Auf den Magen und den Blutdruck

 

Zu „Einmarsch der Fraport in Eddersheim“

Sehr geehrter Herr Wolf, ich danke Ihnen aus vollem Herzen für Ihren unglaublich aussagekräftigen Leserbrief vom 27. Okt. 2011.

 

Bevor ich diesen gelesen hatte, war ich gerade mit dem Schreiben folgenden Briefes fertig:
Es ist unerträglich, was sich zur Zeit um den Flughafen herum abspielt. Auch in der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober gab es viele Flugbewegungen, die mir die Ruhe raubten. NACHTRUHE sollte ein GRUNDRECHT sein. Am Morgen des 28. war es besonders unerträglich. Um 6.15 Uhr wurde ich nach kurzem Schlaf von einem Grummeln wach, das mir alle paar Sekunden auf den Magen und den Blutdruck schlug (messbar!). Das Gegrummel ist entsetzlich nervtötend. Die Vibrationen, die in den Körper dringen, machen wirklich krank. Ich konnte nicht mehr einschlafen. Zwei vorbeifahrende Autos mit eingeschaltetem Martinshorn verschafften mir ein paar Sekunden Erleichterung von dem Druck. Das muss man sich mal vorstellen!!!
Es sind die Rollgeräusche von startenden und landenden Maschinen, die das Grummeln verursachen. Bei ungünstiger Wetterlage waren sie seit Jahren immer schon zu hören. Doch seit die neue Landebahn eröffnet wurde, ist es fast ständig eine große Belastung. Die Grenzen des Erträglichen sind überschritten. Nicht nur die Menschen leiden. Wie mag es den Wildtieren, den Pferden, Kühen, Vögeln, Hunden und Katzen ergehen, die sensibler auf Störungen in ihrem Lebensraum reagieren? Weglaufen ist keine Alternative, wohin denn auch.
Als ich ab 1980 mit Familie und Freunden gegen die Startbahn 18 West demonstrierte, wurden wir als Spinner bezeichnet. Wir ahnten aber schon damals, was hier auf uns zukommen würde.
Die Luft zum Atmen ist voller Kerosin und Feinstaub, der auch bei mir schon Schäden im Atmungssystem hervorgerufen hat. 
Dass (nicht nur) Frankfurter Kommunalpolitiker schizophrene Züge haben, müssen wir annehmen, wenn es zugelassen wird, dass viele Hektar Wald vernichtet werden, um Platz für Betonböden zum Landen von Dreckschleudern zu schaffen, wenn genau an dieser Stelle an der Autobahn ein Schild steht mit der Aufschrift: UMWELTZONE. Hat das Kerosin deren Hirn vernebelt?
Gudula Stein, Mainzer Landstraße 48
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