Glimpfliche erste Hochwasserphase

Wege nur vorsorglich gesperrt / Höchststand des Pegels bei 3,35 Metern

MAINSPITZE (gus) – Dieser Kelch ist wieder einmal an den Mainspitzbürgern vorübergegangen. Ein paar Leerungen des Trinkbehälters über Main und Rhein fehlten vergangene Woche zeitweilig nur noch, um aus einem deutlich erhöhten Wasserstand eine Hochwasserlage werden zu lassen. Kurz nach Weihnachten, am vergangenen Freitag (29.), erreichte der Main am Pegel Raunheim seinen Höchststand bei 3,35 Metern. Am Mittwoch (2.) war er bei nur noch 2,15 Metern angelangt, also um 1,20 Zentimeter gefallen. Das ist immer noch deutlich über dem langjährigen Mittelwert von 1,47 Meter in Raunheim. Aber erst bei vier Metern an diesem Pegel wäre für die Schifffahrt Schluss gewesen, da gab es also zum Jahreswechsel jederzeit noch etwas Luft.

 

Der Freitagspegel (siehe Foto) lag um einige Zentimeter über dem, was kurz nach Neujahr 2012 über die Mainspitze hereinschwappte, aber deutlich unter dem, was die Mainspitze in früheren Jahren schon erlebt hat. Die Ginsheimer und Gustavsburger bekamen auf den Wegen zur Nato-Rampe, den Altrheinparkplatz und die Mainspitze zwar durch Sperrvorrichtungen und Schilder mitgeteilt, dass sie wegen Hochwasser die Wege nicht mit Kraftfahrzeugen befahren dürften. Aber das war auch mehr der Vorsicht geschuldet als unbedingte Notwendigkeit.
Es braucht nicht viel an Wasseranstieg, um das Ausflugsziel Mainspitze mit seinen Sitzbänken untergehen zu lassen. So war am Zusammenfluss von Main und Rhein schnell „Land unter“. Zumal der Rhein sowieso das größere Wasserproblem hatte, denn das milde Tauwetter, das schon vor Weihnachten auch die höheren Lagen der Gebirge erreichte, füllte den Fluss von seiner Quellregion an, vor allem aber aus dem Schwarzwald mit Schmelzwasser. Der Main hat deutlich weniger mit Schneeschmelzen aus Hochlagen zu tun, eher mit den anhaltenden Regenfällen an Weihnachten.
Zum Glück erreichte der Pegel in Mainz seinen Höchststand mit 5,72 Meter (Schnitt: 3,01 Meter) erst am Samstagabend, sonst hätten sich an der Mainspitze Rückstau vom Rhein und Zufluss vom Main zu noch deutlich höheren Werten addiert.
Weil letztlich die Wetterereignisse überall im Rahmen blieben, kam die Mainspitze glimpflich durch diese erste Hochwasserphase des Winters. Erst muss sich in den Höhenlagen nun wieder ein Schneevolumen aufbauen, das dann in kurzer Zeit abschmelzen müsste, um eine neuerliche Flutwelle auszulösen. Dieses Szenario ist bisher aber nicht in Sicht. So könnte es maximal am Winterende noch einmal zu deutlich steigenden Pegeln kommen.
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)


X