Mit neuem Vorstand und Pfarrerin

Stiftung „hattersheim evangelisch“ besteht seit mehr als fünf Jahren - Positive Zwischenbilanz

Neben dem neuen Vorstandsvorsitzenden der Stiftung „hattersheim evangelisch“ Dietrich Muth (links) macht auch die neue Hattersheimer Pfarrerin Marlene Hering (2.v.l.), gerne „Werbung“ für die gute Stiftungssache. Neben ihr Bettina Mütze und ganz rechts Jürgen von Glischinski.
(Foto: A. Kreusch)

HATTERSHEIM (ak) – Seit gut fünf Jahren gibt es nun schon die gemeinnützige Stiftung „hattersheim evangelisch“, sie wurde im Jahr 2010 mit einem Stiftungskapital von 100.000 Euro ins Leben gerufen. Nun hat der Stiftungsvorstand eine Zwischenbilanz gezogen. Nachdem im letzten Jahr Stiftungs-Gründungsmitglied Hans-Eberhard Hildebrandt aus Altersgründen aus dem Stiftungsvorstand ausgeschieden ist, besteht dieser nun aus Bettina Mütze, Jürgen von Glischinski, Thomas Abicht, Pfarrer Johannes Kraus und dem neuen Vorsitzenden Dietrich Muth.

In einem Pressegespräch freuten sich Dietrich Muth, Bettina Mütze und Jürgen von Glischinski darüber, dass es seit der Gründung der Stiftung gelungen ist, das Stiftungskapital auf 180.000 Euro zu erhöhen. „Wir haben keine Millionäre in unserer Gemeinde, daher waren es weitgehend kleinere und mittlere Spenden, die zu dieser Erhöhung beigetragen haben“, berichtete Dietrich Muth, „und mit dem erhöhten Grundkapital in Verbindung mit dem guten Zinssatz bei der Bank der Evangelischen Kirche Hessen Nassau (EKHN) konnten wir bisher schon 43.000 Euro aus Zinserträgen abschöpfen. Wir sind zuversichtlich, dass es uns mit dem guten Zinssatz auch weiter gelingt, gute Erträge zu erwirtschaften.“ 

Von den Stiftungserträgen hat der Stiftungsvorstand in Abstimmung mit dem Kirchenvorstand bisher etwa 30.000 Euro für Gemeindeaufgaben zur Verfügung gestellt. „Wir haben etwa seit 2012 den jährlichen Adventskaffee und die Seniorengeburtstagsfeiern in der Gemeinde mit 5000 Euro unterstützt“, zählte Dietrich Muth auf, „mit 14.000 Euro war auch die Unterstützung der Jugendarbeit ein großer Posten. Hier haben wir etwa die Gemeindepädagogin mitfinanziert oder Jugendliche unterstützt, damit alle mit auf Jugendfreizeiten gehen konnten und niemand zu Hause bleiben musste. 5000 Euro sind in unsere Kita Sonnenschein gewandert, für dort dringend notwendige Reparaturen und Anschaffungen, die die Gemeindemittel überschritten hätten. Mit 6000 Euro haben wir hier die normale Gemeindearbeit unterstützt, damit etwa eine neue Spülmaschine – ohne die hier ja nichts laufen würde – angeschafft werden konnte und dringende Sicherheitsmaßnahmen, wie das Anbringen eines Handlaufs an der Kirchentreppe, durchgeführt werden konnten. Bevor die Kirche hätte zugemacht werden müssen, weil die Gemeinde dafür kein Geld hat, musste eben die Stiftung einspringen“. 

Muth betonte, dass die Evangelische Kirchengemeinde erst seit den 50er Jahren selbständig ist, daher keine „reiche“ Gemeinde sei, die keinen Grundbesitz und auch keine Immobilien habe wie manche andere Gemeinden. Im Moment stehen aus den Stiftungserträgen noch 13.000 Euro an Rücklagen zur Verfügung, die für dringende Reparaturen in der Kindertagesstätte – dort muss etwa das Terrassendach für 9500 Euro erneuert werden, sonst dürfen die Kinder bald nicht mehr nach draußen – oder für dringend notwendige Baumaßnahmen im Bereich der Kirchensanierung ausgegeben werden sollen. „Unsere Kirche wird im Jahr 2018 neunzig Jahre alt – da ist zum Beispiel das Dach energetisch zu sanieren, die Heizung muss erneuert werden, ein barrierefreier Zugang muss geschaffen werden. Da kommen bestimmt mehrere 100.000 Euro zusammen, auch für diese Dinge wird die Stiftung sicher etwas zuschießen müssen.“

Der neue Stiftungsvorstand wird bis 2021 im Amt sein, auch welche Ziele er sich gesetzt hat und welche Pläne für die Zukunft da sind, gab Dietrich Muth bekannt. „Wir wollen bis dahin die 200.000 Euro-Grenze beim Stammkapital auf jeden Fall überschreiten“, erklärte der Vorstandsvorsitzende, „ab Herbst sind einige neue Maßnahmen geplant, um auf die Stiftung aufmerksam zu machen und neue Zustifter zu bekommen. Es wird neue Flyer zur Stiftung „hattersheim evangelisch“ geben, und wir werden auch wieder die D-Mark-Sammelaktion, bei der letztes Mal mehr als 500 Euro zusammenkamen, durchführen. Schließlich sollen auch mit dem 90-jährigen Kirchenjubiläum 2018 gezielte Maßnahmen zur Erhöhung des Stiftungskapitals umgesetzt werden.“ Der evangelischen Kirchengemeinde Hattersheim steht nicht nur die Sanierung ihrer Kirche bevor, auch der schlechte Zustand des Gemeindehauses sitzt ihr „im Nacken“, dort ist etwa das Dach nicht dicht. „Alles wird teurer, die Mittel werden knapper – wenn wir die Angebote der Gemeinde aufrecht erhalten wollen, müssen wir zusehen, neue Geldmittel zu erschließen“, meint Dietrich Muth unter Zustimmung seiner Kollegin und seines Kollegen vom Stiftungsvorstand, „Kirche kann ja nicht nur sein, das sie Sonntags zum Gottesdienst ruft – da gehört ja noch mehr dazu!“

Die evangelische Gemeinde der Hattersheimer Kernstadt hat etwa 3200 Mitglieder, diese Zahl blieb auch „zum Glück“ in den letzten Jahren durch die Zuzüge in die neuen Baugebiete relativ stabil. „Das ist zwar gut, die Gemeinde wird bei den Neubürgern gut angenommen“, erzählte Dietrich Muth „aber auf der anderen Seite kommt durch den Zuzug eben auch ein Bedarf an Jugendarbeit und Seniorenarbeit auf uns zu.“

Mehr über die Stiftung „hattersheim evangelisch“ kann man auf der Homepage www.hattersheimevangelisch.de erfahren.

 

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