Viele Ideen für die Spendenaktion

Schüler der Edith-Stein-Schule sammeln für Erdbebenopfer in Nepal

Lehrerin Dr. Gabriele Söhling erzählte den Schülern von ihrer Zeit in Nepal. Daraufhin wurde eine Spendenaktion für die Erdbebenregion ins Leben gerufen, für die beispielsweise die Schülerin Sandra Ichtendriz (r.) mit dem Keyboard in der Idar-Obersteiner Innenstadt Musik spielte. Mit auf dem Bild ist auch Mickey, der Hund, den Gabriele Söhling aus Nepal mitbrachte.    ?(Foto: privat)

 

HOCHHEIM (pm) – Schüler der Edith-Stein-Schule sind mit zahlreichen Aktionen unterwegs, um Geld für die Erdbebenopfer in Nepal zu sammeln. Initiiert wurde diese Aktion von Lehrerin Dr. Gabriele Söhling, die sieben Jahre in Nepal gelebt und gearbeitet hat. „Wir sehen viele Dramen und Katastrophen im Fernsehen, die alle weit weg sind“, so die promovierte Literaturwissenschaftlerin, „aber bei diesem Unglück wurde es ganz persönlich“.

 

Spontan entschloss sich die Englisch- und Deutschlehrerin, den Schülern der Edith-Stein-Schule von ihrer zweiten Heimat zu erzählen. Sie brachte den Schülern Namen und Gesichter aus Nepal näher. „Die Schüler fragten viel und organisierten verschiedene Aktionen, um Geld zu sammeln.“
Während einige bei Freunden und Verwandten nachfragten, verkauften andere Schrott oder plünderten die Klassenkasse, damit ihre Lehrerin die Spenden an das Nepalhouse Kaski überweisen kann. Wie viele Hilfsorganisationen ist auch das Nepalhouse mit der Akuthilfe betraut. Das Therapiezentrum für traumatisierte Kinder in Pokhara versorgt derzeit Erdbebenopfer in abgeschiedenen Bergregionen mit Lebensnotwendigem wie Medikamenten, Zelten, Geräten zur Wasseraufbereitung und vielem mehr.
In der ersten Woche der Aktion sind in der Edith-Stein-Schule schon 778,61 Euro zusammengekommen. So auch 60 Euro der Schülerin Sandra Ichtendriz, die sich mit ihrem Keyboard in die Innenstadt Idar-Obersteins setzte und für den guten Zweck Musik machte. „Allerdings gab es da auch Probleme mit der Polizei“, berichtet Sandra. „Man darf nur mit einer Genehmigung in der Stadt spielen, aber das wusste ich nicht.“ Doch die 21-Jährige erzählte dem Polizisten von der Schulaktion und konnte ihn so überreden, noch etwas länger spielen zu dürfen. „Er gab mir noch 45 Minuten zum Spielen und fünf Euro Spende für unsere Aktion.“
Diese Geschichte und die vielen Aktionen der Schüler freut Dr. Gabriele Söhling sehr, die in Schulen, Waisenhäusern und am Tibeter College Englisch unterrichtete. „Über die Jahre sind sehr viele Beziehungen zu den Menschen in Nepal gewachsen“, erzählt sie. „Und zum Glück haben all meine ehemaligen Schüler und Freunde in Nepal das Unglück überlebt, auch wenn alle Häuser und Wohnmöglichkeiten zerstört wurden.“
Bis Mitte Juni steht die Spendenbox für das Nepal-Projekt noch im Lehrerzimmer der Edith-Stein-Schule im Antoniushaus.

 

 

 

 

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