Ganz großer Wurf nach 21 Jahren

Dominik Frehs setzte sich in der vergangenen Saison gegen 146.496 Konkurrenten beim kicker-Managerspiel durch

Dominik Frehs, gebürtiger Krifteler und aktuell in Hattersheim lebend, gewann in der vergangenen Saison das kicker-Managerspiel Interactive.

Die wenigsten Akteure im Profifußball können auf eine 21-jährige Karriere zurückblicken. Noch seltener feiern Spieler erst nach so langer Zeit ihren größten Triumph - und denken zudem noch lange nicht an den Ruhestand.

Nicht so der gebürtige Krifteler und heute in Hattersheim lebende Dominik Frehs: Ihm gelang in der vergangenen Saison das Kunststück, das kicker-Managerspiel Interactive zu gewinnen - und dabei stolze 146.496 Rivalinnen und Rivalen hinter sich zu lassen. Seit dem Jahre 2002 nimmt der selbstständige Finanzcoach am populären Managerspiel teil, das zunächst in der Printausgabe der Sportzeitschrift spielbar war und seit 1997 auch online angeboten wird. Die interaktive Fußballmanagerkarriere von Dominik Frehs nahm vor 21 Jahren im Krifteler Bistro "Strawberry Hill" ihren Anfang. Zwei Gruppen mit je 13 Mitgliedern verbrachten damals viel Freizeit miteinander, man schaute gemeinsam Fußball und wetteiferte um Punkte beim Managerspiel. Frehs blieb der Leidenschaft bis heute treu.

Einst verlieh der kicker dem Sieger des Managerspieks sogar einen eigenen Pokal: Die Trophäe zierte - wie könnte es anders sein - ein knallroter Buchstabe "k", entnommen aus dem Logo des Fußballmagazins. Heutzutage gibt es Sachpreise: So konnte sich Dominik Frehs über ein hochwertiges Soundbar-Set mit Subwoofer für das Heimkino freuen. "Das hatte ich noch nicht", stellte der stolze Gewinner im Gespräch mit dieser Zeitung zufrieden fest.

Aber die größte Freude bescherte dem Hobby-Fußballmanager natürlich Platz 1 am Ende einer langen Saison und nach vielen Jahren als engagierter und ambitionierter Teilnehmer des Managerspiels. Auch in der Vergangenheit schlug sich Frehs zuweilen schon ziemlich gut im stattlichen Teilnehmerfeld: Vor sechs Jahren schloss er die damalige Spielzeit auf einem beachtlichen 76. Platz ab.

Seiner langjährigen Erfahrung misst er einen hohen Anteil am Erfolg bei: Im Laufe der Jahre entwickele man mehr und mehr ein Gespür dafür, welche Spieler bei welchen Vereinen womöglich die meisten Punkte einfahren und wie man den Balanceakt zwischen dem zur Verfügung stehenden Budget und den Marktwerten der einzelnen Spieler am besten meistert. Dies mache sich nach den Wechseln von Erling Haaland und Robert Lewandowski ins Ausland umso mehr bemerkbar: Als diese Spieler noch im Pool des kicker-Managerspiels waren, hatten die meisten Teilnehmer auch beide bei sich im Sturm. Mittlerweile herrscht in den Kadern mehr Abwechslung.

Leistet man sich nicht mehr diese beiden Weltklassespieler als Sturm-Duo, hat man plötzlich mehr Spielgeld für andere Mannschaftsbereiche zur Verfügung. Dominik Frehs setzte deshalb unter anderem verstärkt auf torgefährliche Abwehrspieler wie dem Dortmunder Nico Schlotterbeck, dem dann in der vergangenen Saison auch prompt vier Tore und fünf Torvorlagen gelangen.

Glück spielt natürlich auch eine große Rolle, räumt Frehs direkt ein. Verletzte Spieler bringen keine Punkte und können so potenziell selbst den talentiertesten Kader um den Erfolg bringen - wie im echten Profifußball eben auch. In der vergangenen Spielzeit blieben Frehs hier allzu verhängnisvolle Hiobsbotschaften erspart.

Völlig ungetrübt war der letzte Spieltag für den Managerspiel-Champion jedoch nicht: Frehs bezeichnet sich selbst als "BVB-Sympathisant" - entsprechend gemischt waren seine Gefühle angesichts der gerade frisch verspielten Meisterschaft der Dortmunder, parallel zum endgültig unter Dach und Fach gebrachten eigenen Erfolg. Doch spätestens am Folgetag überwog dann doch die Freude.

Nach der anstrengenden und erfolgreichen Saison 2022/2023 gönnte sich Frehs diesmal eine "längere Sommerpause": Als etwa vier Spieltage vor Schluss die realistische Chance auf den ganz großen Wurf immer deutlicher wurde, wuchs natürlich auch bei ihm die Anspannung. Nach der freudigen Erlösung waren deshalb erst einmal ein wenig Abstand und Erholung angesagt - aber die Bundesliga läuft mittlerweile längst wieder, und natürlich stand auch der frisch ausgetüftelte Kader von Dominik Frehs rechtzeitig.

Eine erfolgreiche Mannschaft aus der Vorsaison kann kaum 1:1 auch in die neue Spielzeit übernommen werden. Spieler, die viele Punkte gesammelt haben, weisen plötzlich einen höheren Marktwert auf - und passen deshalb nicht mehr allesamt ins enge Budget. Diesmal rechnet Frehs vor allem mit einem erfolgreichen Abschneiden von Leverkusen, Leipzig und Union Berlin, deshalb laufen diverse "Neuzugänge" von ihm auch für diese Klubs auf.

Ein allzu konkretes Saisonziel verfolgt Frehs nicht: Zwar nimmt er stets an Wettbewerben teil, um auch zu gewinnen. Aber bislang ist es noch niemandem gelungen, das Managerspiel mehrmals für sich zu entscheiden - allein schon angesichts der Teilnehmerzahl ist dies einfach sehr unwahrscheinlich.

Frehs wird einmal mehr sein Bestes geben. Satt gemacht hat ihn der Erfolg in der vergangenen Saison jedenfalls noch lange nicht: Zumindest das restliche Krifteler Teilnehmerfeld würde er schon gerne wieder hinter sich lassen.

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