Federn mussten die Kinder sich verdienen

Kita Birkenweg feierte ein Indianerfest

BISCHOFSHEIM (me) – Am Freitagnachmittag waren lauter kleine Indianer und Squaws in Bischofsheim zu sehen, die mit ihren Eltern auf dem Weg in den Kindergarten Birkenweg zum diesjährigen Sommerfest unterwegs waren.

 

Das ganze Gelände wirkte wie ein indianisches Dorf, mit großem Wigwam, Totempfahl, Grill, einem Stand mit Perlenarmbändern, Sitzgruppen und vielen kleinen und großen Indianern. Die Kinder hatten wochenlang geübt und viel Spaß daran, Verse zu den Indianern aufzusagen, einen Indianertanz vorzuführen und zu singen. Es war toll zu sehen, wie viel Spaß es allen machte. 
Kitaleiterin Ulrike von Nida berichtete, dass das Thema Indianer sich über das ganze Kindergartenjahr erstreckt hat und alle 85 Kinder mit Feuereifer bei der Sache waren. Sie bekamen sogar indianische Namen wie „Schlafender Wolf“, „Kleine Sonne“, „Duftende Blume“, „Weißer Falke“ und viele andere mehr. Es wurden indianische Bräuche besprochen und auch die Basteleien lehnten sich an das Indianische an.
Eine echte „Rothaut“ rundete das Bild ab. Sie hat den Namen Tatanka Skapa (deutsch „Wissender Bison“) und begleitete die Kinder die ganze vergangene Woche über. Sie haben zusammen Indianerschmuck und Amulette gebastelt, Fladenbrot gebacken und vieles andere mehr. Jedes Kind bekam eine Feder, weitere Federn mussten sie sich verdienen, was alle dazu antrieb, sich große Mühe zu geben.
„Es macht mir immer wieder Spaß zu sehen, mit wie viel Begeisterung alle Kinder bei der Sache sind, und es ist schön, selbst den Kleinsten etwas über die Kultur und das Leben der Indianer mit auf den Weg geben zu können“, sagte „Wissender Bison“ und erzählte, dass er in Kindergärten, Schulen und gemeinnützigen Einrichtungen den Kindern und Erwachsenen die indianische Kultur näher bringen möchte und sich damit jetzt seinen Lebensunterhalt verdient.
Er ist Deutscher, war Krankenpfleger und Rettungssanitäter, hat sich nach einem schweren Arbeitsunfall 1992 den Indianern verschrieben und denkt, dass er in naher Zukunft von den Lakota-Indianern adoptiert wird. Nach Aussage von „Wissender Bison“ leben die Lakotas, die zu den Sioux gehören, mit ca. 27.500 Leuten in North Dakota in einem Gebiet von 8000 Quadratkilometern. 82 Prozent der Indianer sind arbeitslos, aber wenn sie Arbeit haben, arbeiten sie im Brücken- und Hochhausbau, denn die Indianer sind schwindelfrei.
88 Prozent der Lakota gelten als Alkoholiker, wobei das mit dem Alkoholismus so eine Sache ist, denn die Indianer haben ein Gen, das die Wirkung von Alkohol verstärkt, sodass sie schon mit geringen Mengen betrunken sind. Es war, wie in jedem Jahr, die Abschiedsveranstaltung für alle Kinder, die nach den Sommerferien in die Schule gehen werden. Alle bekamen ein Geschenk und eine Mappe mit ihren Zeichnungen und Basteleien. Die Erzieherinnen gingen auch nicht leer aus, denn im Namen der Eltern bekamen alle ein Geschenk als Dankeschön. 
Die letzten drei Wochen der Sommerferien haben die Kindergartenkinder Ferien und nach diesen kommen dann die neuen Kleinen dazu. Für das kommende Jahr gibt es ein neues Motto, das mit den Kindern gemeinsam gesucht wird und sich dann wieder bis zum Sommerfest wie ein roter Faden durch das Kindergartenjahr zieht.
Es war eine gelungene Veranstaltung und alle waren sich einig, als sie um 20.30 Uhr nach Hause gingen, dass das nächste Sommerfest eine ebenso schöne Feier werden sollte.

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