Programm. Nach einer guten Startphase lagen die Hessen zunächst auf Position 3. Bis zur Streckenhälfte konnten sie sich im Feld gut behaupten und zum Führungsduo aufschließen. Mit einem beherzten Zwischenspurt übernahm das Team die Führung und verteidigte diese erfolgreich bis ins Ziel: erster Regattasieg für die neu formierte Mannschaft aus Hessen.
Am zweiten Tag galt es für Janis seine Enttäuschung vom Einer-Rennen des Vortages zu verkraften. Aufgrund des 46-köpfigen Teilnehmerfeldes und der Endzeit vom ersten Wettkampftag, musste Janis in der dritten Abteilung antreten. Diesmal nahm das Rennen seinen erhofften Verlauf und er konnte die taktischen Vorgaben seines Trainers Pedro Crespo erfolgreich umsetzen. Erneut gelang es Janis, sich bereits am Start abzusetzen und das Feld deutlich anzuführen. Dem Flörsheimer Ruderer gelang es, die Führung bis zum Ziel zu behaupten und einen sicheren Start-Ziel-Sieg einzufahren.
Für den FRV-Ruderer war dies bereits der fünfte Sieg in der noch jungen Regatta-Saison.
