Medzentrum-Investor ist insolvent

Bürgermeister erwartet zeitnahe Einigung mit anderem Unternehmen

Der architektonische Entwurf für den ursprünglich geplanten Baukörper des Hattersheimer Medzentrums, erstellt vom Gießener Planungsbüro designplus Planungsgesellschaft mbH.

Vor zwei Jahren wurde verkündet, dass die Pläne für das Medzentrum Hattersheim in die Umsetzungsphase gehen, nachdem der Vertrag über den Verkauf des Geländes an der Anton-Hattemer-Straße geschlossen und beurkundet wurde. Die Fläche gehörte zuvor der Hattersheimer Wohnungsbau GmbH (Hawobau).

Das geplante Medzentrum sollte über drei Vollgeschosse und zwei Parkebenen verfügen. Auf einer vermietbaren Fläche von rund 2.900 Quadratmetern sollten Facharztpraxen und weitere Dienstleister aus dem Gesundheitswesen moderne Räumlichkeiten beziehen.

Die Trägergesellschaft, die Medzentrum Hattersheim GmbH & Co. KG, sollte zeitnah den Bauantrag stellen, mit dem Bau sollte noch 2022 begonnen werden. Die Fertigstellung war ursprünglich für die zweite Jahreshälfte 2024 geplant.

Bereits 2018 hatte die Stadt den Investor IWG Ideenwelt Gesundheitsmarkt GmbH damit beauftragt, eine Analyse zur ambulanten medizinischen Versorgungssituation in Hattersheim zu erstellen. Die Schaffung eines Ärztehauses war demnach eine Lösungsoption zur Sicherstellung eben jener Versorgung der hiesigen Bevölkerung. Zum 1. Dezember des vergangenen Jahres eröffnete nun das Amtsgericht Gießen das Insolvenzverfahren über das Vermögen der IWG Holding AG und über weitere Gesellschaften der Unternehmensgruppe.

Bürgermeister Klaus Schindling konnte die Zahlungsunfähigkeit des Investors gegenüber dem Stadtanzeiger bestätigen. Die Krise im Baugewerbe hatte zuvor schon dafür gesorgt, dass die geplanten Bautätigkeiten nicht wie vorgesehen starten konnten, nun folgte die Insolvenz.

Dem Bürgermeister zufolge hat die Stadt bereits ein "erfahrenes Unternehmen" gefunden, das sich in Hattersheim auskennt und nun das neue Medzentrum entwickeln soll. Der Name des neuen Bauträgers soll erst veröffentlicht werden, wenn die Tinte unter dem Vertrag tatsächlich trocken ist, was in Kürze erwartet wird.

Die Fertigstellung des Medzentrums wird sich jedoch trotzdem deutlich verzögern: Die neuerdings zuständige Baufirma will die ursprünglichen IWG-Pläne nicht übernehmen, sondern ein neues Konzept entwickeln. Auch ein neuer Bauantrag muss gestellt werden, so der Bürgermeister. Man habe aber bereits Kontakt mit den Ärzten und medizinischen Dienstleistern aufgenommen, die sich schon früh für das Medzentrum als neue Heimat entschieden hatten. Diese hätten signalisiert, dem Projekt trotz aller Schwierigkeiten weiterhin treu bleiben zu wollen.

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