Was Menschen mit Behinderung leisten können

Sparkassenfiliale in Ginsheim zeigt Bilder von Künstlern

GINSHEIM (pm) - Die Gesellschaft sieht, was Menschen mit Behinderung leisten können: Seit Kurzem sind zahlreiche Werke von Künstlern der Werkstätten für Behinderte Rhein-Main e.V. (WfB) in der Kreissparkassenfiliale in Ginsheim zu bewundern.

Fünf Monate nach Abschluss der Umbaumaßnahmen schmücken die Kunstwerke nun die neuen Geschäftsräume der Filiale.

„Die Bilder kommen bei unseren Kunden sehr gut an“, berichtet Kundenberater Thomas Tschetschel von ersten positiven Reaktionen. „Die Bilder haben eine positive Ausstrahlung!“. Die Betreuer Carsten Ulrich von der Werkstatt Biebesheim und Karola Schadt von der benachbarten Tagesförderstätte für Menschen mit schwermehrfachen Behinderungen begleiteten am 20. Juli vier Künstler zur Präsentation und offiziellen Übergabe ihrer Werke in die Ginsheimer Sparkassengeschäftsstelle.

Der 24-jährige Thomas Kann, dessen Bild im Kassenbereich zu sehen ist, freute sich über den Erwerb der Bilder durch die Kreissparkasse Groß-Gerau: „Ich finde es gut, dass Bilder von Menschen mit Behinderung Anklang finden. So sieht die Gesellschaft, was wir leisten können.“

Karola Schadt unterstrich die Wertschätzung, die den Künstlerinnen und Künstlern mit dem Ankauf ihrer Bilder vermittelt wird: „Er ist hoch motiviert zu arbeiten und sucht die Farben selbst heraus“, erzählt sie über Jost Ortlepp, der im Rollstuhl sitzend mit einer Hände- und Spachteltechnik das Bild im Beratungszimmer von Thomas Tschetschel gestaltet hat. Mit einer Hände-Technik entstand das Bild „Sonnenblumen“ von Mark Richardson. „Er ist seit 2010 bei uns, ist sehr motiviert und bringt eigene Ideen ein“, so Carsten Ulrich über den 20-Jährigen. „Die Kunst ist gut für die Entwicklung der Persönlichkeit.“

Zu den knapp 20 Menschen mit Behinderung, die regelmäßig in der Biebesheimer Tagesförderstätte an Kunstprojekten mitarbeiten, gehört auch der blinde Mikel Schmitt. „Er kennt keine Farben und kann sein Kunstwerk nicht sehen“, erklärt Karola Schadt, die ihn bei der Auswahl der Farben für das Bild unterstützte, das er mit selbständigen Bewegungen mit den Händen und einer Spachtel herstellte. Beeindruckt über die Kunstwerke der Menschen mit Behinderung zeigte sich die für den Teilmarkt Mainspitze zuständige Marktbereichsdirektorin Katja Schuck: „Es ist ein unglaublich tolles Gefühl, diese offenherzigen Menschen kennenzulernen. Sie können sich so ehrlich freuen.“

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