"Lebendige Kunst" aus Moos und Acryl

Ausstellung der Künstlerin Yvonne Mey im Rat- und Bürgerhaus eröffnet

Bürgermeister Christian Seitz (rechts am Mikrophon) und der Vorsitzende des Kulturforums, Dr. Frank Fichert, hießen die Gäste herzlich willkommen und dankten Yvonne Mey für die Ausstellung ihrer Kunstwerke.

Am Mittwochabend wurde im Foyer des Rat- und Bürgerhauses bereits die zweite dortige Kunstausstellung des Jahres eröffnet. Nach dem Foto- und Film- Club Kriftel e.V. darf nun die in Griesheim lebende Künstlerin Yvonne Mey ihre Werke an den Wänden der beiden Etagen präsentieren. Musikalisch begleitet wurde die Vernissage von Regina Burkert am Flügel. Burkert ist für die Musikschule des Krifteler Kulturforums als Klavierlehrerin tätig.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Christian Seitz und den Vorsitzenden des Kulturforums, Dr. Frank Fichert, richtete die Künstlerin Yvonne Mey selbst das Wort an die kunstinteressierten Gäste des Abends. Angefangen hat für sie alles mit der Acrylkunst, nachdem sie bereits im Kindesalter eine Vorliebe dafür hatte, mit einem Bleistift bewaffnet die Tapeten ihrer Eltern und Großeltern zu verzieren. Die Kunst hat seitdem immer ihr Leben begleitet, wenn auch in Wellen. Sie begann ein Architekturstudium, doch der dortige Fokus auf Mathematik missfiel ihr. Auch ihr nächster Beruf hatte nicht viel mit Kunst zu tun, doch privat hat sie sich immer weiter damit beschäftigt, und dabei stieß sie auf die amerikanische Technik des "Pourings", also des "Schüttens": Dabei wird die Farbe nicht mit einem Pinsel aufgetragen, sondern in einem Becher geschichtet, mit einem Fließmaterial angereichert und daraufhin auf die Leinwand gegossen. Je nachdem, wie man dann die Leinwand bewegt, entstehen die unterschiedlichsten Muster. Auch diese Muster finden sich in der aktuellen Ausstellung von Yvonne Mey wieder.

Mey bezeichnet sich auch als ausgesprochen naturverbunden, und deshalb finden sich in ihren Werken auch häufig Elemente wie Wasser oder Lebensbäume. Jene Motive werden von ihr, nachdem die via "Pouring" auf die Leinwand gebrachte Farbe getrocknet ist, mit einem Pinsel aufgetragen. So wird bei den Bäumen auf ihren Bildern beispielsweise jedes Blatt einzeln aufgetupft, wodurch auch ein gewisser 3D-Effekt entsteht.

Als Künstlerin ist Yvonne Mey auch stets auf der Suche nach neuen Materialien abseits von Farbe, mit denen sie arbeiten kann. Hierbei sind ihr die in Büros häufig anzufindenden Mosswände aufgefallen. Jene Mooswände bieten "tolle Eigenschaften", wie Mey findet: Sie sind schallabsorbierend, sie absorbieren die Feuchtigkeit aus der Luft und geben sie auch wieder ab. Warum also sollten diese Eigenschaften nur den Wänden von Firmen oder Arztpraxen vorbehalten sein? Warum nicht auch Kunstbilder daraus schaffen und auf diesem Wege dieses Material in Privathaushalte bringen?

Die Künstlerin hat für ihre Ausstellung in Kriftel ein Sammelsurium an Werken ausgewählt, welche die verschiedenen Stile, mir man mit Moos abbilden kann, auffangen sollen. Immer wieder stößt man auf ihren Fokus auf die Natur, wie zum Beispiel bei ihrem Sonnenaufgang, dem Pandabären, oder bei ihren Bildern mit Bäumen im Mittelpunkt. Zudem gibt es auch abstraktere Motive, wie ihr "Love"-Bild, auf dem sie aus Moos die dazugehörigen vier Buchstaben darstellt.

Mey hat in einzelnen Kunstwerken auch schon ihre Acrylkunst mit der Mooskunst kombiniert, so in ihrem Werk "New Life", das in der oberen Etage des Rat- und Bürgerhauses ausgestellt ist. Und die Künstlerin plant auch schon ein weiteres Material in ihr Repertoire aufzunehmen: Holzskulpturen werden ihre nächstes Projekt.

Sodann war der offizielle Teil der Vernissage auch schon beendet, das Büfett war eröffnet. Es folgte ein geselliger und anregender Abend, bei dem - passend zum Anlass - viel über Kunst geredet wurde, und Yvonne Mey stand selbstverständlich gerne Rede und Antwort in Bezug auf ihre eigenen ausgestellten Werke, die auch käuflich zu erwerben sind.

Die Ausstellung wird zu sehen sein bis Mittwoch, 8. Mai, und kann zu den Öffnungszeiten des Rat- und Bürgerhauses montags bis mittwochs von 8 bis 16 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr besucht werden.

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