Weinerth ist einer aus ihrer Mitte. Der 35-Jährige vertritt seit einiger Zeit den BCV im Vereinsring, könnte wahlweise aber auch für die Feuerwehr dort sitzen, oder für die SPD, die allerdings kein Mitglied ist. Hineingewachsen ins Vereinsleben ist Weinerth schon in Gustavsburg, wo er aufwuchs, ehe ihn die Hochzeit mit einer Bischofsheimerin vor wenigen Jahren den Wohnsitz verlegen ließ. Aber alles blieb in der Mainspitze. Man kennt sich, hatte mit der Feuerwehr wie über die Fastnacht früher schon Kontakte in die Nachbargemeinde, so dass Weinerth recht frisch Bischofsheimer sein mag, die Verhältnisse im hiesigen Vereinsleben aber schon länger kennt.
„Ich bin überzeugt, dass er der richtige Mann ist, natürlich habe ich ihm Hilfe beim Hineinfinden in die Aufgabe zugesagt“, sagte Gärtner, der einst als Vertreter des Liederkranzes in das Gremium kam. Er gibt das Amt nach 17 Jahren ab, ist froh darüber, jemanden gefunden zu haben, der mit seinen jungen Jahren eine Zukunft für den Zusammenschluss verspricht. Aber niemals geht man so ganz als langjähriger Vorsitzender.
Kaum abgewählt, kam vom Lionsclub-Vertreter Ulrich Repkewitz der Vorschlag, Gärtner zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen. Das gehört sich einerseits so, nach all diesen Jahren Engagement, hat aber auch einen praktischen Effekt. Denn damit ist Gärtner stimmberechtigtes Mitglied im Vorstand und der Vereinsring kann dem Amtsgericht so ein handlungsfähiges Führungsgremium benennen – trotz unbesetzten Stellvertreterpostens.
Weinerth lässt allerdings keinen Zweifel, dass ihm die fehlende Stellvertretung nicht weiter schreckt, seine Entscheidung zur Kandidatur hat das nicht beeinflusst. Die brauchte dennoch einen kleinen Anstoß, denn auch Weinerth bewarb sich von sich aus nicht, als Gärtner bei der ersten Sitzung die Frage nach einem Kandidaten für die Vorsitzendenwahl stellte. Vielmehr griff nach dem Scheitern der ersten Sitzung BCV-Chefin Kerstin Diel zum Telefon, weil sie in Weinerth einen geeigneten Kandidaten sah und teilte ihm diese Erkenntnis mit.
„Ich bin nochmal in mich gegangen“, schilderte der Auserkorene – und wehrte sich auch nicht gegen das Vertrauen, das ihm entgegengebracht wurde, „es ist eine wichtige Aufgabe“. Nun kann er nur hoffen, im Jahre 2033 oder später eine ähnliche Dankesrede an die Mitgliedervertreter richten zu können wie Gärtner, der seine 17 Jahre im Amt als Freude bringende Aufgabe empfand. „Sie haben mir die Arbeit leicht gemacht, und wenn eine Arbeit Spaß macht, dann macht man sie auch gerne“, lobte Gärtner die Unterstützung, die aus den Vereinen stets gekommen sei. Anders sei freilich auch nicht viel zu erreichen, „die vier Leute im Vorstand alleine können nicht viel bewirken“.
Weinerth geht davon aus, auf eine ähnliche Unterstützung der Vereine zählen zu dürfen. „Jetzt werde ich erst einmal mit den Vereinen und der Gemeinde ins Gespräch gehen“, sieht der neue Vorsitzende, der sein Geld bei der Fraport als Aufgabenleiter verdient, eine Vorstellungsrunde bei den rund 40 Mitgliedsvereinen anstehen. Im demographischen Wandel im Allgemeinen und der nach der Kommunalwahl wieder unklaren Zukunft des Bürgerhauses als wichtiger Veranstaltungsort der Vereine im Speziellen sieht der 35-Jährige die wichtigen Themen der kommenden Jahre.
Der Vorstand 2016-18
Vorsitzender: Christian Weinerth
Stellvertreter/in: unbesetzt
Schatzmeisterin: Sabine Bächle-Scholz
Schriftführer: Helmut Schorr
Kassenprüfer: Cornelia Engert, Ulrich Repkewitz