In zehn Tagen durch vier Kontinente

Bei den Bischofsheimer Ferienspielen bereisen die Kinder die ganze Welt

BISCHOFSHEIM (gus) – Wenn sich die Lehrerinnen und Lehrer der Bischofsheimer Schulkinder demnächst über die profunden Kenntnisse einiger ihrer Schützlinge in den Fächern Erdkunde und Sachkunde wundern, dann gibt es dafür eine einfache Erklärung.

In diesem Jahr versorgen die zweiwöchigen Ferienspiele der Jugendpflege die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Einblicken in ferne Länder und Kulturen, die sich alle gemeinsam erarbeiten.

Ein mexikanischer Poncho, marokkanische Lampenständer, indische Mandalas und australische Aboriginee-Kunst: Diese selbst hergestellten Utensilien aus den Ländern, über die sie in ihren Gruppen zuvor etwas gelernt hatten, präsentierten die Kinder am Dienstag im Mittagskreis in der Kreissporthalle, zum Abschluss der ersten beiden Gruppentage. Am Ende der Aktion, Grundlage für das Motto der Ferienspiele „In zehn Tagen um die Welt“, werden alle Kinder sich mit vier Ländern auf den anderen Kontinenten befasst haben.

„Das wird natürlich alles spielerisch aufbereitet“, sagt Ferienspielleiter Malte Schmitt. Schließlich sollen die zehn Tage nicht zum vorgezogenen Schulunterricht ausarten. Die Kinder verteilen sich in vier Gruppen, die sich zwei Tage lang mit den jeweils gerade aktuellen Ländern befassen, etwas über dessen Bewohner und Kultur erfahren. Schmitt präsentiere den Kindern am Montag eine haarsträubende Geschichte, die den Teilnehmern erläuterte, warum sie so viele Utensilien aus den fernen Ländern beischaffen müssen.

So hatte „Museumsdirektor“ Malte mit viel Fleiß eine Weltausstellung in Bischofsheim geplant und mit viel Mühe entsprechende Ausstellungsstücke zusammengetragen. „Mein böser Zwillingsbruder Pablo gönnt mir den Erfolg aber nicht und hat alles zerstört“ beklagt er sich. Also machen sich die Kinder morgens auf zu Weltreisen, bei denen sie die Länder kennen lernen und Direktor Malte neues Material für die Ausstellung besorgen.

Eine große Weltkarte auf dem Boden der Sporthalle, die den Heimatkontinent Europa darstellt, hilft bei den Zusammenkünften den anderen Teilnehmern zu verdeutlichen, wohin die Reise der einzelnen Gruppen ging. Das konnten die Kinder sich zuvor in ihren Gruppen auf einem Globus anschauen, den die neue Bürgermeisterin Ulrike Steinbach am Montagmorgen bei der Eröffnung der Ferienspiele durch sie mitgebracht hatte. Vor dem Beginn stand am Montag die Abholung der Reisepässe an. Den Gruppen wurden anschließend selbst zu bastelnde Transportmittel (Zug, Schiff, Flugzeug, Bus) zugeteilt – schließlich muss man ja irgendwie die enormen Entfernungen zwischen Europa (Sporthalle) und den anderen Kontinenten (Gruppenräume im Jugendhaus) überwinden.

Am Ende der zweiten Ferienwoche werden ausreichend Gegenstände zusammengetragen sein, um Maltes Traum doch noch wahr werden zu lassen. Aber: Gibt es Pablo eigentlich? „Er ist bisher noch nicht aufgetreten“, gibt Malte Schmitt zu. Das wird sich aber sicher noch ändern bis Freitag nächster Woche. Aber dann darf Pablo auf keinen Fall sein schändliches Tun wiederholen.

Das wird auch eine Aufgabe für das dreizehn junge Leute umfassende Betreuerteam. Schmitt ist zum achten Mal dabei, erfuhr aber erst nach Jahresbeginn, dass der bisherige Leiter aus den Ferienspielen aussteigt. „Daher hatten wir die erste Sitzung dieses Jahr erst im Februar“, erläutert er. Doch die Vorbereitung ist gut, das Programm inklusive der mittäglichen Verköstigung durch einen Caterer klappt bisher reibungslos.

An den Mittwochen wird nicht gebastelt, sondern (ganz real) gereist. Gestern ging es mit zwei Reisebussen in den Opel-Zoo, nächste Woche mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in den Mainzer Volkspark.

Auch die Freitage stechen wieder etwas aus dem sonstigen Ablauf heraus. In dieser Woche werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die in der zweiten Woche nicht mehr dabei sind, mit einer Kinderdisko (ab 18.30 Uhr) verabschiedet.

Ein großer Teil der Kinder ist allerdings für beide Wochen angemeldet. Ab Montag erwarten die Teamer 95 Kinder im Jugendhaus. Einen leichten, allerdings steten Rückgang verzeichnen damit die Anmeldezahlen für das Angebot der Jugendpflege. Das habe in diesem Jahr speziell damit zu tun, dass das Schulkinderhaus und die Kitas ihre Ferienbetreuung in diesem Sommer nicht mehr parallel anbieten. „Daher sind dann viele Familien dieses Jahr in den letzten beiden Schulferienwochen in den Urlaub gefahren“, vermutet Schmitt.

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